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       Jäger 
		und Sammler15. Amberger 
		Halbmarathon 
		 Das heutige Modell?
 
		Sonntag. Amberg. 10.00 Uhr. Am Halbmarathonstart. Die Sonne lacht. Ich 
		rücke noch meine Sonnenbrille zurecht, da geht es auch schon los. 
		Gestern durfte ich mir noch anhören, dass es in ganz Deutschland nicht 
		so viele Sonnentage gibt wie ich Sonnenbrillen habe. Nimmt mich meine 
		Frau überhaupt noch für voll? Mühevoll verbirgt sie ihr Unverständnis. 
		Aber ich weiß, sie versteht mich nicht. Meine Frau denkt, ich habe sie 
		nicht mehr alle. Das sehe ich sogar durch meine dunkelste Sonnenbrille. 
		Mit bruchsicheren, UV-dichten, verzerrungsfreien Gläsern geht es mir 
		eben bestens. Dazu das richtige Shirt, die passenden Schuhe – das sind 
		Statements. Sie zeigen den Triumph des Läufers über das Wetter. Und für 
		eine Uhr, die neben der Zeit den Puls misst und aus diesem 
		hautfreundlichen, ultraleichten Hartgummi ist, würde ich jede Rolex 
		glatt liegen lassen. Sie jedoch sagt: „Mein Mann ist süchtig nach Lauf- 
		und Outdoor-Ausrüstung!“ 
		Stimmt doch gar nicht! 
		 Das LGA-Gelände
 Die 
		Amberger Strecke ist eine flache, schnelle Strecke durch das ehemalige 
		Landesgartenschaugelände. Nach der Einführungsrunde sind dort 3 Runden 
		zu laufen mit Ziel im Stadion am Schanzl. Ein schöner, 
		abwechslungsreicher Rundkurs. Das einzige was stört ist, dass wir auch 
		dreimal einen Wendepunkt anlaufen müssen. „Lauft ihr heute wieder im 
		Kreis? Hoffentlich wird es euch nicht schwindelig?“ Meine Frau weiß 
		genau, wie sie mich motivieren muss. 
		 Anmeldung beim Amberger Halbmarathon
 
		Neulich saßen wir am Frühstückstisch. Ich blätterte in der neuesten 
		Runner´s World. Oh, ein Sonnenbrillentest. Ich war am Überlegen. Welches 
		Modell passt besser zu mir? Das Modell „Cool Head“, für Mützenträger 
		besonders geeignet oder das Modell „Runfastaway-little-pigdog“ für 
		wechselnde Lichtverhältnisse. „Hör mal – die neue Laufbrille: belüftete 
		Scheiben, dezentrierter Wechselfilter, Grip-System, 
		Break-Away-Scharniere, super-leichte Magnesiumbügel, Flying-Lens-System 
		verhindert Schweißbildung und zweistufige Einstellfunktion der 
		Nasenauflage.“ „WOW“, sagte sie matt. Ich hatte den Verdacht, dass sie 
		nicht ganz bei der Sache war. Doch weit gefehlt: „Brillen für viel Wind 
		und viel Sonne, Brillen für viel Wind und wenig Sonne, wenig Wind 
		überhaupt keine Sonne. Ich frage mich, warum Du zu einem Wettkampf nicht 
		mehrere Brillen mitnimmst? Die Wetterverhältnisse können sich heutzutage 
		doch so schnell ändern.“ Wumm, die hatte gesessen. Die Sonne 
		verschwindet hinter einer Wolke. Wir gehen in die dritte Runde und 
		laufen unter einer Brücke durch. Wären da nicht die helleren Gläser 
		besser gewesen? 
		 Begrüßung der Läufer... letzte Hinweise 
		zum Ablauf
 Nach 
		der frühlingshaften, ersten Aprilwoche ist es auch heute wieder sehr 
		warm. Mir persönlich wären die kühlen Temperaturen vom letzten Sonntag 
		lieber. An der Verpflegungsstelle mache ich meinen Kopf nass. Die 
		Sonnenstrahlen wärmen. Wir laufen der Sonne entgegen. Natürlich brauche 
		ich meine Sonnenbrille. Brauche ich nicht, meint ihr? „Wirklich? Was 
		braucht der Mensch?“, frage ich Euch. Braucht er vielleicht 
		vollautomatische Espressomaschinen, Tuppersalatschleudern und Talkshows 
		wie Domian? NEIN! Ich nicht! Meine Frau schon! Und ich brauche eben 
		einen guten Augenschutz. Gerade heute bei diesem Wetter. Wieder blinzelt 
		die Sonne durch die Äste der Bäume. KM 15 – Wir gehen auf die letzte 
		Runde. 
		 ab in die letzte Runde
 Vor 
		mir streiten sich zwei Läufer, als der eine dem anderen zum wiederholten 
		Mal in die Hacken steigt. Die müssen noch Luft haben. Mir geht sie aus. 
		Die Wärme macht mir zu schaffen. Trotzdem auf geht´s! Dran bleiben! 
		 Das Team vom MTB-Hersbruck; Frank Furche 
		(li.) traf ich auch beim Amberger 
		Ultra
 
  Jochen und Frank, zwei alte Recken 
		am langen Kanten auf dem Rennsteig über 72 km; Jochen - offensichtlich 
		lichtscheu - deshalb die vielen Brillen
 
  lichtgeschützt offensichtlich schon wieder in Kämpferlaune
 
		Süchtig nach Laufausrüstung, geht es mir durch den Kopf. Logisch. Über 
		das Thema Schuhe brauche ich euch nichts zu erzählen, oder? Für mich 
		fängt der Fortschritt eben bei High-Performance-Socken an. Ich liebe den 
		intelligenten Materialmix, ihre individuelle Schnittform. Vor allem die 
		„Rechts“- und „Links“-Beschriftung hat es mir angetan. Oder würdet ihr 
		die Vorder- und Hinterreifen eines Porsche Cayman S einfach so 
		vertauschen? Eben! Und heute habe ich sie wieder richtig aufgezogen, äh 
		angezogen. Noch vier Kilometer. Die Zeit läuft mir heute davon. Aber ich 
		kämpfe trotzdem. Ich liege so um Platz 20, die Zuschauer gehen mit. Es 
		macht Spass! 
		 Heide hat ihr sonniges Gemüt aus Florida 
		mitgebracht
 
  Elke und Christian sehen da schon 
		viel ernster aus
 
  Das 
		Ziel kommt näher. Dort vorne steht das 20-Kilometer-Schild. Ich gebe 
		noch einmal Gas. Von hinten kann nichts passieren, nach vorne ist der 
		Abstand zu groß. Ich sehe schon das Stadion, höre die Zuschauer. Noch 
		eine halbe Runde auf der Bahn. Zieldurchlauf. Das war´s. Tolle Zeit, ich 
		bin hoch zufrieden. Doch da kommt mir ein Gedanke. Neulich fragte meine 
		Frau: „Wie viel schneller wärst du wohl auf 21 Kilometer, wenn du deine 
		Zeit statt mit Produktbeschreibungen lesen mit Trainieren verbringen 
		würdest?“ Die Antwort muss ich demnächst mit meiner Pulsuhr stoppen. Ich 
		hab da schon ein Modell im Auge. 
		 Objekte der Begierde!
 
		Servus, bis zum Obermain-Marathon in 2 Wochen! Run happy! 
		You`ve got the look! Jochen Brosig Röttenbach, den 5.April 2009 Hier gehts zur
		
		Homepage der 
		Veranstaltung |