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Die Ritter der Mauerrunde
Es geht los!

Der Count Down
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Ein paar Reden noch...

Noch stehe ich vor einem Berg und habe keine Ahnung, wie ich den bezwingen soll. Der 5. Welt-Down-Syndrom-Tag ist Geschichte, der Weg auf der ehemaligen Berliner Mauer gelaufen. Schienen mir diese knapp 160 km rund um das ehemalige Westberlin im Vorwege wie eine Besteigung des Mont-Blancs, so sehe ich im Augenblick den Mount Everest vor mir. Wie soll ich all die Emotionen, die bewegenden Erlebnisse auch nur annähernd beschreiben? Wie viel von meinem Innersten soll ich preis geben?

Samstag morgen 6:35  - U-Bahn-Linie 2 - Haltestelle Alexanderplatz

Hey Mr.Tally man, tally me banana
Daylight come and I wanna go home.

Daylight come and me want go home.
Chop banana til the morning come.

Zwei Jungs - offensichtlich gerade aus der Diskothek kommend, steigen in die U-Bahn zu. "Wer ist gerade auf dem Weg zur Arbeit?" Da es auf ihre Frage stumm bleibt, wenden sie sich mir zu. "Du siehst aber nicht aus, als ob Du freiwillig unterwegs wärst" - "Doch!" - "Und was machst Du?" - Ich laufe gleich mal 160 km! - "Neiiiin!"

I pack up all me things and I go to sea,
Daylight come and I wanna go home.
Then all these banana see the last of me.
Daylight come and I wanna go home.

Haltestelle Eberswalder Straße - "Viel Erfolg!" höre ich noch und ich bin draußen, stürme dem Jahnstadion entgegen.


Das Jahnstadion - Start- und Zielort

Es kann losgehen. Die Fahrzeuge sind startklar, wir auch, die Spannung steigt!


Einer unserer beiden Verpflegungsbusse, gefüllt mit Lebensmitteln und Taschen für unser Ersatzequipment.

Berlin, wir kommen!

Noch ist uns die Spannung nicht anzumerken, doch 160 bevorstehende Kilometer lassen Niemanden kalt.

Weshalb ich dabei bin I

Die Existenz einer Mauer ist die radikalste Abwesenheit menschlichen Vertrauens - sie ist im Gegenteil ein Dokument der Intoleranz, der Angst, der Feigheit und der Lügen. Wo Mauern aufgebaut werden, zementieren sie fraglos eine Niederlage, politisch, sozial, menschlich. Ihr Vorhandensein, sei sie real oder symbolisch in menschlichen Beziehungen, bedeutet somit für mich den radikalsten Affront gegen jede menschliche Entfaltung nach mehr Gemeinschaft, nach Kontextualität. Im Schatten der Mauern dürfen die Farben des Lebens nicht mehr leuchten, wie weggewischt ist jedes individuelle Wachstum, der Zugang zu den Zonen freier menschlicher Entwicklung und Freude bleibt brutal verwehrt.

Zur Selbsterforschung kann ich beim heutigen Mauerlauf ganz sicher auf meine eigenen "Mauern" schauen - wo bin ich im Leben getrennt von meiner Lebensfreude, was ist mit meinem Mut und meinem Vertrauen passiert, auf andere unvoreingenommen zugehen zu können. Bin ich auch ein "Mauerbauer", ein Grenzzieher, mehr und eindeutiger vielleicht, wo ich doch eigentlich im Sinn hatte Brücken zu bauen. Sollte ich mich nicht offener dem Leben anbieten, viel vertrauensvoller und muss ich nicht zusehen, dass die auch schon oft unbewussten und damit selbstgerechtfertigten Vor-(Urteile), die sich so angesammelt haben, noch einmal gründlich in Frage gestellt werden.

Zertrümmere deine Mauern und erkenne wie befreit dein Leben ist. Laufe, atme, befreie dich von allen Bösen, von allen Doktrinen und Dogmen, von aller Gewalt und der Versuchung zu herrschen. Bleibe du, berührbar, veränderbar, auf dem Weg der Toleranz, lobe die freie Entscheidung, auch wenn sie dir beim anderen als falsch erscheint - Geh zusammen, nicht getrennt.

Heute werde ich an dieser Mauer entlang laufen. Ich bin gespannt, was kommt, was sein wird. Ich bin dabei.

Gottfried



Vor dem Start im Mauerpark

Am Mauerpark direkt neben dem Stadion beginnt unser Fest. Die sich kennen, umarmen sich, der Rest beschnuppert sich neugierig, ein DJ sorgt für Stimmung. Fotoapparate klicken, Jeder möchte sein persönliches Erinnerungsbild, kokettiert mit seinen Freunden vor laufender Kamera.


Mit dabei, die Freunde vom 100 MC - UK

li.: Peter mit Sebastian, Jelka und Benjamin; re.: Gero

Maren und Jürgen

Marliese

re.: Der Autor

Hannes

Stefan und Jesko

Chefin Anita startet den offiziellen Teil

Mit einer ergreifenden Rede begrüßt Anita Kinle, Initiatorin und treibende Kraft der Idee "Mauerlauf" alle Anwesenden:

Dear Runners, Families and Guests;

Today, we chose a great way to celebrate the Fifth World Down Syndrome Day.

In a few minutes, we will start to run the 156 Kilometer long, nonstop race along the Berlin Wall Way, until we return tomorrow at noon. We would also like to remind you that this year, we celebrate the 21. Anniversary of the Fall of the Berlin Wall.

We consider this a good sign, because the number 21 is our lucky number. I would like everyone to know that we would not be standing here right now, if it weren't for these two men from England: Mr. Simon Beresford and Mr. John Dawson.

This pair is made up of an enthusiastic Runner and his Trainer, who proved beyond their own imagination what man [ and woman, by the way! ] is capable of, when they finished the Flora Marathon in 2007. This started a chain reaction, and now we are looking at a new age of sports involvement of people with Down Syndrome.

We all hope that this also symbolizes a new age that allows the inclusion of our children in every-day life.

And so, today, before we start, I would like to take the opportunity to thank them: Thank you, John Dawson and thank you Simon Beresford! Thank you that you were the first.

Thank you that you proved that it IS possible.

Thank you that you participated in OUR first marathon

Thank you that you became our friends.

And, finally, thank you, John and Simon, for being the inspiration without which we would not be standing here today!

We hope this friendship between our English friends and the Running Club 21 will last as long as the love from a mother and a father last for their own children.

For ever!! Thank you!!


Anita, hier zusammen mit Thomas

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Ein paar Reden noch...

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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