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Oh Helium, warum denn Helium?*
Romeo und Julia beim Metropolmarathon!  (Ein Drama in 3 Akten) 

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Julia

Für 3:45 Std. verbunden durch Strick und Helium

Den Jahrtausendmarathon mit eingerechnet ist der Metropolmarathon 2012 der 6. den ich bisher gelaufen bin. Immer in 3:45 Std., immer als Pacemaker, doch noch nie zwei mal mit dem gleichen Partner.

Letztes Jahr noch mit Erwin 4 Stunden lang unterwegs, nimmt Julia diesmal mit mir zusammen die 3:45 Std. in Angriff. "Und Liebe wagt, was irgend Liebe kann."* Zum ersten Mal bin ich also in weiblicher Begleitung, doch wer hätte ahnen können, welche Dramaturgie sich heute entwickeln würde?


Simson und Gregorio, [zwei Bediente Capulets,] treten bewaffnet mit Wasser und Ballonen auf. (alias Zugläufer 4:15 Std.)

Mercutio, Romeos Freund (Lionheart Bittel)

Benvolio, Romeos Freund (seines Zeichens Querläufer)

Escalus, Prinz von Fürth! (alias Klaus)

Und hier: Julia und ich - Romeo!

Seinen Ursprung findet die heutige Geschichte in etwa bei km 10

Ich - Romeo [ständig scherzend, bereits mehrfach vergeblich versuchend, sich vom Acker zu machen, bzw. in einen Biergarten zu verdrücken]

Julia [ernsthaft]
"Nichts da, wir sind verbunden auf Strick und Helium!"

Ich - Romeo
"Besser als durch Silber und Platin! Das Helium lässt wenigstens nach."

Julia [laut lachend]
"Und heute Abend ist die Luft raus! - Oh Helium, oh Helium!"

Und so nimmt die Romanze ihren verhängnisvollen Verlauf.

Doch blicken wir zunächst zurück, wie alles begann:


Julia und Ich - Romeo kurz bevor der Vorhang fällt (noch sichtlich guter Dinge)

Mitglieder der Familie Montague (Fürth) und Capulet (Nürnberg).* (Bürgermeister-Staffel)

Beginn des 1. Aktes!

Chorus:
Vielhundert Starter waren — gleich an Würdigkeit —
Hier in Fürth, wo die Handlung steckt,
Durch immerwährenden Ehrgeiz zu neuem Kampf bereit,
Wo Bürgerschweiß die Bürgersteige befleckt.
Aus dieser Läufer unheilvollem Schoß
Das Leben zweier Liebender entsprang,
Die durch ihr unglückselges Ende bloß
Im Ziel erreichen läuferliche Ehr.
Der Hergang ihrer todgeweihten Lieb
Und der Verlauf des feierlichen Zugs,
Die nur des Ballons Tod von dannen trieb,
Ist nun 3 3/4 Stunden lang der Bühne Gut;
Was dran noch fehlt, hört mit geduldgem Ohr,
Bringt hoffentlich nun unsre Müh hervor.*


Verborgen Liebe... verboten gar?

Julia (Capulet) startet mit mir ihre Mission 3:45 Std.

(Von Beginn an sind wir gut im Rhythmus. Das Tempo stimmt, die Stimmung auch. Die Temperaturen sind - wie jedes Jahr - viel zu heiß. Und so ist Verona - oder war es Fürth? - auch heute weniger Bestzeiten- denn Stimmungskurs.)


Bruder Lorenzo und Bruder Markus, zwei Franziskaner-Mönche (deutlich erkennbar an den beiden Kutten)

Musikanten

Ich Romeo
"Ich mag nicht springen; gebt mir ein Bier!
Da ich so durstig bin, so will ich rasten."

Julia
"Du weißt, ein Läufer pflegt sich zu bewegen."


Kommt, Musikanten, spielt! Macht Platz da, Platz!

