Wir rüsten uns für die Dunkelheit!
Die Dämmerung steht
auf dem nächsten oder übernächsten Abschnitt bevor. Unsere bislang auf 2
Busse verteilten Taschen sind in ein Fahrzeug zusammengepackt worden. So
haben wir jetzt Gelegenheit, unsere Vorbereitungen für die Nacht zu treffen.
Außer dem Paar Ersatzschuhe, das ich gerne angezogen hätte, habe ich alles
bei mir, was ich brauche, deshalb bleibt meine Tasche im Wagen.
Noch ist es ein wenig sonnig, doch die Nacht
steht bereits in den Startlöchern.
Der Schein trügt: Wir sind bei einer
Laufveranstaltung.
Doch noch ist es
sonnig und trocken. So können wir gemütlich durch den Stadtteil Spandau
traben. Doch mich beunruhigt ein wenig unser Rückstand zum Zeitplan, suche
das Gespräch mit Gero. Doch der beruhigt mich!
Es geht durch Spandau.
Hier ist der ehemalige "Todesstreifen" noch
gut zu sehen.
Weshalb ich dabei bin XIII
Der Mauerlauf – warum habe ich eigentlich mitgemacht ?
1. 1. Grund
Die Idee von Anita
Es ging hier vorrangig um die Idee der Anita und um die
Marathonis.
Anita ist authentisch, einzigartig engagiert für einen guten
Zweck. Man muss hier Flagge zeigen.
2. Grund
Die Berliner Mauer ging durch mein eigenes Leben.
Geflüchtet, von den Eltern verraten, und von den politischen
Systemen verfolgt. Es spulte sich mein Leben bei diesen Lauf ab
und dabei machte ich mir ein eisernen Versprechen,
weiterzumachen und positive Zeichen zu setzen.
Man lachte mich in der Schulzeit und meiner Jugend viele Jahre
wegen meiner Unsportlichkeit aus. Familie: Mein Großvater war
unter Adolf 800 Meter – Topathlet in der Sportkompanie Später in
der DDR deshalb politisch verfolgt – er musste von Erfurt nach
Fürth fliehen.
3. Grund
Sport verbindet jetzt und noch wichtiger in der Zukunft.
Inzwischen bin ich selbst Sportorganisator und Sportveranstalter
mit Völker verbindenden und grenzübergreifenden Konzept unter
dem Begriff Via Carolina. Sport darf nicht Diktaturen helfen, er
soll in der Demokratie Signale setzen. Dieser Lauf inspirierte
mich wieder was Besonderes anzustoßen…
lasst Euch mal überraschen ….
Möchte Anita, den Marathonis, allen Helfern und Teilnehmern mein
Dankeschön sagen.
Keep on running
Euer Mario |
Auch unsere Radbegleiter starten mit uns in
die Nacht.
Wenig später ist es tiefe Nacht.
Unsere Staffel läuft jedoch ohne Unterbrechung weiter!
Auch Klaus ist nicht aufzuhalten; ebenso die wie immer photoscheue Ele.
Hannes und Kerstin
An das Laufen durch
die Nacht müssen wir uns erst gewöhnen. Nach dem Bustransfer zieht sich auf
der folgenden Etappe unsere Gruppe weit auseinander. Zudem werden wir
geteilt, finden jedoch schnell wieder zusammen.
An der Glienicker Brücke; Mattin (oben),
Bernd (links) und Thomas (rechts)
Etappe 16 ist eine
ganz besondere: Vom Osten Potsdams führt uns der Mauerweg schnurgerade
Richtung Zehlendorf. Schon von Weitem ist die Brücke an über die Autobahn
A113 zu sehen. Nur langsam kommt sie näher. Auch danach geht es in der
gleichen Richtung weiter.
Mittlerweile ist Christian ins Renngeschehen
eingestiegen. Er übernimmt problematische Nachtetappen
Gedenksteine für die Opfer der jahrelangen
Teilung Deutschlands
Christian und der ihm
nachfolgende Albin sind beides schnelle Läufer. Unser Tempo erhöht sich
damit in der Nacht. Mittlerweile haben wir auch schon 2 wichtige Ziele
erreicht. Mitternacht ist vorbei, wir können also den Welt-Downsyndrom-Tag
feiern. Zudem haben wir mittlerweile auch den zweistelligen
Kilometer-Bereich verlassen und mehr als 100 km liegen hinter uns.
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