Mentale Tiefs - Der Weg hinein und Hinaus

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Mentale Tiefs - Der Weg hinein und Hinaus

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Veröffentlicht von Dieter Ulbricht in Laufen · 24 April 2017
Tags: #UltraHabicht#laufkultur#trailrunning#skinfitcrew
Heute wurde ich gefragt, ob ich schon einmal Situationen beim Lauf erlebt hätte, an denen ich kurz vor der Aufgabe war und mich dann doch noch aufgerappelt und durchgebissen hätte. Situationen, an die ich mich auch heute noch intensiv erinnern könnte...

Zwei meiner Schlüsselerlebnisse:

Nr. 1 - 2008 beim UTMB im Champex-Lac

Keine Ahnung, weshalb ich dachte, ich hätte von der letzten Verpflegung aus nur bergab zu laufen; vermutlich dachte ich, der See müsse eben im Tal liegen. Doch Champex kam und kam nicht. Stattdessen musste ich noch die gut 400 Höhenmeter von Sortie Issert aus überwinden. Das brachte mich völlig aus dem Konzept, raubte mir alle physischen und psychischen Kräfte.

[image:image-2]Allerdings wartete in Champex auch mein Freund, der mich erst einmal bat, still zu stehen und dieses Photo von mir schoss. Eine Massage, eine sms an Freunde zu Hause und tasächlich eine Currywurst mit Pommes brachten mich neben einer längeren Pause wieder auf die Beine und nach 40 Std. Kampf ins Ziel nach Chamonix.

La Fouly war der einzige Ort des gesamten Rennens, an dem ich mich kurz am Streckenprofil orientierte mit den geschilderten fatalen Folgen. Wäre ich - wie im gesamten Rest des Rennens - ausschließlich im "Hier und Jetzt" geblieben, hätte ich mir diesen Tiefpunkt erspart.

Nr. 2 - Hochkönigman in Dienten

Es war unsagbar heiß und trocken, die Strecke zu diesem Zeitpunkt deutlich länger als gedacht und der Downhill verlief nicht wie geplant den mir bekannten steilen Trail abwärts, sondern diese frisch asphaltierte Straße. Ich hatte überpaced, war ausgelaugt, entschlossen, in Dienten das Rennen zu beenden.

[image:image-1]In Dienten wartete aber auch meine Freundin, die mir sogleich erklärte, wer hier in alles schon sein Rennen beendet hätte, der zu dem Zeitpunkt Führende, mein Bekannter, usw. Sie endete mit dem folgenden Zusatz: "...aber Du hörst doch nicht auf, oder?"

Was soll man da antworten? Ich glaube, ich habe nichts geantwortet. Ich bin aber auch nicht ausgestiegen, habe das Rennen gefinished, obwohl es schwer fiel. Manchmal reicht eben der richtige Satz zum richtigen Zeitpunkt!



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