
Spitzenleistungen beim Berlin-Marathon! |
Deutscher und Weltrekord bei der
Jubiläumsveranstaltung in Berlin
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"Eener alleene is nich scheene, aba eener mit
eene und denne alleene – det is scheene."

Der Marathonsonntag beginnt für mich früh. Nachdem in
meinem Hotel neben mir noch mehr Läufer untergebracht sind, erhalten wir
ausnahmsweise schon eine Stunde früher Frühstück, um 6 Uhr morgens. Kurz
darauf mache ich mich auf den Weg. Interessant: Beim Einstieg an der
Endhaltestelle bin ich noch nahezu alleine, doch von Haltestelle zu
Haltestelle füllt sich die S-Bahn zusehends, um am Potsdamer Platz Alle auf
einen Schlag wieder auszuspucken.

Der Potsdamer Platz; umgeben von
Prunkbauten, u.a. dem bekannten Sony-Center
Vorbei am Holocaust-Mahnmal und der amerikanischen
Botschaft führt mich mein Weg zunächst zum Brandenburger Tor und gleich
weiter zum Start-Ziel-Bereich. Die vor uns Marathonläufern startenden
Handbiker und Rolli-Fahrer sind bereits zahlreich vor Ort und bereiten sich
gerade intensiv auf ihren Start vor.

Das Holocaust-Mahnmal: 2711 Stelen aus grau
eingefärbtem Beton

Die Berliner Botschaft. Direkt daneben:
Vorbereitung der Handbiker und Rolli-Fahrer
Immer mehr Marathonläufer strömen aus allen Richtungen
herbei, während die Frühen schon bei den letzten Startvorbereitungen sind.
Und ein wenig Eile tut not. Ich benötige alleine eine halbe Stunde, um
meinen Kleiderbeutel - natürlich in der abgelegensten Ecke - abzugeben und
den Startbereich aufzusuchen.

Startvorbereitungen


Am Eingang zu Block D bin ich mit Steffi verabredet. Wir
wollen heute gemeinsam laufen und zwar dort, wo es richtig weh tut. Mir
passt es gut in meine Planung. Hatte ich doch sowieso vor, aus dem vorderen
Drittel zu berichten, dort wo Jagd nach der persönlichen Bestzeit gemacht
wird, wo erstmal verlorene Minuten oder Sekunden nur mehr schwer aufzuholen
sind.

Das Starterfeld formiert sich!
Geht es eine halbe Stunde vor dem Start noch eher
gemächlich zu, erwartet uns wenige Minuten später nach einem kurzen
Einlaufen bereits dichtes Gedränge. Nur mit Mühe erreichen wir unseren
Startblock, versuchen vergeblich, ein wenig vom Eingangsbereich weg zu
kommen. Denn von dort drängen unaufhörlich weitere Läufer in den Block. Von
Minute zu Minute wird es enger. Es ist kaum mehr zu schaffen, die gelben
Umhänge abzustreifen. Selbst ein Heben der Arme zum photographieren wird
schwierig. Und der Zustrom nimmt nicht ab. Phasenweise erfasst uns eine
"Druckwelle", die uns weiter in den Startblock drückt und der auch nicht
Stand zu halten ist. In dem Augenblick empfinde ich die Situation bereits
als bedrohlich. Ein Hängen bleiben in einer der weg geworfenen
Plastikumhänge, ein Stolpern, ein Sturz und die Gefahr überrannt zu werden,
ist nicht mehr auszuschließen.

Im Startblock D wird das Gedränge von Minute zu Minute
größer
Die anfänglich positive Spannung weicht dem
Unmut
Hier muss sich im kommenden Jahr etwas ändern. Was
genau, ist für mich nur schwer zu sagen. Denn ich denke, dass von Seiten des
Veranstalters der zugewiesene Raum für uns schnellere Läufer wohl
ausreichend dimensioniert war. Wer sich letztendlich alles Vorne aufhielt,
lässt sich jedoch auf den nächsten Kilometern feststellen. Ein kurzer Blick
auf die Startnummer beim Überholen bestätigt den Verdacht, dass sich Viele
aus den hinteren Startblöcken vorne eingereiht hatten.

Auch Yvonne aus "Startblock F" überholen wir erst nach
einigen Kilometern
Ergänzend möchte ich noch feststellen, dass an den
Eingangsbereichen sehr wohl kontrolliert wurde, Läufer auch gezielt auf eine
falsche Startblockwahl angesprochen wurden. Jedoch waren durch die gelben
Überwürfe bei den Meisten eine Blick auf die Startnummer gar nicht möglich.

Die Spannung steigt, der Druck von allen Seiten ebenfalls!

Doch endlich steigen tausende Luftballons in den blauen Himmel, Zeichen

... für den erfolgten Startschuss!
Doch endlich fällt der Startschuss und es geht los,
überraschend zügig sogar. Zwar muss man anfangs den einen oder anderen Haken
schlagen, trotzdem gelingt es uns ziemlich mühelos, sogar schon den ersten
Kilometer in der angepeilten Zeit zurückzulegen.

einarmiger Läufer: Respekt! Die Ideallinie!

Die ersten Meter... Richtung Siegessäule!
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