Der echte Wallenstein-Halbmarathon
Daran erkenn' ich meine Pappenheimer.*
Wallenstein - Teil I
z
Die Alte Gendarmerie
O, hättest du vom
Menschen besser stets gedacht, du hättest besser auch gehandelt!*
Hinaus gehts aus Zirndorfs Zentrum. Es wird hügelig und wieder
anstrengender. Ich bin nun auch schon 1 Stunde unterwegs, die Hälfte des
Weges scheint geschafft.
Stadtmuseum
Im Zentrum
Das alte Badhaus, jetzt Gastwirtschaft
Das ehemalige Fürstenhaus entstand
offensichtlich nach dem 30jährigen Krieg... vielleicht beim Wiederaufbau?
Wie schon im Süden in Oberasbach,
werde ich auch im Norden von Barrieren aufgehalten. Jetzt ist es ein
ausgeklügeltes System von Schranken für einen Fußgängerüberweg über die
Geleise.
Wieder mal verschanzt!
Auch das Seniorenheim macht sich die Geschichte zunutze.
Der höchste Punkt der Strecke steht
bevor. Es geht hoch zur
Alten Veste. doch der Weg lohnt, denn dort
oben sind wirklich noch Überreste der früheren Schanzanlage zu sehen. Wobei
die Höhe um die Veste damals außerhalb des Lagers war, extra befestigt und
gerodet.
Nur
zwischen Glaube und Vertraun ist Friede.*
Hier
gibt es noch originale Überreste.
Beschreibung der Kampfhandlungen
Die alten Anlagen.
Nachbauten
Die Artillerieschanze außerhalb des Lagers
gelegen.
Die alte Veste mit dem wieder erbauten Turm.
Der Turm wurde nach dem 2. Weltkrieg gesprengt.
Felsformationen an der Alten Veste. Deshalb war diese kaum zu erobern.
Läuferisch betrachtet
befinde ich mich bereits auf dem Heimweg. Historisch betrachtet allerdings
praktisch auf dem Schlachtfeld, denn
König Gustav griff 1632 von Nordosten aus den
Lagerbereich an und brachte Wallenstein vorübergehend arg in
Bedrängnis, der einen Angriff von Westen her erwartete.
Das Kampfzentrum
Ein Stück weiter bildet die Rednitz eine
natürliche Barriere, zu damaligen Zeiten waren Flüsse kaum zu überwindende
Hindernisse, das Lager also gut geschützt. (auch ohne Hochwasser wie heute)
Weiter gehts, auf und ab über Dämme in
Rednitznähe. Manche tiefe Stellen sind überflutet und zwingen zu
Ausweichrouten.
Die Strecke hier hat den letzten Zug auch schon lange gesehen.
An der rednitz entlang führt der
Wallensteinweg Richtung Haynberg. doch die Auen sind derzeit
hochwassergefährdet. Und an einer Straßenuntertunnelung werde ich dann
endgültig gestoppt. Kein Durchkommen möglich. Mühsam versuche ich die
Überflutungsgebiete zu umgehen.
Hier ist noch alles trocken.
Doch wenige Meter später die ersten
überfluteten Äcker und Wiesen.
Spurensuche: Profil eines Inov-8-Schuhs?
Endlcih gelingt es mir, in den heimatlichen Hainberg
vorzustoßen. Auch dort ist das eine oder andere tiefer liegende Stück
überflutet. doch mein weg führt mich ohne Hindernisse Richtung Stein.
Leutselig macht das Missgeschick.*
Überflutungsgebiet am Hainberg.
Doch für mich gehts trockenen Fußes Richtung zuhause.
Lichter Hain.
Fazit:
Eine schöne Runde, ziemlich genau einen halben Marathon
lang, also ideal für Läufer. Durch die vielen Hinweisschilder bekommt man
ein gutes Gefühl, was vor rund 380 Jahren so gewesen ist, auch wenn
wirkliche "Zeitzeugen" heute nicht mehr zu sehen sind. Beeindruckend finde
ich die Ausmaße des damaligen Lagers. Man stellt sich das in seiner eigenen
Phantasie immer eher als dicht gedrängte "Zeltstadt" vor. Erst beim
Nachdenken wird einem klar, dass so riesige Mengen an Mensch und Tier Platz
brauchten, auch wenn dadurch das Lager wohl schwerer zu verteidigen war.
Die Schlacht blieb damals übrigens ohne wirklichen
Sieger. Doch Gustav Adolf hatte seinen Nimbus der Unschlagbarkeit verloren.
Nach der Schlacht zogen beide Armeen ab, nicht ohne vorher die umliegenden
Orte zu brandschatzen.
Gustav Adolf kehrte Wochen später noch einmal zurück, um
Wallenseins Lager zu inspizieren.
Da steh' ich, ein entlaubter Stamm!*
* Alle Zitate stammen aus der
"Wallenstein-Trilogie"!
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