Der UTMB 2010
Der Start!
Wetterchaos am
Weißen Berg
zurück zum Start
Mein heimlicher Sieg
Trotz der widrigen Vorhersagen wird das
Rennen gestartet.
Freitag, 27.08.2010 -
16:00 Uhr - Chamonix
Tine:
Ab dem Mittag wird der Regen schwächer und irgendwann bleibt es
trocken. O.k. er wird starten und wir fahren alle gemeinsam an
den Start.
Die Atmosphäre
und das Treiben ist für alle sehr beeindruckend.
Eigentlich ist
man nur mit dem Beobachten der TeilnehmerInnen beschäftigt. Man
sieht deutlich die angespannten Gesichter, die letzten
Gespräche, Verabschiedungen von Familien und Freunden uvm.
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Ein Bus bringt unsere kleine Gruppe
nach Chamonix. Während die Mädels ein wenig durch den Ort schlendern, gebe
ich meinen Sack für Courmayeur ab und gehe Nudeln essen. Um 17:15 Uhr
treffen wir uns am Place du Triangle de l'Amité wieder. Noch 75 Minuten bis
zum Start. Wie auch 2008 ist die Stimmung eine Besondere, heute wohl noch
ein wenig gedämpfter als damals. Auch die Animationssprüche des Sprechers
laufen ins Leere. Jubelstimmung wird heute wohl nicht aufkommen. Nur ein
Japaner hält ununterbrochen eifrig seine Fahne in die Web-Cam, die ein Bild
des sich füllenden Platzes auf die Großleinwand überträgt.
Warten kurz vor dem Start.
Immer wieder richtet sich mein Blick besorgt gen Himmel.
Blick aufs Mont-Blanc-Massiv
Ich bin ungewohnt still, umarme
mehrfach meine Kinder und meine Freundin, bin nachdenklich. Am Himmel ziehen
erneut dunkle Wolken auf, es ist klar, lange wird die Trockenheit nicht
währen. Zum Zeitvertreib schleiche ich mich ein wenig in die Startzone. Auch
bei den Favoriten, die in der ersten Reihe einen eigenen Bereich abgesperrt
bekommen haben, herrscht keine Jubelstimmung. Und die Topfavoriten bekomme
ich auch nicht vor die Linse, weder Liz Hawker, noch Kilian Jornet sind in
der Menge auszumachen.
Im Kreis der Favoriten!
Der erste Sieger des UTMB: Dawa Sherpa
Wenige Minuten vor dem Start
verabschiede ich mich dann endgültig, reihe mich ins Starterfeld ein.
Tine:
Dann heißt es auch bei uns "good bye" zu sagen. Und die besten
Wünsche mit auf den Weg zu geben.
Meine Gedanken
und Gefühle sind etwas durcheinander. Habe etwas Sorge, freue
mich aber auch auf das Unterstützen und das Begleiten an der
Strecke.
Bin aber auch
irgendwie erleichtert, als der Startschuss fällt.
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Es wird Zeit, sich von meinen Lieben zu
verabschieden!
Wie in Trance stehe ich umzingelt
von Kerlen mit wild entschlossenem Blick, verpasse fast den Startschuss.
Trotz aller Skepsis bzgl. des Starts ahne ich in dem Augenblick nicht, dass
das Rennen für mich so schnell beendet sein wird. Pünktlich zum Start setzt
auch wieder Regen ein, der allerdings kaum stört.
Der Start ist erfolgt!
Über die Großbildleinwand werden auch meine ersten Schritte übertragen.
In zaghaften Schritten verlassen
wir den Place du Triangle, es dauert, bis ein durchgängiger Laufschritt
möglich ist. Ich habe mir vorgenommen, bis St. Gervais ein klein wenig Tempo
zu machen, den die Enge, an der ersten Verpflegung in Les Houches vor allem
am ersten Kontrollpunkt fand ich 2008 ein wenig störend.
Die ersten Meter durch die Straßen von
Chamonix.
Ich komme gut in Fahrt. Das Laufen
fällt mir trotz des schweren Rucksacks leicht. Ich achte darauf, zügig und
doch energiesparend vorwärts zu kommen, vermeide Spurts und Sprünge, ziehe
bedächtig meine Spur vorbei an den Pfützen des Weges.
Kurz vor Les Houches wird der Regen
stärker. Ich nutze eine schützende Baumkrone, um meine Regenjacke
überzuziehen. Auch meine kurze Überhose streife ich schon über. So bin ich
gegen den Regen gut gewappnet.
Kurz vor Les Houches beginnt es wieder
heftig zu regnen.
Ich passiere den ersten
Verpflegungspunkt in Les Houches, kurz danach heißt es: Stöcke zücken!
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