Gelichtet ist die Meute schon nach wen´gen Stunden.

 
Bürger von Verona... oder war es Fürth

Julia (noch immer frohen Mutes)

Auf dem Weg in die Altstadt. (Es endet gleich der 1. Aufzug)

Vorher laufen wir noch mitten durch das Rathaus.

Der erste Akt endet!

Zu früh, befürchte ich. Mein Herz ist bang und ahnet ein Verhängnis, das noch verborgen in den Sternen heut".
(Durchlauf beim Halbmarathon nach 1:51)


Es war die Nachtigall und nicht die Lerche!* (womöglich auch eine Rockband)

Simson und Gregorio (alias Zugläufer 4 Std.)

2. Akt
[Nur halb so lange wie der 1. Akt, doch weitaus anstrengender, angesichts der steigenden Temperaturen.]


Durch die Grüne Halle... ein spärlich Trupp!!

Doch sie ist hartnäckig und bleibt beieinander.

[Doch der 2. Akt ist länger als befürchtet, unser Zeitpolster nach 30 km aufgebracht. Von nun an müssen wir etwas tun.]



Ein kleiner Kern wird fast bis ins Ziel beisammen bleiben.

Ich - Romeo:
"Nur Eile rettet mich, Verzug ist Tod."

[Treibt auch die Eile mich voran, bleibt dennoch Zeit, mir Freunde zu begrüßen. Kaum Wochen sind vergangen, waren wir gemeinsam in stet`ger Hatz mit dem Feuer des Olymps auf verwegenen Pfaden unterwegs nach München.]


treue Weggefährten...

in freud`ger Stimmung!

3. Akt
[Entspricht dem 2. Akt, doch noch eine spur mehr anstrengend, denn die Sonne steht am Zenit.]


Es tagt, es tagt! Auf, eile, fort von hier!
Es ist die Lerche, die so heiser singt.

(Auf der 3. Runde, doch noch liegen knapp 10 km vor uns.)

Julia: [über die Schulter zurückblickend]
"Freund! Gatte! Trauter! Bist du mir entrissen? "

[Mit einem lauten Knall hat es meinen Ballon - am Dorn einer Gartenhecke hängen bleibend - zerrissen.] 

Ich - Romeo:
"Ist Marathon ein zartes Ding? Es ist zu rauh,
Zu wild, zu tobend; und es sticht wie Dorn."

[Von nun an trägt Julia würdevoll alleine das Zeichen unserer Verbindung.]


Julia, von nun an alleine unterwegs mit Strick und Helium. (Ich dafür mit deutlichen Kampfspuren auf der Linse meiner Kamera)

Meine Julia am Ende des 3. Akts: "Ich komme, Romeo! Dies lauf ich dir!" [an sich 4. Akt, doch fehlt es unsrem Marathon an diesem.]

Was ist das hier? Ein Chip, festgeklemmt
An meinem trauten Schuh?

[Geschafft! Nach 3:45 Std. erreicht Romeo und wenig später seine Julia das ersehnte Ziel. Begleiter, Freunde folgen nur noch spärlich, doch die wichen treu nicht von ihrer Seiten.]


Verliebt zwar, doch nicht Romeo, noch Julia! (Nur ein fröhlich lachend Paar)

(Fa-)Zitate:

Die meisten Sätze, Sprüche, Anmerkungen sind mal mehr, mal weniger frei nach William Shakespeares Tragödie "Romeo und Julia!". Angespornt von Julias Sprüchen, die mich während des Marathons immer wieder mächtig erheiterten, versuchte ich mich an unserer persönlichen Tragödie in 3 Akten.

Wobei es mehr ein Lustspiel war, gemeinsam mit meiner Begleiterin die 42 km zu bewältigen. Auch bei den durchaus heftigen Temperaturen, die wieder mal in Fürth herrschten.

Dafür "Danke, Julia, danke Fürth!"

 

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