Nur noch wenige Meter trennen uns vom Ziel. Vorbei an der Konzernzentrale
von Mercedes-Benz biegen wir durch die letzte Kurve auf die Zielgerade ein.
Lohn für "Meinen (bzw. unseren) Lauf" durch
Stuttgart.
Vor uns rückt das
Mercedes-Museum ins Blickfeld. Damit wissen
wir, es ist nurmehr ein Katzensprung bis ins Ziel. Die letzten Meter gilt es
zu genießen. Endlich ist die Anfeuerung da, die wir fast 20 km lang
vermissen durften.
Kurz vor dem Ziel: Das Mercedes-Benz-Museum!
Der Niederländer Ben van Berkel entwarf das beeindruckende Gebäude.
Beim Blick nach Vorne erkenne ich mich schon auf der
Videoleinwand. Leider kann ich kein gutes Photo von mir schießen, ohne den
unaufhörlich ins Ziel stürmenden Läufern zum Hindernis zu werden. Und
umgerannt möchte ich nicht werden.
Auf der Videoleinwand
lässt sich der eigene Zieleinlauf verfolgen.
Ein gutes Bild von mit klappt leider nicht. Ich würde sonst bestimmt über
den Haufen gerannt.
Diesmal bekomme ich meine Medaille nicht von
einem jungen Mädchen, sondern von einer älteren Dame.
Im Ziel... es ist geschafft. Und ich bin auch dankbar,
denn die Temperaturen sind mittlerweile recht ordentlich gestiegen. Das war
gestern doch nicht ganz zu erwarten gewesen, denn da habe ich eher gefroren.
1:53:45 Std. registriert der kleine Chip am
Knöchel für die 21 km.
Wenige Meter neben der Arena befindet sich
die Zielverpflegung.
Die Zielverpflegung lässt meines Erachtens kaum Wünsche
offen. Es gibt vielerlei Getränke, von Wasser und Saft über Fitness-Getränke
bis hin zum alkoholfreien Bier. Dazu gibts Berge an Obst und vor allem eine
gemütliche Wiese, auf der es sich in der warmen Sonne wunderbar erholen
lässt. Wir genießen das alles in vollen Zügen.
Hier lässt es sich aushalten.
Bei Rivella oder alkoholfreiem Bier werden Erfolge gefeiert und
Enttäuschungen hinunter gespült.
Ich greife bei Allem ausgiebig zu.
Schnell sind unsere Beine wieder locker und wir erholen
uns schnell. Die geleerten Flüssigkeitsspeicher werden schnell und lecker
aufgefüllt. Die starke Sonneneinstrahlung hat doch Wirkung gezeigt.
Einige erholen sich im Stehen,...
... doch die Meisten sitzen oder liegen wie wir im Gras.
Klaus hat vermutlich sein Ziel erreicht. Wenige Sekunden vor Ablauf von 2
Stunden hat er das Ziel erreicht
Während sich die einen still erholen,...
geht es andernorts um Helden und Heldentaten.
Genießen im Stillen, eine fast schon verloren gegangene Tugend!
"Sieger- und Gruppenphotos" werden geschossen, Heldentaten auf Zelluloid
gebannt!
Manche sitzen nur still da und genießen ihren
sportlichen Erfolg. Andernorts wird lautstark gefeiert und von "Heldentaten"
erzählt. Gruppenfotos werden geschossen oder auch nur still die Medaille
betrachtet. Jeder erlebt seinen Lauf so wie er es haben möchte.
Und was bleibt? Eine Medaille von "Meinem Lauf",
vielerorts Müllberge und der krönende Abschluss eines genussreichen Tages.
Erinnerung an den LBS-Halbmarathon beim
Stuttgarter Zeitungslauf.
Zurück bleiben Berge an Müll. Über 7000 Menschen hinterlassen Spuren.
Und Zuhause wartet Leckeres und natürlich Gesundes vom Grill!
6620 von rund 7700 gemeldeten Läufern liefen alleine
beim Halbmarathon ins Ziel. Dazu kommen noch viele weitere Starter bei
anderen Team-oder Ahndbiker-Wettbewerben über die Halbmarathon-Distanz.
Überraschungssieger Marko Weiss-Latzko benötigte für die
21 km knapp 1 Std. und 9 Minuten. Erst 16 Minuten später passierte Heike
Volkert als schnellste Frau die Ziellinie. Hier ist sicherlich noch ein
wenig Luft nach Oben. Ob die Strecke hingegen noch mehr Starter verträgt,
ist eher fraglich. An einigen Stellen ging es echt eng zu.
Etwas peinlich... die Verzögerung am Start. Das sollte
einer professionellen Veranstaltung nicht passieren. Ob man die Strecke auf
Marathonlänge ausdehnen sollte oder könnte? Für die WM und EM funktionierte
es ja. Da geht es nur um Leistung. Doch der Hobbyläufer will mehr...
Stimmung, Sehenswürdigkeiten, eine schnelle Strecke für Bestzeiten. Ob das
zu händeln wäre ist fraglich. Von daher sind die augenblicklichen "Stuttgart
21" aus meiner Sicht die richtige Entscheidung.
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