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Finish Line Herbstlauf 2012
10 km mit Endspurt zum Start!

Endspurt
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Wasser!!!! Es ist heißt heute, auch schon früh am Morgen!

Pünktlich zum Start!

Ich habs geschafft: 10 vor 9 Uhr steh ich am Meldeschalter des Finish Line Herbstlaufes. "Kann ich mich noch nachmelden?" - "Für den Halbmarathon... ja; die Zehner stehen schon am Start!" Ich horche kurz in mich hinein. 21 km - sonst kein Thema - würden mich heute körperlich wohl fordern, aber mental überfordern. Die Vorstellung, jetzt noch mal rund 2 1/2 Stunden anhängen zu müssen, und so lange würde ich bestimmt brauchen, erschlägt mich.

"Kann ich nicht doch noch nur den Zehner? Ich brauch auch nur ne Startnummer... Chip ist egal!" Und tatsächlich hefte ich mir 2 Minuten später die Startnummer an die Laufhose. Ich spurte los, raus aus dem Gelände, schräg über die Straße, dann nach links hinein in den Wald.

Von fern höre ich den Countdown und den Start. Ich beschleunige und gehe im Verbund mit den Letzten über die Startlinie. Ich habs tatsächlich geschafft.


Mit den Letzten überquere ich die Startlinie!

Ich vergesse auch glatt, meine Uhr zu starten, hole das wenig später nach. Am Ende werden ich nach genau 10 km stoppen. Die Strecke scheint also ein klein wenig länger zu sein. Auch der Start hat sich um eine Kleinigkeit verzögert... mein Glück.


Im Halbschatten auf noch kühlen Fahrwegen durch den Reichswald.

Entspannt geht es in den hinteren Reihen zu. die kämpferischen Linien sind schon weit voraus.

Ich nutze erst mal die Zeit, mich zu sortieren. Den schweren Rucksack habe ich noch ins Eck gelegt, ich kann also befreit auflaufen, wenn es denn noch ginge. Doch mehr als ein "6er-Schnitt" ist nicht drin. Das genügt auch. Ich schwimme in der Menge mit, überhole gelegentlich, um wenig später oft wieder von den gleichen Läufern überholt zu werden.


Mit Schwung um die Kurve


Und dann wieder rein in die Geraden!

Gut 20 Höhendifferenz sind bis zur halben Distanz zu bewältigen. Mir fallen sie gar nicht auf, doch eine Läuferin vor mir stöhnt und freut sich, als es endlich wieder - sanft - bergab geht. Mir fallen eher die doch merklich steigenden Temperaturen auf. Finden sich zu Beginn noch hie und da schattige und kühle Abschnitte, durchdringt die Sonne bis zum Ende des Rennens alle Winkel und erhöht die Temperaturen deutlich. Ich beginne zu leiden.


Ein Paar mit Kinderwagen schließt in der Kurve auf und überholt mich wenig später.

Km 4... fast die Hälfte!

Ich frage den Streckenposten, ob wir tatsächlich richtig sind. Die Trasse ist für den Halbmarathon vorbereitet.

Etwas verwirrend sind die Beschilderungen. Kurz nach km 4 erreichen wir schon km 6, der 5. fehlt. Ich laufe kurz zurück zum Streckenposten. Aber auch der ist überfordert, kennt die Route nicht genau. Vermutlich sind die braunen Holtafeln nur für den Halbmarathon ausgerichtet, denn die an die Bäume gehefteten Schilder stimmen dann wieder.


Km 5, die Hälfte für uns Zehner.

Wasser... ich schnappe mir 3 Becher. Jetzt macht sich meine lange Nacht bemerkbar.

 Hier treffe ich auf Carola und Ernst von den "funrunners" aus Neumarkt.

Bei der Wasserstelle nach 5 Kilometern treffe ich Carola und Ernst. Gemeinsam mit ihnen mache ich mich auf die nächsten Kilometer. die Zeit vergeht mit Smalltalk über den Neumarkter Stadtlauf bzw. Laufen überhaupt. Ich bin froh über die Ablenkung und Unterhaltung, die mir ja seit nunmehr 10 Stunden fehlt. 

 
Gelbe Schuhe an braun gebrannten Beinen...

Dazu das blaue Shirt der "funrunner".

 Doch Carola und Ernst geben nicht nur optisch ein gutes Paar ab.

Ein kurzer Zwischenspurt bringt mich zur nächsten Wasserstelle. Warm ist es geworden und nicht nur ich spreche den gereichten Bechern fleißig zu. Von mir aus könnte jetzt Schluss sein. Das liegt aber eher an meinem Zustand denn an der angenehm zu laufenden Strecke.

 
Jeder der Vorbeilaufenden greift sich seinen Becher.

Auch Annelies kommt nicht an der Erfrischung vorbei.

Unverständlich wird mir aber immer bleiben, weshalb immer wieder Läufer ihren Becher erst nach einem halben Kilometer wegwerfen und es den ehrenamtlichen Helfern extra schwer machen.

Doch dann ist es endlich so weit. Das 10-km-Schild taucht auf und eine Ecke weiter wird auch schon der Zielbogen sichtbar. Ich freu mich, der Sprecher freut sich mit mir, wundert sich aber, dass ich nicht auf seinem Computer auftauche. Doch jeder sicht:

Ich bin im Ziel!

Das wars: 86 km; 1500 Höhenmeter; seit 26 Stunden auf den Beinen; eine dicke Blase vom schweren Rucksack auf meiner Schulter und eine ausgetrocknete Kehle, die nach Flüssigem ruft.

 
Nur noch wenige Meter bis ins Ziel!

Geschafft (im doppelten Sinn)

(Warum tragen eigentlich alle "Blau"?)

Nur schwer komme ich wieder hoch von meiner Bank, bequeme mich zurück zum Clubgelände. Auch ein Kaffee macht mich nicht wirklich wacher. so gönne ich mir einen kurzen Minutenschlaf, bis ich mich dann nach der Siegerehrung auf den Nachhauseweg mache.


Zum Abschied gönne ich mir noch ein Tässchen Kaffee zu Frühstück.

Fazit: (zum Nachtlauf)

Ein echtes Abenteuer, das quasi vor der eigenen Haustür beginnt. Die Stille, wenn im Wald dann plötzlich jedes Geräusch fast unheimlich wirkt, das sich auf sich selbst verlassen können und müssen und die nächtlichen Eindrücke und Gefühle möchte ich nicht missen. Ich bin mir sicher, das war nicht das letzte Mal, dass ich zu solch einem Abenteuer aufgebrochen bin.

Fazit: (zum Herbstlauf)

Als bekennender Langstreckler war das nach einem Dutzend Marathons und Ultradistanzen in diesem Jahr mein erster "Kurzer"! Die Nähe und die partnerschaftliche Organisation haben mir gefallen. Wenn man auf den kurzen Distanzen nicht immer so schnell laufen müsste, wäre ich sicher wieder häufiger auf solchen Strecken und damit auch in der Heimat zu sehen.

Und als Anhang zum langen Lauf hats einfach nur Spaß gebracht (auch wenns stellenweise dann weh tat)!

Kürzere Rennen wie diese würden meiner leidenden Grundschnelligkeit sicher gut tun. Vielleicht sollte ich doch ab und an mal wieder...

Und gerade die traditionsreichen Veranstaltungen haben es verdient, dass wir ihnen treu bleiben. Denn dort wird oft mit einem geringen Budget mehr geboten als bei so manchem groß angekündigten neuen Event!  

Endspurt

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