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Churfranken Trail-Running
Endlich dort sein zu wollen!!!

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Etappe V

Noch 16 km Platzierung verteidigen müssen!

die Etappe Fünf beginnt zur Abwechslung relativ eben. Das ist einerseits gut, andererseits fühle ich mich mit meinen leichten Trailern im Gelände besser aufgehoben. Das grobe Profil saugt sich jetzt fast auf dem Asphalt fest. Trotzdem fahre ich mit den Schuhen über die Gesamtdistanz betrachtet sicherlich gut.


Durch Elsenfeld einem Staffelläufer hinterher.

Ausnahmsweise bleibt es jetzt tendenziell eben, die Steigungen warten eher auf der 2. Streckenhälfte auf uns.

Orientierung leicht gemacht! doch wo gehts bitteschön nach Sulzbach?

Endlich wieder "Gelände unter den Hufen" freue ich mich, als ich die Straße verlassen kann und wieder weicheren Grund und Boden betrete. Schon hatte ich mir ernsthaft Sorgen gemacht.


Endlich keinen "festen" Boden mehr unter den Füßen.

Ich nehme wieder ein wenig Fahrt auf, merke allerdings, dass mir die spärliche Verpflegung - beim Wechsel gab es für mich leider keine Cola - der letzten Stunde zu schaffen macht. Ich beschließe, das Defizit bei der kommenden Versorgung auszugleichen. sonst können die letzten Kilometer wirklich lang werden.


Am Verpflegungspunkt greife ich beherzt zu.

So gönne ich mir fast zwei volle Becher Getränke, die ich langsam und bedächtig zu mir nehme. Den folgenden Steilhang nehme ich deshalb bewusst gehend in Angriff, möchte lieber auf Nummer sicher gehen. Prompt trippelt ein Läufer an mir vorbei. Verdammt, kein Staffelband zu erkennen. Auch sein Schritt gibt mir sofort zu erkennen: "Ich habe meinen Podiumsplatz soeben verloren!"

"Vorübergehend" nur, denke ich mir im Stillen, bin ich mir doch meiner Reserven bewusst. Wer mich jetzt noch überholen will, muss noch ein paar Körner übrig haben. Geduldig sehe ich also zu, wie sich Jürgen langsam aber sicher von mir absetzt.


Nach der waldreichen Etappe 4 hat der 5. Abschnitt wieder einen ganz anderen Charakter.

Erst oben auf der Kuppe angekommen nehme ich langsam wieder Fahrt auf und bemerke sofort, dass sich Jürgen vor mir nicht wirklich von mir absetzen kann. Trotzdem beträgt unser Abstand bereits deutlich mehr als 100 Meter. Ich muss also zusehen, ihn nicht aus den Augen zu verlieren.


Streckenabschnitt 5, brav beginnend, setzt vor allem im Mittelabschnitt und zum Ende hin einige Akzente! Rechts die Gesamtstrecke.

Ich lasse mir Zeit mit meiner Aufholjagd, nur nicht überflüssig Kräfte vergeuden, sage ich mir, erhöhe mein Tempo also nur langsam und komme so Schritt für Schritt näher.


Noch ist von meinem Vordermann nichts zu sehen.
Aber letztendlich habe ich ihn doch bald im Blick und setze zum Überholen an.

Auf einer leichten Gefällstrecke bin ich wieder an Jürgen dran, ziehe vorbei und nehme noch einmal zusätzlich Fahrt auf. Schnell habe ich mich abgesetzt. Ein Blick zurück in der Kure zeigt mir schnell meinen Vorsprung.


Ich bin wieder auf Rang 3!

Die letzten Kilometer rollen. Nach meinem schwächeren vierten Abschnitt kann ich jetzt wieder mit Abstand die drittschnellste Zeit des Sektors laufen und distanziere den viertplazierten Jürgen Schäfer in der Endabrechnung doch um gut 7 Minuten. Doch da ich das in diesem Augenblick nicht wissen kann, heißt es für mich Tempo machen.


Die letzten Meter ins verdiente Ziel.

Plötzlich sind da wieder viele Leute vor mir. Etwas unerwartet naht für mich das Ende des Kampfes. Eine Kurve noch, ein Wink ins Publikum und ich überquere die Ziellinie. Geschafft!


73 km und 1800 hm liegen nun hinter mir.

Hinter der Ziellinie wartet bereits Ulrich auf mich. Freundschaftlich beglückwünschen wir uns gegenseitig zur vollbrachten Leistung. Uli hat sich noch respektable 16 Minuten Vorsprung erkämpft und vor allem auf der letzten Schleife noch mal enormen Druck gemacht. Da hätte ich nie und nimmer mithalten können. doch ich bin mit dem Erreichten zufrieden. Schließlich wollte ich ja nur unter die ersten 10 kommen, an einen Podestpaltz hatte ich nie geglaubt.


Ulrich hat mir noch 15 Minuten abgenommen. Unsere gegenseitige Gratulation wird gleich im Bild festgehalten.

Nach und nach trudeln weitere Läufer ins Ziel, alleine oder im Team, sichtlich erschöpft oder immer noch strahlend. Mich rufen allerdings Dusche und Massage, das habe ich mir heute redlich verdient.


Strahlend...

gemeinsam...

oder sichtlich erschöpft wird gefinshed.

Denn so ein Trail hinterlässt seine Spuren... unsichtbar in der Muskulatur, oder deutlich sichtbar an Zehen oder Klamotten. Ich bin zum Glück gut weg gekommen, habe weder Schmerzen noch Wehwehchen, und das ist letztendlich wichtiger als Zeiten oder Platzierungen.


Nicht Pokale oder Medaillen, sondern Muskelbeschwerden, Blasen, Dreckverkrustungen...

sind die "Trophäen" eines echten Trailläüufers.

Und danach? Danach giebts ein Bierchen und ne Siegerehrung, bei der ich ausnahmsweise mal mitmachen darf. Das kommt nicht so oft vor, also genieß ich es ganz für mich allein (und klau mir das Bild von der offiziellen Website... Danke!)


Erst gönn ich mir ein Bierchen... alkoholfrei natürlich, dann gehts ab zur Siegerehrung.

Ulrich, Tobias und ich (von links)

Bleibt nur noch mein Fazit in der Nachbetrachtung:

Insgesamt ist es ein toller Lauf. Wenn es nach mir geht, könnten noch einige Trailstrecken langweiligere Asphaltpassagen ersetzen. Doch das ist natürlich leichter gesagt als getan. Die Beschilderung war inner Orts manchmal problematischer als im Gelände, verlaufen konnte man sich aber trotzdem nicht.

Und alle, mit denen ich mich unterhalten habe meinten, die Strecke wäre deutlich anspruchsvoller gewesen als der Rennsteig. Die Anstiege sind meines Erachtens steiler (siehe Overlay-Profile), die Trailstrecken schwerer zu bewältigen. Mir machen beide Rennen Spaß, der kultige Supermarathon und der neue Trail-Running. Und terminlich passen sie bestens in die Landschaft. Im Frühjahr der Rennsteig, im Herbst der Churfranken-Trail.


Profilvergleich zwischen Rennsteig-Supermarathon und Churfranken Trail-Running (blau der Rennsteig)

2011... gerne wieder!

Der Ultra-Habicht

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