Nebelhorn Trailrunning-Tour 2013
Berglauf-Training - 2. Teil
Berglauf-Training
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K
Bergwacht unterwegs (Übung!)
Schnee
Die Gratüberschreitung hinter dem Laufbacher Eck beginnt erst mal mit einer
recht gefährlich wirkenden Wächte, die ich vorsichtig umgehe. Danach die
Mulde ist noch fast vollständig mit Schnee bedeckt. Den Weg sehe ich gerade
mal noch kilometerweit weg in der Ferne.
Schnee hinter mir...
Schnee vor mir! Weg? Keiner!
Allerdings treffe und überhole ich
mitten im Schnee vier Bergsteiger. Wir tauschen kurz die Route aus, bevor
ich sie überhole und zurücklasse. Sie werden erst rund 2 Stunden nach mir an
der Hütte eintreffen.
Eine Schippe voll Schnee im Schuh
in Kauf nehmend quere ich den Schneehang leicht abwärts, versuche mich
anhand der Karte zu orientieren. als die ersten offenen, grünen Hänge
auftauchen, mache ich mich auf die Wegsuche und werde schnell fündig. Weiter
gehts!
Hinter der Südlichen Schönberghütte
ein mächtig angeschwollener Bach, den ich nur Wasser schöpfend überspringen
kann. Doch die Füße sind sowieso heute schon mehrfach nach und wieder
trocken geworden.
Der Schnee liegt weitestgehend hinter mir,
die Wegsuche ist beendet.
Jetzt kann ich auch wieder die Aussicht genießen.
Von der Schönberger Hütte ist es
praktisch ein Katzensprung zum Prinz-Luitpold-Haus. Entspannt, aber doch
schon etwas müde mache ich mich auf den Weg. Immer wieder muss ich
vorsichtig einige hängende Schneefelder queren. Doch der Schnee ist fest und
die profilierten Laufschuhe greifen.
Nach langer Zeit wieder ein Wegweiser! Noch 15 Minuten bis
zur Hütte.
Das Prinz-Luitpold-Haus!
Gut behüteter Feierabend
Am Luitpold-Haus angekommen bin ich
nicht alleine, im Gegenteil. Das Haus ist gut gefüllt mit jungen
Bergwachtlern, die hier ausgebildet werden und für ihre Prüfung üben.
Entspannt auf der Terrasse sitzend schaue ich ihnen zu, genieße die Ruhe und
die letzten Sonnenstrahlen, die hier herein in die Mulde leuchten.
Erstaunt bin ich aber, als sich der
Hüttenwirt bei mir erkundigt, wie denn der Weg übers Laufbacher Eck gewesen
sei. Denn ich bin in diesem Jahr der 1. Wanderer, oder besser gesagt Läufer,
der über diesen Weg seine Hütte erreicht hat. Aber Rettung wäre ja recht
nahe und zahlreich gewesen...
Job erledigt... Zeit zum trocknen!
Junge Bergwachtmitglieder sind auf der
Hütte.
Sie üben Rettungssituationen.
Bergung mit Akia/Gebirgstrage!
Letzte praktische Übungen vor der Prüfung.
Den Hütenabend untermalt uns ein mächtiges Gewitter.
Hagelkörner prallen lautstark auf verblechte Dächer. So schnell kann es
gehen. Gerade bei extremer Hitze und Sonne sind in den Bergen heftigste
Gewitter häufig nicht weit. Ich bin froh, schon unter einem festen Dach
sitzen zu können.
Gewitter in den Bergen!
Eine mächtige Front zieht über uns hinweg
und tobt sich aus!
Am nächsten Morgen scheint die Sonne, als wäre nichts
gewesen. Früh bin ich auf den Beinen. Aufgrund der Schneeverhältnisse wähle
ich allerdings nicht den schönen Jubiläumsweg und Saalfelder Höhenweg ins
Tannheimer Tal, sondern entscheide mich - trotz der Warnung des Hüttenwirts
- für die vermeintlich leichtere Route. Ich will hinunter zum Giebelhaus und
von dort aus von Osten her über die Wengenalpe wieder hoch zum
Edmund-Probst-Haus.
Luitpold-Haus im kalten Morgenlicht.
Wasserfall
800 m. tiefer am Giebelhaus. von hier aus sind es wieder 1000 Höhenmeter
Anstieg.
Einheimische!
Letztendlich und zum glück erweist sich meine gewählte
Variante als praktisch schneefrei. Nur kurz vor dem Sattel muss ich ein
Schneefeld umgehen und stehe recht schnell wieder vor dem Edmund-Probst-Haus.
Den erneuten Aufstieg zum Nebelhorn erspare ich mir heute. Das hat gestern
gut gereicht.
1200 Meter Asphaltabstieg liegen vor mir, ein echter
Härtetest für die Oberschenkel. Dafür nehme ich mir ziemlich genau eine
Stunde Zeit, dann bin ich wieder in Oberstdorf angekommen. Der Kreis hat
sich geschlossen.
Praktisch schon schneefrei, der Aufstieg
über Giebelhaus und Wengenalpe.
Das Nebelhorn!
Letzter Blick zurück!
Fazit:
Knapp 10 Stunden war ich bei meiner Tour unterwegs, rund
50 km Bergwelt habe ich erkundet und dabei mehr als 3000 Höhenmeter
erklommen. Anfang Juli wird es - bei locker höheren Temperaturen - die
doppelte Strecke bei mehr als doppelt so vielen Höhenmetern sein. Schnee
erwarte ich allerdings dann keinen mehr. Dann aber vielleicht den
Göttervater Zeus oder dessen Tochter (nach Homer)
Aphrodite, die Göttin der Liebe!
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