Chiemseeumrundung - Tag 1
Wer ist Schuld am verspäteten Start?
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Westside
Schneetreiben und massig Verkehr morgens auf
der A9/A8.
Samstag morgen, 6
Uhr 30
Ich bin mit Christian verabredet. Wir wollen uns an der Raststätte Holledau
treffen, um gemeinsam weiter zum Chiemsee zu fahren. Mit dem endlich
eingetroffenem Winter habe ich ja gerechnet. Aber dass mich morgens um 5 Uhr
schon überfüllte Autobahnen am Fortkommen hindern würde, damit habe ich
nicht gerechnet. Zum Glück kommt Christians Kurzmitteilung meiner zuvor.
auch er verspätet sich. Fast gleichzeitig treffen wir an der Raststätte ein.
Uns ist allerdings schon jetzt klar, dass wir nicht pünktlich beim
Chiemseefischer, Startpunkt des CUM,
eintreffen werden. Doch das ist kein Problem, denn dort wird einfach auf uns
gewartet. Kein Problem, starten wir einfach eine halbe Stunde später.
Schließlich geht es nicht um Sieg oder Niederlage, sondern ausschließlich
ums fröhliche finishen.
Dietmar macht sich erst startklar, nachdem
wir angekommen sind.
(Ist er verantwortlich für unseren Spätstart?)
Doch dann stehen wir startklar am
Begleitfahrzeug.
Aufstellung zum Gruppenphoto, André knipst.
Endlich kanns losgehen. Und schon
Minuten später stehen wir am Ufer des Sees, unser ständiger Begleiter für
die kommenden Stunden. Astrid und Andreas, der eigentlich Stephan heißt und
nur Michael genannt wird, Wiederholungstäter Jutta und Christian, dazu der
Ultra-Habicht, angeführt von unseren 1A-Guides Dietmar und André. Dietmar
hat mittlerweile knapp 200 Mal das Bayerische Meer umrundet und trotzdem
stößt er am zweiten Tag noch ziemlich heftig an einen Stein, ein Glück, dass
er heute nicht wie üblich blanken Fußes unterwegs ist.
Der See wir heute und morgen unser ständiger Begleiter
sein.
Meine Begleiter für die nächsten beiden Tage.
Ein Schildbürgerstreich? Offensichtlich wurde die Halle der Seenotrettung
bei Hochwasser geplant und gebaut.
Kaum gestartet, werden wir schon
wieder ausgebremst. Der gelbe Anhängerstecht am Streckenrand und lüftet sein
bisher gut gehütetes Geheimnis, Sitzbänke, Heizung, Kochstelle usw..
Eigentlich fehlen nur noch Mikrowelle und Spülmaschine. Nicht umsonst
verbringen wir heute rund ein Drittel unserer Bruttolaufzeit beim Verweilen
an der Verpflegung.
Unser Verpflegungsfahrzeug lüftet sein
Geheimnis.
Sitzbank, Tisch, Heizung, Herdplatte, Decken... es fehlt an Nichts!
Das Einzige, an dem es uns mangelt,
ist das normalerweise sichtbare Bergpanorama. Doch der See und sein Ufer hat
noch mehr als das zu bieten. Zumindest kann ich mich nicht satt sehen. Es
sind oft die kleinen Dinge, die das Auge bereichern.
Hier
unterbreche ich meinen Bericht für 2 Tage und widme meine
Freizeit voll und ganz dem Buch:
Mein Marathon zurück ins Leben
von Johann Maria Lendner. Ich bin gefesselt bis zum letzten
Buchstaben.
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Ob "Marterl" oder Historisches, der Chiemsee
ist interessant.
Das hier beschriebene Bergpanorama bleibt
uns leider verborgen.
Doch wozu in die Ferne schweifen, liegt das
Gute doch so nah!
54 km ist der Weg um den Chiemsee
normalerweise lang, der CUM hingegen hat oft den einen oder anderen
Kilometer mehr, sei es, um Hochwasser weiträumig zu umgehen oder wie heute,
Umleitungen wegen Brückenreparatur in Kauf zu nehmen. Dazu kommt der eine
oder andere Zusatzmeter zum photographieren. Und da das Tempo nicht allzu
hoch ist, fällt der Sprint hinter der Gruppe her nicht allzu anstrengend
aus. So lässt sich der Ultramarathon im Doppelpack auch für "Rookies" gut
bewältigen. Jutta zum Beispiel hatte vor ihrem ersten CUM vor einem Jahr
noch nicht mal einen Marathon auf dem Kerbholz.
Photostopp am See!
Danach der Sprint hinter der enteilten Gruppe her.
Photoshooting - Laufen - Sightseeing - Essen und Trinken
- weiter Laufen. Wobei es für unseren Verpflegungsservice nicht immer
einfach ist, auch zur passenden Distanz am See zu sein. Trotzdem legen wir
Kilometer um Kilometer zurück und merken nebenbei, dass wir bereits die
Nordspitze des Sees erreicht haben. Doch letztendlich spielt es keine Rolle, wo
wir sind, denn wir wissen, irgendwann ist die Runde geschafft, wann auch
immer. Grund zur Eile gibt es nicht.
Gelegentlich bieten schmucke Ortschaften (hier Seebruck) willkommene Abwechslung.
Die Hafenanlagen sind meist unbelegt, die Boote liegen im Trockenen.
Wer will im Winter schon segeln gehen?
Lieber nimmt man hier die Feste wie sie fallen.
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