Heftigste Regengüsse trommelten noch bis in die
frühen Morgenstunden aufs Dach unseres gemütlichen Domizils in Davos-
Frauenkirch. Doch die Aussichten für das 24. Swiss Alpine
Marathon-Wochenende waren trotzdem gut. Nur wenig Regen verkündeten
übereinstimmend alle Wetterprognosen und die sollten Recht behalten. Hinzu
kamen bis in die Höhen angenehme Lauftemperaturen. Und so stand einer tollen
Veranstaltung nichts mehr im Wege, die nicht nur durch hervorragende
Siegerzeiten und ein frisches Gesicht auf dem Treppchen der Damenkonkurrenz
zu glänzen wusste.

Viele Zuschauer verabschieden uns trotz der
frühen Stunde aus dem Stadion.
Es ist Samstag Morgen, 5:30 Uhr.
Ein Blick entlang des Landwassertals zeigt wolkenverhangene Berge. Doch
schon eine gute Stunde später beim Aufbruch nach Davos zeigen sich erste
blaue Flecken am Himmel und verheißen gute Bedingungen. Entsprechend gut
gelaunt mache ich mich mit Lauffreund Willi auf zum Startgelände am
Eisstadion in Davos. Willi hat sich dieses Jahr den Kulturmarathon
vorgenommen, ich möchte zum dritten Mal den K78 bestreiten. Unser Trio
komplettiert Birgit. Sie kann sich allerdings noch einmal im Bett umdrehen,
da sie erst am Nachmittag den K21 von der Sunnibergbrücke aus in Angriff
nehmen will.

Gut gelaunt am Start: Meine Wenigkeit und der "klapperdürre Ausdauerspargel"
Willi


Blick ins Eisstadion von Davos, Austragungsort des bekannten Spengler Cups
Trotz des aufklarenden Wetters
diskutieren wir die Ausrüstung für heute. Regenjacken haben wir auf alle
Fälle dabei. Letztendlich entscheide ich mich für die knielange Laufhose,
das kurze Shirt und Ärmlinge. Zudem gebe ich fürs Hochgebirge geeignete
Schutzausrüstung zum Transport nach Bergün auf. Nicht nur die Ereignisse der
letzten Wochen haben mich vorsichtig werden lassen. Schon immer fand ich auf
den Spitzen an der Keschhütte und dem Scalettapass eine winddichte Jacke
mehr als angenehm.
Ein paar kurze Plaudereien mit
Bekannten noch und wir gehen zum Start.

Der Startbogen, in 8 1/2 Stunden will ich in umgekehrter Richtung ins Ziel
einlaufen.
In vorderster Reihe treffe ich auf
Adrian Brennwald, Weltklassetriathlet auf der mehrfachen Ironman-Distanz.
Auf seine heutigen Chancen angesprochen, ist er jedoch eher skeptisch, zu
wenig Anstiege, um seine Stärken auszuspielen, meint er.

Adrian Brennwald lernte ich beim Grand Raid in der Mercantour kennen

Das Starterfeld formiert sich, begrüßt und animiert vom Stadionsprecher

Das traditionelle "Conquest of
paradise" erklingt, der Count Down läuft also. Jetzt nichts wie rein in die
Schlange. Beim Übersteigen der Absperrung erkenne ich Anton Lautner, mit dem
zusammen ich schon so einige Marathonkilometer zurückgelegt habe.

Im Hintergrund grinsend und winkend (unterhalb des Flaggenmastes), Anton
Lautner.

Insider wissen: sobald der Hubschrauber über den Köpfen kreist, ist der
Start nahe.

Vielen ist die Anspannung ins Gesicht geschrieben.
Und endlich ertönt der Startschuss!
Gut 1800 Läufer des Kulturmarathons C42 nach Tiefencastel, des K31 bis
Filisur und der Königsdisziplin, dem K78 setzen sich in Bewegung.

Der Startschuss ist erfolgt, angefeuert von vielen Zuschauern jagt das Feld
aus dem Stadion

|