Pralle Sonne
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Für jedes Finish beim Thüringen Ultra gibt es einen Stern aufs Hemd.

Der Weg ins Ziel!

Eine lange Gerade verläuft von Hörselgau nach Fröttstädt. Gelegentlich finden sich an Laternenmasten kleine Zettelchen: Km 97... km 98... km 99 ist jedoch mit einer bunten Wolke markiert. Die letzten Meter spüre ich nicht mehr. Sie sind ein Genuss. Ein paar Kurven noch, dann ist der Zielbogen in Sichtweite.

Noch ein Kilometer

Umkehren lohnt nicht! Wer könnte heute noch Umkehren?
Die letzten Meter!

Ein kurzer blick auf die Uhr... nur wenig mehr als 10 Stunden bin ich unterwegs gewesen. Ich hätte es nicht gedacht, dass ich dieser Marke doch noch so nahe kommen sollte. Stolz nehme ich meine Medaille in Empfang. Und ich bekomme sofort einen Zettel mit meinem Rennergebnis in die hand gedrückt. Solch einen Service habe ich noch nie erlebt. Respekt!

Die schüchterne junge Dame überreicht mir meine Medaille.

Mein Ergebniszettel und meine Medaille.

Ich habs geschafft. Manchmal habe ich gezweifelt, aber nur kurz, als ich mich verlaufen hatte und am Tiefpunkt war. Jetzt bin ich oben auf. Silke, meine Weggefährtin auf dem Mauerweg, stürmt auf mich zu, beglückwünscht mich, bietet mir an, Getränke zu holen. Wow, das ist ein Service.

Eine Stunde später bin ich geduscht, massiert, habe Flüssigkeit getankt, frische Kleidung am Leib. Jetzt beginnt für die Nationalelf die heiße Phase.

Eine Stunde nach dem Zieleinlauf bin ich geduscht, massiert und wieder frisch.

So habe ich noch Zeit, ein wenig der Siegerehrung beizuwohnen. Ich freue mich über Silkes Sieg gemeinsam mit ihrem Mann in der Zweierstaffel.

Siegerehrung der Damenkonkurrenz

Silke gewann gemeinsam mit ihrem Mann die Zweierstaffel.

Ich war also pünktlich... pünktlich, um zum Anpfiff vor der Großleinwand zu sitzen. Pünktlich, um das frühe 1:0 der Nationalmannschaft gegen Argentinien zu erleben.

Viertelfinale!

doch das zweite und dritte Tor der deutschen Elf verpasse ich, zum einen wegen der Siegerehrung, bei der ich nicht fehlen durfte, zum anderen ist auch Armin mittlerweile im Ziel und frisch geduscht. Wir tauschen unsere Erlebnisse aus, erholen uns auf der Wiese.

Das 1:0 und das 4:0 erlebe ich live, dazwischen bin ich beschäftigt.

Thüringen war eine Reise wert. Ein tolles Lauferlebnis mit gemütlich organisiertem Rahmenprogramm... absolut "ultratauglich"! Meine persönliche Bilanz hingegen ist etwas gemischt. So in s Tief zu fallen wegen des Umwegs sollte mir nicht passieren, trotzdem bin ich mit dem Endergebnis mehr als zufrieden. Damit hätte ich nicht gerechnet. Und ich werde wohl wieder kommen müssen. Zum einen will ich einen zweiten Stern, zum anderen habe ich ja wohl noch eine kleine Rechnung offen. ich würde gerne wissen, was ohne Panne möglich ist.

2011... vielleicht. Oder doch 2012 zur EM!