Im dritten Jahr des
Bestehens legten die Veranstalter des Allgäu Panorama Marathons noch
eine Schippe drauf. Ein Ultra-Trail sollte es werden.
Schon die Eckdaten
beeindrucken: 69 km, dazu kommen 3000 positive wie negative
Höhenmeter. Das Zeitlimit beträgt 12 Stunden, im Stadion in
Oberstdorf wird nach 49 km ein Cut bei 7 1/2 Stunden gemacht.
Nachdem ich zufällig
meinen Urlaub im Allgäu verbringe, ist es klar, dass ich mir diese
Veranstaltung nicht entgehen lasse und erspare mir damit auch noch
die weite Anfahrt. Und so erlebe ich einen herrlichen
Urlaubsabschluss. Nach dem Start im Nebel erlebe ich einen
traumhaften Sonnenaufgang über den Wolken, während der Runde um
Oberstdorf ständig die Aussicht ins Iller- oder Kleinwalsertal und
die umliegenden Berge, schweißtreibende Anstiege, z.B. hoch zum
Gipfel des Sonnenkopf wechseln mit flotten Abwärtspassagen und am
Ende darf ich mich über einen tollen Zieleinlauf freuen, der mir mit
Rang 21 auch noch ein unerwartetes Erfolgserlebnis beschert.
Start ist um 6 Uhr morgens noch im Dunkel und bei Nebel. Doch nur
wenige km später laufen wir über den Wolken in der Morgensonne und
genießen den Blick übers illertal hinweg bis zum Grünten.
Sigiswanger Horn,
Rangiswanger Horn, Weiherkopf, Riedberger Horn... die nächsten
Kilometer folgen wir dem Hörner Höhenweg, Ausruhen geht nicht. Auch
beim bergab laufen lässt sich Boden gut machen... oder eben
verlieren.
Kein "Holzweg", aber
doch auf Planken geht es über das Moos hinein ins Kleinwalsertal,
ein echter Parforceritt, denn die Hölzer sind rutschig und oft
wackelig. Kaum einer kommt mit sauberen Schuhen ins
Ziel.
Ein wunderbares Panorama begleitet mich auf dem Höhenweg vom Kleinwalsertal
nach Oberstdorf. dort ist alles für mein Kommen bereitet, die letzten
Wolkenfetzen lösen sich gerade in Luft auf, als ich eintreffe.
Die nächsten 10
Kilometer haben es in sich. Knapp 1000 Meter Anstieg sind zu
bewältigen, vor allem die 400 Höhenmeter zum Gipfel des Sonnenkopfes
kosten die letzten Kräfte.
Die letzten
Kilometer fliege ich unwiderstehlich dahin. Ein Blick auf die Uhr
zeigt: Glatte 8 Stunden sind in Reichweite. Doch ich ahne ja nicht,
dass ich kurz vor dem Ziel noch ausgebremst werde.