zurück zum Teil 1 der
Fortsetzung
Fahrzeuge und Läufer sind in der Regel keine
Freunde. Doch unverhofft kommt oft. Da ich gelegentlich im tiefsten Schnee
die festgefahrenen Spuren eines Traktors nutzen kann, revanchiere ich mich,
indem ich der Post auf die Sprünge helfen kann.
steil und glatt... zu glatt für das
Postauto?
Ich verlasse den Wald und bleibe erst
mal wie angewurzelt stehen. Wo sich sonst ein Fahrweg über das Feld
schlängelt, empfängt mich weiße, glatte Fläche, der Weg ist sprichwörtlich
"vom Winde verweht".
Gersdorf liegt zu meinen Füßen.
Doch vom sonst vorhandenen Weg keine Spur.
Nur kurz kann ich mich erholen, bevor es
auf unwegsamen Pfaden wieder bergan geht. Nur wenig zeichnen sich die
Unebenheiten unter der Schneedecke ab. Bedächtig und mit Gefühl setze ich
Schritt für Schritt durch die Hohlfuhre.
Unebenheiten sind nur schlecht zu erkennen.
Romantisch spure ich zwischen den
Felsen aufwärts.
Oben auf dem Nonnenberg liegt deutlich
mehr Schnee als auf dem Moritzberg. Zum Glück kann ich die Spuren eines
Traktors nutzen, der in meine Richtung unterwegs war. Doch unvermittelt
hören die Spuren auf, der Traktor hat gewendet. Widerwillig trete ich mir
wieder meinen eigenen Weg.
Heute ist der Traktor mein Freund.
Zumindest bis er wendet.
An Sandsteinformationen und Holzstapeln
vorbei stapfe ich durch den tiefen Schnee nach Entenberg. Ich bin gespannt,
ob der kleine Skilift dort in Betrieb ist. Ein Blick hinüber zum Hang zeigt
mir allerdings, dass sich dort noch nichts bewegt. Ob der Betrieb
eingestellt ist? Doch die beiden Schlepplifte sind zu erkennen.
Sandsteinformationen und Holzstapel im
Wasserschutzgebiet
Der kleine Skilift in Entenberg
scheint präpariert, doch nicht in Betrieb zu sein.
Blick zurück über den Nonnenberg (rechts) und den Moritzberg (im
Hintergrund).
Auf der Straße geht es zurück nach
Gersdorf. Hier haben Räumfahrzeuge schon ordentliche Arbeit geleistet. Für
kurze Zeit kann ich meine YakTrax von den Schuhen ziehen.
Ein kurzer Ärger
über einen PKW-Fahrer, der mir nur so weit ausweichen will, um genau durch
den Schneematsch zu rollen und mich ziemlich nass zu spritzen und ich bin
stehe schon wieder am Fuß des Moritzberg. Meine Spuren vom Hinweg...
verweht!
Meine YakTrax leisten mir heute gute
Dienste.
Kurz vor dem Gipfel des Moritzberg
überholt mich auf der Fahrstraße ein Postauto, um nach der nächsten Kurve an
der steilsten Stelle stecken zu bleiben. Hier ist Hilfe nötig. Heftig
schiebe ich mit an. Das genügt, den Fronttriebler wieder in Schwung zu
bringen. Meter für Meter quält sich das Fahrzeug hinauf, der Geruch von
Kupplung steigt mir in die Nase. Doch geschafft, am nächsten Flachstück
kommt der Wagen wieder in Schwung und zieht davon. Zurück bleiben
"Kampfspuren" auf der Straße und ein heftig schnaufender Trailrunner.
Nur knapp schafft es das Postauto den
steilen Berg hinauf,...
um dann oben schnell hinter den Bäumen zu verschwinden.
Doch auch ich bin oben angekommen. Nur
noch der leichtfüßige Abstieg durch den griffigen Schnee hinunter nach
Diepersdorf und ein zwar anstrengender, doch auch traumhafter Lauf findet
sein Ende.
Mittlerweile hat der Regen den Schnee
schon wieder in schmutzignasse Haufen verwandelt. Ob es in diesem Jahr noch
einmal so schöne Gelegenheiten zum Wintertrail für mich geben wird?
Fraglich... doch heute ist nicht alle Tage...
Der Ultra-Habicht
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