Stromberg-Extrem 2014
Auslauf mit Hindernissen!
xBärlauch-Extrem
2014
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Zielempfang.
Homerun
Zum Glück sind die Berge 10 km vor
dem Ende weitestgehend bewältigt. In einer ausgiebigen Schleife schwingt
sich die Strecke ein zweites Mal hinunter ins Namen gebende Kirbachtal. Wer
bis hierher noch ein paar Körner gerettet hat, kann ab jetzt noch ordentlich
Boden gut machen. So gelingt es zum Beispiel dem bis dahin Zweitplatzierten
Ralf, sich noch am Führenden Igor vorbei zu schieben und so letztendlich
deutlich mit fast 2 Minuten Vorsprung den Sieg zu erringen.
Der Wald und Bärlauch haben mich wieder.
2,5 km vor dem Ziel verlassen wir den Wald Richtung Ochsenbach.
Das Tal weitet sich.
Noch rund 1 1/2 km.!
Ich finde zwar nicht ganz wieder
zum alten Tempo, komme aber trotzdem recht zügig voran. So ist es kein
Wunder, dass ich mich irgendwann auch an Jens vorbeischieben kann, den
offensichtlich recht heftige Probleme plagen. Somit bin ich auf Rang 4
geklettert.
Immer wieder halte ich deshalb auf
den längeren Geraden Ausschau nach bunten Trikots im Grün des Waldes. Doch
nichts schimmert, weder nah noch in der Ferne. So finde ich mich auch recht
schnell damit ab, dass es mit dem "Opfer für die Göttin" dieses Mal nichts
werden wird und verlege mich darauf, meinen Platz nach hinten abzusichern.
Kilometerzeiten von recht deutlich unter 5 Minuten sollten hoffentlich dafür
genügen.
Nur zwei Reiterinnen begegnen mir kurz vor dem Ziel. Von
meinen Gegnern ist weder vor noch hinter mir etwas zu sehen.
Ochsenbach ist erreicht.
Und da jeder Kilometer extra beschildert ist, kann ich
mein Vorwärtskommen recht deutlich spüren. An der letzten Versorgungsstelle
verlasse ich die mittlerweile bekannte Route und biege ab, hinaus aus dem
Wald und dem Ziel entgegen. Hier empfängt mich die warme Mittagssonne.
Offene Felder öffnen den Blick weg von der Strecke, Gelegenheit, das kleine
Bisschen Frust zu vergessen und sich über das schöne Rennen zu freuen. Km 52
ist passiert, ich gehe auf den letzten Kilometer, erreiche den Startort
Ochsenbach. Dort nimmt mir eine letzte fiese Steigung von rund 20 Metern den
Schwung und zwingt mich wie wohl die meisten Finisher zum gemächlichen Tempo
auf der ansteigenden Zielgerade.
Die lange, leicht ansteigende Zielgerade.
Ich biege in den Zielkanal ein.
Sieht entspannter aus als es ist. (Photo: Veranstalter)
Geschafft! Orga-Chef Volker erwartet persönlich jeden Läufer.
Geschafft! Letztendlich fehlen mir doch 9 Minuten aufs
Podium. Die hätte ich wohl selbst bei einem optimalen Rennverlauf nicht mehr
aus mir herausquetschen können und auch wollen. Deshalb hält sich mein Ärger
sehr in Grenzen. Zudem läuft nur eine Minute hinter mir mit Roland ein
Teamkollege des TF Feuerbach über die Ziellinie. Das vereinsinterne Duell
konnte ich also für mich entscheiden. Wobei eine Minute über 54 km ein Hauch
ist und wer weiß, wie lange ich Rolands Ansturm bei einer längeren Distanz
hätte Stand halten können. Doch das sind alles Spekulationen, mit denen ich
mich nicht wirklich beschäftigen mag.
Roland erreicht als 5. nur knapp hinter mir das Ziel.
6. wird Klaus, schon einige Minuten hinter uns.
Auch "Geheimfavorit" Jochen ist bald im Ziel.
Immer wieder trudeln auch Läufer kürzerer Distanzen ein.
einige wirken fit und fröhlich, andere kämpfen auf den letzten Metern
spürbar.
Ineke (199) erreicht Rang 2 ihrer Altersklasse; Für Lokalmatador Gunnar
reicht es nur für einen Ehrenplatz.
Sinnvoller erscheint mir da schon die Beschäftigung mit
der Zielverpflegung. Zuerst gleiche ich den Verlust an Kohlehydraten und
Salzen aus, sprich, ich gönne mir eine leckere Portion Pommes. Erst danach
genehmige ich mir reichlich Nachtisch am Kuchenbuffet. So ein
Langstreckenlauf hat schon seine Vorzüge, wenn man hinterher genussvoll
zuschlagen kann ohne Reue.
Erst ein blick auf die Ergebnisliste, dann widme ich mich dem Kuchenbuffet.
Und das wäre mein Preis gewesen... zwei gute Flaschen Wein!
Mein Fazit vom Lauf:
14 Verpflegungsstationen... mehr geht nicht. Dass sie mal enger, mal etwas
weiter auseinander stehen, stört nicht wirklich. Letztendlich kann man
besser Getränkestellen auslassen, als dass man irgendwo zu kurz kommt. An
der festen Nahrung habe ich mich - wie immer auf den "kurzen" Distanzen -
nicht nicht versucht. Da versorge ich mich meist aus meiner Hosentasche.
Die Strecke... ein stetiges Auf und Ab, immer auf gut zu laufenden
Fahrwegen. Deshalb gibt es auch ein Führungsfahrzeug. Wer also auf Trails
schielt, ist beim Kirbachlauf falsch unterwegs, wer Waldwege liebt, kommt
dagegen voll auf seine Kosten. Nur Start- und Zielbereich liegen innerhalb
der Ortschaft, für die restlichen 53 km ist man ununterbrochen in der Natur
unterwegs.
2 Wochen vor dem Rennsteiglauf sind vielleicht etwas knapp, aber grds. ist
der Lauf eine perfekte Vorbereitungsstrecke für den Supermarathon am
Rennsteig. Die Wege, die Höhenmeter, alles stimmt. Dazu die perfekte
Tempokontrolle, da wirklich jeder Kilometer markiert ist, das ist für einen
Ultra-Lauf schon fast zu viel des Guten.
So sind 80 Teilnehmer auf der langen Distanz für mich
fast unerklärlich wenig, machen den Lauf aber gerade deshalb zu einem
familiären Dorffest... gerne also 2015 wieder!
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