Der Rennsteig-Supermarathon 2010
Die letzten Höhen bis zum großen Beerberg! |
Schwer fällt es mir heute, mein Rennen durchzustehen. Im Gegensatz zum
fingierten "DNF" im vergangenen Jahr habe ich heute tatsächlich Mühe. Auch
wenn ich die komplette Strecke mit allen Anstiegen im Laufschritt bewältige,
fällt es mir sehr schwer. Ich vermisse meine Spritzigkeit, habe die
kommenden Wochen ein Trainingsziel.
Alleine auf weiter Flur
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Finish
Brücke am Rondell
Die ersten Positionszähler rufen uns die Platzierungen
zu. Von 154 arbeite ich mich langsam auf Rang 123 vor. Leicht geht es nicht.
Angesichts des meist weit auseinander gezogenen Feldes dauert es lange,
Plätze gut zu machen. Und doch sieht es gut aus, dass ich mein heutiges Ziel
erreichen kann. doch dafür muss ich noch ein wenig Gas geben.
Für jeden Überholvorgang muss ich viel Boden
gut machen.
Oft sehe ich Niemanden außer gelegentlichen Streckenposten.
Oft braucht es den nächsten Anstieg, um zu anderen
Läufern auszuschließen und sie letztendlich zu überholen.
Der Anstieg bei den Neuhofer Wiesen ist
einer der Unangenehmsten.
Über 100 Meter Höhengewinn und steinige Wege
kennzeichnen den Anstieg zu den Neuhofer Wiesen.
Selten, aber immer mal wieder werde auch ich selbst
überholt, Manche sehe ich wieder, andere ziehen unaufhaltsam an mir vorbei.
Denen blicke ich anerkennend hinterher.
Zu manchen Läufern schließe ich auf, Andere muss ich zähneknirschend ziehen
lassen.
Doch an den Versorgungs- oder Sanitätsstellen gibt es immer ein großes
Hallo!
Doch vom Gegrillten rücken sie nichts raus.
Nachlassen gilt nicht, also halte ich das Tempo,
steigere, sobald ich es mir zutraue. Trotzdem fällt es mir noch immer
schwer. Leichte Beine werde ich heute wohl nicht mehr bekommen.
Ungewöhnlich schwer fällt es mir heute, auf der Überholspur zu bleiben.
Es geht hinunter zum Grenzadler. Hier haben die Wanderer
ihr Ziel. Doch in den letzten Minuten ist mir niemand mehr über den Weg
gelaufen. Vermutlich habe ich die Spitze bereits überholt.
100 Wettkämpfe, das sind 20 Rennen auf der
Kurzstrecke zwischen 5 und 20 km, durchschnittlich 9,9 Kilometer pro Rennen.
Dazu kommen 17 Halbmarathons innerhalb von 8
Jahren, ergibt im Querschnitt der 37 Rennen 15,6 Kilometer.
Bisher habe ich genau 35 Marathons absolviert.
Kommen 2035 km hinzu. Somit legte ich bei 72 Rennen 2035 km zurück und damit
28,25 Kilometer pro Wettkampf.
Fehlen noch 27 Ultras, dazu der heutige
Rennsteig-Supermarathon. Im Ziel werde ich dann mehr als 4224
Wettkampfkilometer geschafft haben, bzw. die Distanz von 100 Marathons.
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Am Grenzadler
Der Applaus treibt mich voran.
Die Brücke am Rondell sagt mir, dass die letzten
Anstiege bevorstehen. 170 Höhenmeter bis zum großen Beerberg stehen auf den
nächsten 5 km an. Habe ich die geschafft, geht es nur noch bergab.
Am Rondell
Immer wieder wundere ich mich über die
Verpflegungsstelle an der Suhler Ausspanne. Der Weg führt nach links ab, zu
den Getränken müssen wir aber nach rechts. Doch sie markiert auch das
baldige Ende der Steigungen. So kämpfe mich nach einem ordentlichen Schluck
jedes Jahr wieder gestärkt zurück auf die Strecke.
Km 60, die Suhler Ausspanne steht an.
Links die Strecke, rechts die Verpflegung. Jedes Jahr fällt mir der kleine
Umweg schwer.
Schneereste habe ich ja auch immer mal entdeckt, wo aber Hannes die
"genagelten" Schuhe entdeckt hat, ist mir schleierhaft.*
Das traditionelle Photo vom großen Beerberg vernichtet
ein durchs Bild huschender Läufer. Und es ist wieder neblig. Dicke Schwaden
ziehen den hang hinauf und über die Strecke. Von Nebel habe ich heute
langsam genug. So stürme ich weiter vorwärts, hinab zur Schmücke.
Zeitmessung an der Schmücke bei km 64, noch
8,7 km.
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