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Stadtwaldlauf - Halbmarathon

"Wo möcht’ es auch die Kräfte lieber prüfen,
Den alten Ruhm erfrischen und verjüngen,
Als hier vor einem auserles’nen Kreis?"*

Cross-Halbmarathon
Stadtwaldlauf - 10km


Regenschirme bestimmten das Bild des Stadtwaldlaufs 2009

Friedrich Schillers Ruf aus "Wallensteins Lager" folgend mache ich mich auf zum Fürther Stadtwald, wo heute mit dem Cross-Halbmarathon und dem Stadtwaldlauf über 10 km gleich zwei Läufe für mich auf dem Programm stehen. Und wer sich ein wenig in der Historie auskennt, wird wissen, dass ich Wallensteins Lager nicht aus der Luft gegriffen habe. Denn auf den Wegen zwischen Silberweiher und Alter Veste, die heute zu laufen sein werden, patrouillierten im Jahr 1632 Wallensteins Landsknechte eines 50.000 mannstarken Heeres. In der folgenden Schlacht gegen die Truppen des Schwedenkönigs Gustav Adolfs behaupteten sich die kaisertreuen Truppen und zwangen die bislang immer siegreichen Schweden zum Abbruch der Schlacht, was - historisch betrachtet - einem Sieg gleichkam.

Blutig sollte es heute nicht werden für die mehr als 150 Starterinnen und Starter, die sich auf die gut 10 km lange und zwei Mal zu umrundende, anspruchsvolle Schleife begeben. Aber hart wird es bestimmt, denn es ist noch früh in der Saison und neben dem kalten und unangenehmen Wetter wartet die Strecke mit doch recht knackigen Steigungen auf. Auch auf die eine oder andere glatte Wurzel wird zu achten sein, was mir allerdings wesentlich lieber ist als abgesenkte Gullideckel und Bordsteinkanten.


Thomas, mein Freund von laufspass.com

Da es regnet, suche ich erst mal Unterschlupf in der nahen Sporthalle, wo die Ausgabe der Startunterlagen erfolgt, aber auch schon leckere Kuchen feil geboten werden. Ich treffe auf Heidi, Thomas und Manfred. Manfred will, ebenso wie ich, beide Strecken in Angriff nehmen.


Thomas, Manfred und Heidi

Das leckere Kuchenbuffet müssen wir jedoch zunächst unangetastet lassen

Langsam wird es Zeit, hinaus in den Regen zu gehen. Dort tröpfelt es unaufhörlich auf die Tartanbahn. Die Radbegleiter, die die Strecke bereits abgefahren sind, bereiten mich schon mal auf eine Schlammschlacht vor.


Auf der Tartanbahn bilden sich Pfützen, im Wald wird es schlammig werden

letzte Vorbereitungen, für Organisation und Läufer

Kaum aufgestellt, fällt schon der Startschuss. Zunächst geht es eine Runde im Stadion. Während der spätere Sieger Mathias Flade bereits hier gut 20 Meter Vorsprung herausläuft, halte ich mich eher ans Ende des Feldes.


Der Autor (Photo: Thomas Schmidtkonz)

Ich drehe mich um, hinter mir folgen Manfred und Thomas, ja "daran erkenn ich meine Pappenheimer"*. Nach eineinhalb Runden verlassen wir das Sportgelände und biegen ab in den nahen Stadtwald, den wir bis zum Rennende nicht mehr verlassen.


Schnell an die Startlinie und schon gehts los. Nach einer Runde auf der Bahn biegen wir ab in den nahen Stadtwald

Es dauert nicht lange und wir machen mit den Unanehmlichkeiten des heutigen Laufs Bekanntschaft. Große Pfützen, verschlammte Pfade und Kurven fordern eine geschickte Wahl der Weges.


Was sie zum vergnügten Bad verleiten liese, zwingt uns zum Ausweichen

oder man springt einfach darüber hinweg

"Was für Grünröck mögen das sein? Treten ganz schmuck und stattlich ein."*

Regelmäßig extrem schlammigen Stellen ausweichend geht es im Zickzackkurs durch den Stadtwald. Abzweig links, Abzweig rechts, ein Ortsunkundiger hat bestimmt Orientierungsprobleme.


"Weicheier" laufen außen herum, Mutige nehmen den Weg durchs Schlammloch

Zur Orientierung unverzichtbar: Streckenposten, die heute einen nassen Job verrichteten

Das Praktische an den vielen Kreuzungen und Richtungsänderungen: Man ergattert immer wieder einen Blick auf vor uns liegende oder zurückliegende Läufer. An einer Weggabelung erkenne ich in der Ferne das Führungsbike mit dem führenden Matthias Flade. Sein Vorsprung scheint schon jetzt immens zu sein. Am Ende wird er knapp 5 Minuten vor dem Zweiten ins Ziel einlaufen.


Der Eindruck täuscht. Ich liege nicht an zweiter Stelle, sondern habe erst noch eine Schleife zurückzulegen.

Und er hat die Steigung hoch zur Alten Veste schon zum ersten Mal hinter sich. Ich muss noch hinauf. Um ordentlich Anlauf nehmen zu können, dürfen wir erst noch eine kurze Schleife einlegen. Wir bekommen erst einen Blick auf die vor uns Liegenden Läufer beschert, kurz darauf können wir das Feld hinter uns begutachten. Ich treffe auf Thomas, der heute förmlich über die Strecke schwebt. Mir fällt die altbekannte These ein: "Eine Hummel kann nach den Gesetzen der Natur auch nicht fliegen. Sie weiß das aber nicht. Und tut es trotzdem."


Wir treffen auf die vor uns, bzw. hinter uns liegenden Läufer
Thomas scheint heute zu schweben!

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(* alle Zitate aus Friedrich Schillers Wallenstein-Trilogie: Wallensteins Lager - Piccolomini -  Wallensteins Tod)

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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