Anton-Leidinger-Weg-Nachtlauf
Endspurt!
Die Idee - Der Run
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Finish Line Herbstlauf
Ausgebremst?
In heimatlichen Gefilden!
Jetzt befinde ich mich in fast heimatlichen Gefilden.
Hier in den Wäldern habe ich meine ersten Läufe überhaupt absolviert. Den
Moritzberg habe ich schon ungezählte Male in den letzten 12
Jahren überlaufen, noch nie allerdings mit fast 50 km in den Beinen.
Der Moritzberg stellt die letzte richtige
Hürde dar.
Blick nach Gersdorf.
Bedächtig, doch rhythmisch nehme
ich den mir gut bekannten Berg in Angriff. hier kenne ich die Rampen und
Erholungsstücke und weiß sehr gut, was geht und was nicht. Zudem ist es
jetzt schon hell und ich kann es zügiger angehen lassen.
Sonnenaufgang
Schnell scheint die Sonne bereits mächtig durch die Bäume.
Heute ist Kerwa auf dem Berg
Doch noch herrscht hier Ruhe vor dem Sturm.
Ich erklimme die letzten steilen
Meter hoch zum Gipfelplateau. Dort herrscht jetzt um 6 Uhr 30 noch Stille.
Doch nicht mehr lange, denn heute ist traditionelle "Berchkerwa". Die
beginnt schon vor dem Gottesdienst und zieht die Besucher aus nah und fern.
Und der erste, der am Sonntag morgens auf dem Berg ist, erhält für den Tag
alle Getränke und alles Essen frei.
Und wer ist der Erste
heute frühmorgens? Ich!
Doch ich will und muss weiter,
wechsle noch schnell ein paar Worte mit dem Servicepersonal und stürze mich
dann hinab ins Tal.
2 vom Personal haben es sich im Freien bequem gemacht.
Und die Dienstkleidung liegt schon
bzw. noch parat.
Leider muss ich weiter... hinunter nach Diepersdorf.
Beim Weg ins Tal weiche ich zum
ersten Mal bewusst von der Originalstrecke ab. Ich spar mir die Kurve über
Haimendorf und nehme die direkte Route. Zusatzmeter bin ich heute schon
genug gelaufen, jetzt spare ich mir ein paar davon wieder ein. Und
vielleicht begegne ich ja auch bekannten Gesichtern.
die Bolta-Werke. Hier verdiente ich vor fast 30 Jahren meine erste Kohle...
damals noch in der echten Lohntüte!
Noch immer ist es früh am Morgen und die Schatten entsprechend lang gezogen.
Raus aus Diepersdorf, rein in den
Lorenzer Reichswald. Hier kenn ich die Wege immer noch gut von früher. So
kann ich mich auch wieder ein wenig mehr auf die Umgebung und die Natur
konzentrieren. Das entspannt. Und es ist hell und somit fällt die
Orientierung wesentlich leichter. Und es warten wunderschöne Trails entlang
des Röthenbachs auf mich. Auf die freue ich mich schon die ganze Zeit.
Ausgebremst?
Der schmale Weg entlang des Röthenbachs ist gesperrt.
Dabei ist das eine der schönsten Laufstrecken die ich kenne.
Plötzlich versperrt ein großes Banner meinen Weg.
"Stopp! Forstarbeiten! Lebensgefahr!" steht da zu lesen. Zum glück ist heute
Sonntag, da wird im Wald nicht gearbeitet. Ich also flugs unten durch und
eingetaucht in die kleine Zauberwelt.
Wild und unberührt wirkt das kleine Flusstal.
Und hier einer der gewichtigen Gründe für die Wegsperrung.
Davon lassen sich viele Zahnstocher schnitzen!
Kurz danach erreiche ich in Brunn
erstmals Nürnberger Stadtgebiet. Doch nach einer kurzen Durchquerung des
schönen Ortes tauche ich auch schon wieder ein in den Reichswald. Als ich
dann auch noch die A9 durchs "Mausloch" unterquere weiß ich, dass das Ziel
nicht mehr fern ist. Und selbst wenn ich mich noch nicht auskennen würde,
geben mir jetzt die Markierungen des Nordic-Walking Parkes ständig
Rückmeldung über den noch zurückzulegenden Weg.
Zahlreiche alte, ehemalige Baumriesen säumen den Weg.
Der fränkische Dünenweg vereint sich mit meinem Fernwanderweg. (hier an der
Autobahn)
Die ersten Jogger
begegnen mir. Manch einer bekommt den herunter geklappten Kiefer nicht mehr
rechtzeitig geschlossen. Ich muss wie vom anderen Stern aussehen, so
abgekämpft mit meinem Rucksack und noch immer der Stirnlampe auf dem Kopf.
Ich merke, ich passe nicht in des Sonntagsläufers Welt.
Dann tauchen die
ersten Sandsteinformationen auf, für die der Nürnberger Tiergarten und nicht
zuletzt die Nürnberger Altstadt so berühmt sind. Mein Ziel naht. Einmal noch
den 41 Meter hohen
Turm am Schmausenbuck umrundet und dann den
letzten Abhang hinunter gestürzt bis zum Eingang des Tiergartens. Ich habe
es geschafft.
Nürnbergs berühmter Sandstein vom Schmausenbuck.
Der Eingang zum Tiergarten!
Geschafft?
Nein!
Nein, meine Mission
könnte hier beendet sein. Doch mein Blick auf die Uhr sagt mir, es ist gegen
8:30 Uhr. Ich überlege kurz und stürme sofort weiter. Wenn ich Glück (oder
eben Pech) habe, wird es noch nichts mit Füße hochlegen und Kaffee trinken.
ich umrunde halb den
Tiergarten, biege dann nach rechts in den Wald, verlaufe mich natürlich,
weil ich mich hier nicht auskenne, stehe aber doch bald vor dem Eingang zum
Gelände des 1. FCN.
Und hier
startet in wenigen Minuten der 15. Finishline-Herbstlauf.
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