|  

 

 

 
Allgäu-Panorama-Ultra-Trail 2009
Ausgebremst auf dem Weg ins Ziel

Das harte Schlussstück nach Sonthofen
zur Startseite
 


Manchmal wird das Unmögliche möglich. Denn in Sonthofen laufe ich doch glatt noch auf Oliver auf. Gemeinsam laufen wir ins Ziel. Ihn auf den letzten Metern noch zu überholen erscheint mir nicht fair zu sein.


Die Medaille hat sich jeder Trailer hart verdient.

Ich bin nun nicht mehr zu bremsen. Ich könnte mein Tempo so verschärfen, dass es jedem 10 km-Lauf zur Ehre gereichen würde. Das Tief ist überwunden, nein bereits vergessen und Geschichte. Ich schieße den Pfad entlang des Schwarzenbachs entlang. Und sehe tatsächlich wieder das weiße Trikot vor mir leuchten, diesmal bereits zum Greifen nahe. An der Wassertretanlage vorbei bin ich dran. Es ist fast so wie beim K78, als ich kurz vor dem Ziel zu meinen Freund Jobst aufschließen konnte (siehe Bericht: Im Runner`s High zum Salto Mortale) Ich erinnere mich an diesen Augenblick und entscheide mich auch dieses Mal, nicht zu überholen, sondern zum gemeinsamen Zieleinlauf.


Im Tal des Schwarzenbachs zur Wassertretanlage*

Mit einem "Hallo!" schließe ich zu Oliver auf. "Wo kommst denn Du jetzt her?" fragt der überrascht zurück. "Ach, ich habe noch mal einen guten Lauf, komm, lass uns gemeinsam einlaufen!" antworte ich.

Dass meine Entscheidung die Richtige war, bemerken wir kurz vor dem Ziel. Denn plötzlich stehen wir vor einer verschlossenen Bahnschranke.


Kurz vor dem Ziel bremst mich eine geschlossene Bahnschranke aus. Wir müssen warten, bis der Zug passiert ist.

Unter der Schranke durch zu laufen kommt nicht in Frage. Geduldig warten wir das Nahen des Zuges ab. Endlich ist er da und vorbei, die Schranke hebt sich. Gemeinsam nehmen wir die letzten Meter ins Ziel in Angriff. 

Geschafft! Erschöpft und glücklich laufe ich als 21. ins Ziel. Die Zählung im Kleinwalsertal hat zwar nicht gestimmt, doch unheimlich motiviert. Und mit dem erreichten Platz bin ich überglücklich.


Im Ziel

Abgekämpfte Marathon- und Trailläufer erreichen das Ziel.

Gabi - sie hat den Halbmarathon absolviert - erwartet mich und leistet mir Gesellschaft bei einem, nein drei alkoholfreien Bieren. So geschafft wie heute war ich schon lange nicht mehr. Dafür liegt ein wirklich grandioser Lauftag hinter mir.


Gemeinsam mit Gabi trinke ich erschöpft ein paar Bierchen

Eine kurze Pinkelpause genügte, dass Michael bis ins  Ziel nicht mehr zu mir aufschließen konnte. Er erreicht 5 Min. nach mir das Ziel.

Erschöpft, aber doch euphorisch genieße ich die Atmosphäre im Ziel, erlebe den Einlauf der schnellsten Frau. Andrea, Siegerin auch in Immenstadt beim Gebirgsmarathon und da noch eine knappe halbe Stunde vor mir im Ziel, distanziere heute ich um gut 10 Minuten.


Andrea gewinne die Damenkonkurrenz in 8:14 Std.

Gaby Gründling (li.) im Gespräch

Weitere Finisher

Laufen macht glücklich und zufrieden!

Doch dann muss ich mich um mich selbst und um meinen beanspruchten Körper kümmern. Und dafür steht neben einer Massage auch das Wonnemar zur Verfügung, in das wir Läufer kostenlos Eintritt erhalten. Nix wie hin!


Diese Füße haben alle einen weiten und beschwerlichen Weg hinter sich!

Als ich den Nachhauseweg antreten muss, laufen immer noch ständig erschöpfte und glückliche Trailer ins Ziel. Auch Lauffreund Anton - heute mit der Startnummer 2 ins Rennen gegangen - hat das Ziel erreicht. Wir werden wohl im Oktober bei der Tour de Tirol im Rahmen der Berglauf-WM wieder unser Duell austragen. Bis dahin!


Nach 12 Std. ist Zielschluss; bis dahin kommen immer wieder Läufer ins Ziel.

Auf das freundschaftliche Duell mit Anton bei der Tour de Tirol freue ich mich heute schon.

Fazit:

Der Allgäu-Panorama-Ultra-Trail ist sicher kein Trail im klassischen (französischen) Sinn, doch ein überaus anspruchsvoller Bergultra. Und da braucht er den Vergleich mit dem Klassiker, dem K78 in Davos keinesfalls zu scheuen. Im Allgäu geht es zwar nicht so hoch hinaus, ich persönlich halte die etwas kürzere Strecke bei den deutlich mehr Höhenmetern jedoch für anspruchsvoller. Von Anfang an geht es zur Sache, dazu das Highlight mit der Überquerung des Sonnenkopfes.


Diese tolle Figur bekam jeder Finisher des Ultra-Trails

Das überwältigende Panorama macht den Lauf vielleicht zum Schönsten Deutschlands, auch wenn man Superlative immer mit Vorsicht gebrauchen sollte. Ein paar Streckenkorrekturen würden dem Lauf gut tun, der Bohlenweg ist einem größeren Andrang und schlechtem Wetter sicherlich nicht gewachsen. Vielleicht lässt sich auch das eine oder andere Asphaltstück umgehen. Dann wird der Trail zum Klassiker, das Potential dazu ist jedenfalls da.  

*die mit Stern versehenen Bilder stammen von einem "Probelauf" meines Freundes Manfred

Das harte Schlussstück nach Sonthofen

zur Startseite

                                                        

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Partner von laufkultur.de


laufkultur.de unterstützt den



Suchst Du den Spezialisten für Marathon-/Laufreisen,
Firmenlauftrainings/SightRunning? Dann bist Du richtig bei
 

Trailarchiv K78
Grand Raid du Mercantour Berglauf- und Trailausrüstung Tour de Tirol Ultra-Trail du Mont-Blanc Berglaufarchiv
uvam.