Radbegleitung beim RunMob - Rössle Nr. 24! - laufkultur.de

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Das 24. Rössle - by Bike!
Radbegleitung beim RunMob...
Mit dem Bike unterwegs...
Startphase
Samstag morgen vor dem RunMob. Der Blick auf die Wettervorhersage verspricht Dauerregen. Zwar nicht viel, aber aller Voraussicht nach kontinuierlich. Ich packe alles zusammen, was zum einen Wärme und zum anderen Nässeschutz verspricht. Wasserdichte Hose, wasserdichte Jacke und im Rucksack soll eine Mülltüte dafür sorgen, dass alles trocken bleibt. Dazu kommt die Photoausrüstung, die kleine und die größere Cam und natürlich stelle ich eine Thermoskanne bereit.

24 Stunden später hat Chris gerade die Gruppe der Frühstarter auf die Strecke geschickt, als ich beim Blick aus dem Fenster erkennen kann:

Noch ist alles trocken!

Die regendichten Klamotten wandern also erstmal in die Ortlieb Satteltasche, die mich später gleichzeitig vor lästigen Spritzern des Hinterrades schützen soll. Im Rucksack dann die Cams, Verpflegung, Ersatzhandschuhe und Platz für Unvorhergesehenes. Packen dauert heute ein wenig länger als erwartet. Ich muss los, stopfe mein Frühstück also in den Rucksack. Dann gehts ab zum Treffpunkt und Startplatz.
Me and my Crossrace
Zum Scherbelino
Hier warten die meisten schon startklar in kleineren und größeren Grüppchen, mitten drin unübersehbar Chris.

Ein paar Fotos vor dem Start, dann gehts auch schon los. Ich vorneweg, will möglichst schnell auf den Wangener Höhen sein und einen geeigneten Fotospot suchen. Das Wetter lässt mich heute allerdings im Stich, keine Sonnenstrahlen durch Nebelschwaden, kein mystisches Licht, wie so oft hier über dem Neckartal, sondern nur trübes Einerlei. Trotzdem versuche ich, möglichst jeden abzulichten, um mich sogleich wieder aufs Bike zu schwingen.

Es dauert ein wenig, bis ich mich an allen vorbeigemogelt habe und irgendwann zur Spitze aufschließen kann. Dort ist mittlerweile Sascha mit seinen beiden Radbegleitern unterwegs. Ich gönne mir eine kleine Verschnaufpause, gebe dann aber wieder Gas.  Auf dem Scherbelino will ich mein versäumtes Frühstück nachholen. Smalltalk mit 7-Uhr-Startern, die ich jetzt einhole, lassen meinen Vorsprung allerdings immer wieder dahinschmelzen. So erreiche ich tatsächlich erst nach Sascha das Kreuz des Scherbelino und gönne mir deshalb auch keine lange Pause am 1. VP.

Der Dowhnhill vom Birkenkopf bringt mich wieder zur Spitze und ein Powerslide, nicht wirklich gewollt, vorbei und davon. Ich gebe ein wenig Gas, was beim folgenden Gelände nicht unbedingt leicht fällt. Die Anstiege steil, die Abfahrten oft ein wenig rutschig, Vorsicht ist geboten. Und es ist kalt. Die Zehen in den Schuhen verlieren langsam aber stetig das Gefühl. Da hilft nicht mal, bei den Anstiegen ordentlich in die Pedale zu treten... die Füße sind und bleiben den ganzen Tag kalt.
Meine einzige Beobachterin und Genießerin der bereits warmen Morgensonne
In Gedanken versuche ich immer wieder meinen langsam wachsenden Vorsprung auszurechnen. Wie viel gewinne ich bergab, was verliere ich bergan. Oder verliere ich gar nichts, weil auch der Läufer bergauf langsamer wird? Ich denke eher defensiv, bin mir aber beim 2. VP sicher, dass ich hier genügend Zeit für meine Semmel und einen großen Schluck Tee haben werde.

Kaum ist mein Frühstück verdrückt, muss ich auch schon weiter, dem bereits vorbei geflitzten Sascha hinterher, will ich auf dem Lemberg nicht groß in Rückstand geraten. Denn dort hinauf muss ich mein Bike tragen, die vielen Stufen - erst im Wald, dann die Treppe hinauf - machens nötig. Und da ist meine alte Antelope 850 mit ihrem Stahlrahmen nicht unbedingt ein Leichtgewicht. Mein Cube habe ich schon mehrfach hier hoch gewuchtet, aber das 31 Jahre alte Trek-Mountain-Bike ist dann doch noch ein paar KG schwerer, vor allem mit dem Gepäck unterm Sattel. Und unhandlich ist es allemal.

Dafür geben die nächsten Kilometer ausreichend Gelegenheit, mich wieder etwas abzusetzen, zwei drei Abfahrten bieten sich an, es endlich mal ein wenig laufen zu lassen. Allerdings werde ich jäh gestoppt von einer Baustelle, Kanalarbeiten hin zur Mitterhoferstraße. Umleitung auskundschaften und mit Blättern und Ästen möglichst auffällig markieren bringt mich dann auch wieder ein wenig außer Atem. Zudem hats ein wenig zu regnen begonnen, ich bin mittlerweile zumindest mit meiner Oberbekleidung wasserdicht unterwegs.

Um ein paar Meter über die Baustelle kommen wir allerdings nicht herum, dick verschlammt schiebe ich mein Bike auf den Asphalt, wo mir dann zunächst mal die Lehmbrocken um die Ohren fliegen, als ich wieder Fahrt aufnehme. Zum Glück ist der Rest der Runde durchweg asphaltiert. Spätestens ab jetzt bin ich gegenüber Läufern klar im Vorteil. Entspannt mache ich mich auf den Weg zum RBK, wo Gunter bestimmt schon wartet.
Regentropfen, Fahrtwind und fiese Steigungen
Bei Gunter spielt es Jazz aus der mobilen Box und ich habe ein paar Minuten Zeit für einen Stop. Ich habe keine Eile mehr, auf Asphalt kann ich mein Tempo besser einschätzen und die Strecke kenne ich in- und auswendig. Hinunter zum Neckar nehme ich zur Vermeidung der Treppen die Abkürzung durch die Weinberge. Das spart ein paar Minuten. Dafür muss ich den Eibseeweg, die Narewstr. und Im Geiger immer kräftig in die Pedale treten, um mich die kurzen Steigungen hochzuwuchten.

Kurz Pause am VP 4 bei Claudi und weiter gehts, erst mal wieder meist locker nach Fellbach, hinüber nach Untertürkheim, wo mich die letzte große Steigung des Tages erwartet, hoch zur Grabkapelle. Das erste Stück bis zur Rotenberger Steige über das Kopfsteinpflaster ist steil und vor allem rutschig. Es kostet den Läufern noch mal die letzten Reserven und mir auf dem Bike allemal. Ich bin froh, dass Chris hier steht und mir damit Grund zu einer kurzen Pause gibt. Und dennoch lasse ich es mir nicht nehmen, die volle Runde in Angriff zu nehmen, also hoch zur Kapelle, die Umrundung, die ich gemeinsam mit Sascha, allerdings in umgekehrter Richtung, vollende und dann hinunter ins Tal. Die letzten kurzen Steigungen haben mich beim Laufen noch nie gestört - so kurz vor dem Ende nimmt man die einfach in Kauf - und so gehts mir auch mit dem Bike. Entspannt rolle ich hinunter nach Obertürkheim und vollende - wenige Minuten bevor der erste Läufer das Ziel erreichen wird, auch meine Runde.

Geschafft!
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