Der Rennsteig-Supermarathon - Matsch, Pfützen,
Nebel, Sonne und ein DNF bei Km 53? |
"Eine Zukunft am Rennsteig wird es für mich bestimmt geben, aber nie mehr so
schnell, sondern nur noch gemütlich!" Das hatte ich abschließend unter meinen Bericht vom
Rennsteig-Supermarathon 2008 (siehe
Bericht
2008) geschrieben. Und wie versprochen stehe ich auch 2009 wieder
an der Startlinie.
zurück zur
Startseite
Eine der zahlreichen Markierungen am Wegrand
Mein Dritter Start, meine dritte Anreisevariante! 2007
übernachtete ich in Eisenach, musste dann erschöpft im Bus sitzend, wieder
nach Eisenach zurückgekarrt werden. 2008 zeltete ich mit Thomas auf Wiese in
Schmiedefeld und nahm um 3:30 Uhr den Bus zum Start nach Eisenach, ersparte
mir die nervige Fahrt am Nachmittag.
Gestern gab ich mir dann die "Ochsentour". Abfahrt
morgens um 0:30 Uhr von zuhause, Ankunft in Schmiedefeld um 2:30 Uhr, mit
dem Bus um 3:30 Uhr nach Eisenach und dann gleich nach dem Lauf wieder
zurück in die Heimat. Ich kanns keinem empfehlen... zu nichts zu gebrauchen
war ich gestern, zum Glück gabs am Abend im Fernsehen den "Grand Prix",
meine "kleine Nachtmusik", nach dem 2. Lied war ich selig auf dem Sofa
eingeschlafen!
doch zum glück war meine Anfahrt noch gemütlich.
Pünktlich um 2:30 Uhr morgens schleiche ich mich unbemerkt auf den
Parkplatz, kann sogar noch ein paar Minuten die Augen schließen. Um 3 Uhr
starte ich dann mit Lauffreund Thomas den vereinbarten telefonischen
Weckruf. Die Nacht ist dunkel und er seinen Wagen nur ein Auto weiter direkt
neben mir geparkt, welch ein Zufall.
Thomas parkt praktisch direkt neben mir
Schnell sind wir startklar und ziehen los zum Bus. Wir
erwischen den Ersten, scheuchen während der Fahrt ein bisschen Wild auf,
dafür bleiben wir nicht auf der Autobahn stehen, wie uns Erwin und einige
Andere später berichten sollten. Auf dem Weg, die Startunterlagen abzuholen,
scherze ich: "Nun wern se mal nischt frech, hier!" (siehe Bericht von
Thomas vom vergangenen Jahr)Wir lachen,
erinnern uns an unser Erlebnis im vergangenen Jahr! Heute ecke ich nirgends
an, finde mich unversehrt im Zelt hinter der Kirche ein, unserem üblichen
Treffpunkt.
In Eisenach angekommen hole ich mir erst mal meine Startunterlagen
Der Reihe nach finden sich alle ein, Olaf, Erwin,
Manfred usw. Alle sind gut gelaunt, trotz der frühen Stunde. Wie immer geht
es bei uns lustig zu, das sind wir unserer Genusslaufmentalität schuldig.
Manfred mixt selig seinen Zaubertrank, Olaf sortiert die Startunterlagen
Erwin photographiert und... naja!
O.k., ich seh auch nicht viel besser aus... eher schottisch!
Es ist kurz vor 6 Uhr, der Start steht bevor. Wir müssen
hinaus in die Kälte. Schnell den Beutel auf den richtigen LKW geworfen. Und
eingereiht. Ich denke gerade, dass Anita ja auch hier sein müsste und schon
steht sie vor mir. sie ist heute mit den Lauffreunden Stephen, Jim, John und
Warren vom 100er Marathon-Club des Vereinigten Königreichs unterwegs, alle
sind erfahrene "Haudegen" auf den langen Distanzen, das sieht man ihnen an.
Günter und Roland gesellen sich dazu. Roland, nicht unbedingt in blendender
Form, sollte sich heute aufmachen, "Held der Sowjetunion" zu werden und biss
sich tapfer durch.
Anita mit den "Jungs" vom 100 Marathon Club UK
Günter und Roland versuchen sich heute auf dem langen Kanten
Noch kann ich grinsen
Der Hubschrauber kreist, ein sicheres Zeichen für den
bevorstehenden Start. Ich schleiche mich noch ein paar Meter nach Vorne, da
ertönt schon der Startschuss. Es geht los.
Es ist immer wieder ein imposantes Bild, wenn sich die
Läuferschar durch Eisenachs historische Straßen schiebt. Schon alleine diese
Szene ist einen Start beim Rennsteiglauf wert. Und dass sich um diese
Uhrzeit auch noch gutgelaunte Zuschauer am Straßenrand zeigen, grenzt schon
an ein Wunder. Ich nehme die Stimmung in mir auf, lasse mich in der Menge
treiben. Kein Blick auf die Uhr soll mich heute unnötig hetzen.
Der Start ist erfolgt. Es geht durch die Karlstraße stadtauswärts
Der Karlsplatz begrüßt uns bunt bepflanzt. nur wenige
haben ein Auge dafür, auch Martin Luther, vom Denkmal auf uns herab
blickend, bemerkt wohl kaum einer.
Am Karlsplatz
Lutherdenkmal (Photo: Thomas Schmidtkonz)
Wir verlassen die Innenstadt. Kenner der Strecke wissen,
eine Rechtskurve, eine Linkskurve und der erste Anstieg steht bevor.
Eisenach wird bald hinter uns liegen.
Im Stillen ahne ich, was auf uns zukommen wird.
weiter zu Teil 2:
Von Eisenach bis Ascherbrück |