Der Rennsteig-Supermarathon 2010
Vom Inselsberg an alleine auf weiter Flur...
fast! |
Nachdem ich meine Sorgen praktisch im Wald liegengelassen habe, zieht es
mich eilig vorwärts. Thomas erreiche ich wieder an einem der Anstiege zum
Inselsberg. Während er geht, bleibe ich im Laufschritt und im Rhythmus,
ziehe an ihm vorbei. Von nun an bin ich einsam unterwegs, fast. So habe ich
den Rennsteiglauf noch nie erlebt.
Nebellauf
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Die letzten Höhen
Ich wand`re ja so gerne, am Rennsteig durch
das Land...
Den Inselsberg lasse ich in einer Nebelwolke hinter mir.
Außer dem Weg ist kaum etwas zu erkennen.
Auf dem Inselsberg... dicke Suppe!
Giftig und unangenehm ist der Weg vom Inselberg. Steile
Asphaltstücke bergab mag ich ja überhaupt nicht. Also bringe ich das Stück
flink hinter mir.
1,3 km weiter und 200 m tiefer erwartet mich
an der Grenzwiese ein Rennsteig-Urgestein.
Weiter gehts durch den Nebel.
Die Stimmung wird immer eindrucksvoller. Dunkle Wolken,
Lichtpunkte, silberne Streifen am Horizont, eine beeindruckende Szenerie.
Dunkle Wolken am Horizont?
Wenige Minuten später klart es urplötzlich wieder auf.
Fast im Minutentakt wechselt die Szenerie.
Diese Bilder entstanden innerhalb einer Minute.
Der Weg der Wanderer biegt in unsere Strecke ein. Es
wird wieder voller auf der Strecke. Und der Zuspruch steigt. Immer wieder
hören wir Worte der Aufmunterung beim Überholen. Das tut gut.
100 Wettkämpfe, das sind 20 Rennen auf der
Kurzstrecke zwischen 5 und 20 km, durchschnittlich 9,9 Kilometer pro Rennen.
Dazu kommen 17 Halbmarathons innerhalb von 8
Jahren, ergibt im Querschnitt der 37 Rennen 15,6 Kilometer.
Bisher habe ich genau 35 Marathons absolviert.
Kommen 2035 km hinzu. Somit legte ich bei 72 Rennen 2035 km zurück und damit
28,25 Kilometer pro Wettkampf. |
Und wir kommen gut auf der Strecke miteinander zurecht.
Jeder nimmt ein wenig Rücksicht, damit lassen sich auch Pfützen problemlos
gemeinsam umkurven.
Die Wanderer/Walker stoßen zu uns.
Langsam vergesse ich die Probleme von heute morgen,
fange an, den Lauf zu genießen. Und das Wetter tut sein übriges dazu. Neblig
dunstige Stimmung wechselt mit hellen, fast sonnigen Abschnitten. Es wird
nie langweilig.
Ein fast sonniger Abschnitt offenbart eine
Farbenpracht.
Ich habe ja immer Pech (komme an einer
Spielpause vorbei); Hannes hingegen hatte Glück!
Vorbei am markanten Dreiherrenstein steuer ich die
Verpflegung auf der Ebertswiese an. Seit ein paar Minuten läuft die
Drittplatzierte Astrid neben mir. Vor zwei Jahren Zweite erhofft sie sich
auch heute eine gute Platzierung. Ich erkläre ihr, dass sie von Marion Braun
verfolgt werde. Ich kenne deren Zähigkeit, gerade auf der 2. Streckenhälfte
ist sie fähig, sich noch weiter zu steigern. Und tatsächlich wird ihr Marion
auf den letzten Kilometern noch 5 Minuten abnehmen und sich damit Platz 3
sichern.
Dreiherrensteine
Auf der Ebertswiese
Astrid läuft heute ein tolles Rennen, wird letztendlich Vierte.
Nach 3:37 Std. passiere ich gemeinsam mit Astrid km 40.
Wir sind gut im Rennen. Doch noch immer liegen 33 km vor uns, da kann viel
passieren.
Kilometer 40, gut die Hälfte liegt hinter
uns; doch die harten und entscheidenden Kilometer liegen noch vor uns.
Langsam setze ich mich dann doch von Astrid ab, genieße
ab diesem Zeitpunkt die Ruhe und ein beinahe einsames Rennen. Bislang habe
ich das zu diesem Zeitpunkt des Rennens noch nicht erlebt.
Meist nur in weiter Ferne zu erkennen, die
Konkurrenz.
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