Peter Barthel überreicht uns ein wertvolles
Geschenk.
Mauerweg bedeutet auch
ein Stück Geschichte über den Mauerbau hinaus. Wir erreichen eine Siedlung,
die mich architektonisch stark anspricht. Die Häuser sind gut gepflegt, im
Ensemble erhalten. Es handelt sich um die sog. "Invalidensiedlung". Diese
findet seine Ursprünge im Jahr 1748, als nach Anweisung Friedrich I. ein
Invalidenhaus weit im Westen Berlins errichtet wurde. Es sollte den
kriegsversehrten Veteranen Unterkunft und Auskommen sichern, sich dabei
selbst tragen.
Haus der Invalidensiedlung
1938 zog das
Invalidenhaus in die heutige Invalidensiedlung um. Durch den Mauerbau wurde
die Siedlung vom Nachbarort Hohen Neuendorf abgeschnitten und praktisch von
drei Seiten von der Mauer umfasst. Auch heute wird die Siedlung noch als
Stiftung betrieben und setzt für Mieter eine Schwerbehinderung voraus. Die
Mieten betragen warm ab ca. 500,00 Euro.
Alles Plastik, weder Blumen noch Eier waren
echt!
Weshalb ich dabei bin VIII
Hallo Dieter,
für mich gibt es mehrere Gründe mitzulaufen.
Die Mauer hat für mich eine besondere Bedeutung, 1961, kurz vor
deren Realisierung, sind meine Eltern mit mir (3 Jahre), damals
wohl mit der U-Bahn unter hohem Risiko, als Republikflüchtlinge
verurteilt zu werden, in den „Westen“ geflüchtet. Die Mystik der
Mauer mit einem Lauf zu verbinden – ein echter Grund.
Auch das Thema Mauern überwinden, durchbrechen – es passt selbst
unter diesem Aspekt.
Auch wenn ich wenig Kontakt zu den Marathonis habe – irgendwie
habe ich sie lieben gelernt. Einige kennen mich und kenne ich
sie. Ich freue mich darauf, mit ihnen einen besonderen Tag zu
feiern. Der Rahmen ist genial.
Rein hypothetisch könnte ich unter den viele Facetten, die
dieser Lauf – für mich – bietet, die Frage, warum ich nicht
teilnehme, nicht beantworten. Logische Konsequenz: ich bin
dabei.
Ciao
Olaf |
An der
Versorgungsstelle erwische ich Roland, wie er sich eine Banane schnappt.
Roli ist im früheren Osten geboren, also macht der übliche Kalauer die
Runde. Wir Beide lachen. Ich denke, Zusammenwachsen bedeutet auch, gemeinsam
über einen solchen Witz lachen zu können.
Roland und die Bananen... eine ganz eigene
Geschichte!
Frisch gestärkt von
der Verpflegung ziehen wir weiter, einem der aufregendsten Augenblicke des
Laufs entgegen. Die Wenigsten von uns haben eine Ahnung, weshalb Anita uns
mitten auf der Strecke versammeln lässt. Von den Marathonis dabei sind
Benjamin und Carolin. Beide laufen heute schon mehrere Abschnitte. Als echte
Halbmarathonläufer (siehe
Bericht vom Fiducia-Marathon) zeigen sie uns, dass sie auch über
den Winter nicht faul waren und absolut fit am Start sind.
Mein Benjamin ist gut drauf und topfit.
Wer von den Beiden hat das breitere
Grinsen?
Nach wenigen Kilometern gibt es mitten in der "Prärie" einen
außerplanmäßigen Stopp!
Ekkeland Götze ist Künstler. Unter Anderem sind/waren Werke von
ihm ausgestellt im Außenminsterium oder im Goetheinstitut. Peter
Barthel hatte die Gelegenheit, den Künstler auf einer
Veranstaltung in München kennen zu lernen. Dort durfte er sich
ein kleines Sandbild aussuchen. Und siehe da, es stammte
tatsächlich vom Todesstreifen. Als er den Künstler daraufhin auf
unser Mauerwegsprojekt ansprach und davon erzählte, spendete
Ekkeland Götze spontan das große Sandbild vom Todesstreifen dem
Laufclub. Dieser wird das Bild zugunsten der Beratungsstelle
versteigern.
mehr über Ekkeland Götze:
www.ekkeland.de
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Peter überreicht uns das Bild von Ekkeland
Götze am Entstehungsort
Der Laufclub (Anita, Carolin und Benjamin) freut sich über das tolle
Geschenk
Entlang der
wunderschönen Stolper Heide ziehen wir diesmal im dichten Pulk weiter. Durch
das Geschenk wurde uns wieder einmal bewusst, dass es keine Zufälle gibt und
dass sich Dinge im Leben meist wie von selbst ineinander fügen, auch wenn
wir deren Sinn oft nicht auf Anhieb verstehen.
Übrigens Stolper
Heide: Gestolpert (gestürzt) ist während der ganzen Tour nur einmal eine
Läuferin. Erstaunlich, wo wir doch vor allem in der Nacht auf nicht immer
einfachen Pfaden unterwegs waren. Selbst die asphaltierten Straßen waren oft
gefährlich, wenn Wurzeln die Decke aufgerissen hatten und so für die eine
oder andere Stolperfalle sorgte.
Gemeinsam über die Stolper Heide.
Herum um die zahlreichen Pfützen!
Wunderschön ist der Ausblick über die Heide, auch bei schlechtem Wetter;
unvorstellbar, dass dieser Blick einmal durch eine Mauer versperrt war.
Weshalb ich dabei bin IX
Da ich als Organisator unseres Laufvereins vor einiger Zeit
einen kleinen Jungen mit DS im Ziel begrüßen durfte und ich
seine Dankbarkeit im Gesichtsausdruck nie vergessen werde, als
ich ihm einen Sonderpreis für Mut und Ausdauer auf dem Treppchen
verlieh, war sofort klar: Da muss ich dabei sein!
Auf drei Dinge freue ich mich riesig: Erstens auf die Marathonis,
zweitens auf den Mauerweg und drittens: Endlich die „total
Bekloppten“ kennen zu lernen, die sich solche und andere
Strecken antun.
Wie sagte schon Reiner Calmund: Wir sind alle bekloppt, aber
positiv bekloppt.
Und ich freue mich auf Euch Alle, wir sehen uns am 20. März
2010.
Sportlichst
Wolfgang Wessels |
Gerhard, unser ständiger Radbegleiter
schweift genau wie ich gelegentlich in die Heide.
War der Mauerweg
bislang weitestgehend flach, schleichen sich nun doch die einen oder anderen
Steigungen mit ein. Auf der einen Seite tut die Abwechslung gut,
andererseits sind wir nun schon einige Stunden unterwegs und die Meter
werden zunehmend spürbar. Dabei sind wir noch lange nicht bei der Hälfte.
Mittlerweile ist unser Weg leicht
profiliert.
Und solange es bergab geht, macht es sogar
richtig Spaß.
findet Benjamin mit Coach, Olaf, Kerstin und
Gottfried
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