Swiss Alpine Marathon 2011
Spina und Monstein, altbekannt und immer
wieder begeisternd!
Auf neuen Wegen
zurück zum Start
Durch die Zügenschlucht
Ihnen gebürt der Lorbeerkranz für die
lautstärkste Unterstützung! Danke!
Der Gedanke an das nahende Spina lässt mich den Anstieg
leicht und locker bewältigen. Ich freue mich schon auf das kleine
Stimmungsnest, die Begrüßung, die Kuhschellen und die nette Verpflegung.
Die Neigung wird geringer, das Ende der 1.
Hürde ist in Sicht.
Um uns herum legt man wieder einen Gang
höher ein und kommt ins Rollen.
Was die wohl von uns denken? Vermutlich kommen sich heute die Schafe als
"frei" vor und erleben uns als "getriebene Herde".
Spina kommt in Sichtweite.
Die Bilder gleichen sich jedes Jahr und sind doch auch immer noch geeignet
für einen leichten Schauer über den Rücken.
"Spina begrüßt uns"
Der Meister (2. v. li.) hat Verstärkung bekommen.
Tine klagt die letzten Kilometer
bereits über leichte Atemprobleme. wie vorab besprochen bittet sie mich
jetzt, meinen eigenen Weg zu gehen. sie selbst scheint zu überlegen, ob sie
nicht das Rennen abbrechen und zur Wohnung zurück laufen soll. Ich selbst
spekuliere und hoffe, dass sie noch ein wenig durchhält. Denn bis Monstein
ist es nicht mehr weit und der Blick auf die Kirche ist eines der
Motivationsbilder, die ich ihr noch vor wenigen Tagen gegeben habe. Von da
geht es erst mal bergab... dann kommt km 20 und wenn sie das Schild sieht,
weiß ich, dass sie bis ins Ziel weiter laufen wird.
Einfach nur ein toller Anblick!
Ich spekuliere und bleibe erst mal
in der Nähe von meinem Schatz, lasse mich zum photographieren sogar ein
wenig zurück fallen. Nach Vorne kann ich noch früh genug.
Ich nehme mir Zeit für die herrliche Natur.
Ob wirklich jeder hier genießen und die Umgebung wahrnehmen kann?
Viele scheinen doch schon sehr mit sich
beschäftigt.
Mittlerweile haben wir den höchsten
Punkt des K30 überschritten. Für Tine geht es jetzt überwiegend bergab und
damit körperlich hoffentlich bergauf. Deshalb getraue ich mich jetzt, sie
auch allein zu lassen und verabschiede mich von ihr. Wird sie - wie ich
einschätze - ihren Weg tatsächlich fortsetzen? Die Frage beschäftigt mich
nun bis weit über ihr Ziel Filisur hinaus.
Vom Sieg
über sich selbst!
Soll ich ein
Rennen auf alle fälle beenden oder soll ich mich an den
Straßenrand stellen und abbrechen, wenn es mir nicht gut geht?
Diese Frage hat sich vermutlich schon jeder Läufer nicht nur
einmal gestellt.
Viele fühlen
sich als "Looser", wenn sie aufgeben. Ich persönlich sehe das
anders. Denn sowohl ins Ziel zu laufen, als auch das Aussteigen
fällt in dem Augenblick der körperlichen oder psychischen
Schwäche keinesfalls leicht. Wer seine Entscheidung sorgfältig
abwägt und zu ihr steht, ist in meinen Augen auf jeden Fall ein
Sieger, egal in welche Richtung er sich entscheidet.
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Für mich immer eines der Highlights des
Swiss Alpines, der Anblick der Kirche in Monstein.
Monstein ist ein zauberhaftes und idyllisches kleines Bergdorf.
Mein Blick geht ständig zurück. Ich
versuche, meinen Schatz zu erhaschen. doch vermutlich bin ich mittlerweile
schon zu weit vorne weg. Trotzdem ertappe ich mich ständig beim umdrehen.
Mein Blick geht zurück und sucht eine tapfer
kämpfende Läuferin.
Es geht steil bergab. Rollen lassen und die Muskulatur trotzdem locker
halten, das ist die Kunst.
Der Sieger Jonas Buud holte seinen ganzen Vorsprung gegenüber Loob Huw auf
dem letzten, überwiegend bergab führenden Teilstück, obwohl er dabei
mehrfach stürzte.
Bergabtraining vor den großen Bergen.
Später ist es wohl auch nicht steiler, doch die Pfade werden deutlich
schwieriger.
Die Talsohle ist erreicht. Nach
Spina und Monstein folgt nun gleich das dritte Highlight, die bekannte
Zügenschlucht. Und pünktlich kommt auch endlich die Sonne zum Vorschein und
bringt neben Wärme auch ein wenig Helligkeit in die von steilen Felsen
eingerahmte Schlucht.
Unten angekommen werden wir schon freudig begrüßt.
Ein paar Meter die Straße entlang und dann verschwinden wir in den
Schluchten des Landwassers.
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