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Rennsteig nonstop 2013
Einsteins Reise ins Ziel

Einsteins Abenteuer beginnt
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Der letzte Berg!

Mit Müh und Not erreichen wir den Grenzadler!

Pause... eine lange Pause, Kartoffel gibt es, die geht rein in den Körper, danach macht sich mein Freund wieder auf die Strecke. "107 km liegen hinter uns, mein Stein" spricht er. "Da werden wir die Kleinigkeit von 61 km auch noch schaffen!" - Galgenhumor ists, der da seine Worte regiert.

Eine ganze Weile laufen wir diesmal wieder in Begleitung. Die Unterhaltung tut gut gegen die Monotonie der Strecke und die störenden "Nebengeräusche" des Körpers. Wir laufen wieder und meine Zuversicht steigt. Bis sich mein Freund in die Büsche schlägt, der Kontakt zum Begleiter reißt ab.

Neue Ausspanne, er riecht verlockend nach Kaiserschmarrn, doch wir sind vorsichtig. Vermutlich der nächste Ernährungsfehler, aber wem es schlecht geht, dem fällt die Entscheidung für das Richtige um so schwerer. Doch allein der freundliche Service tut gut, ist Balsam für die angeschlagene Seele.

immer mehr tun wir das, wozu der Rennsteig heute gedacht ist: Wir wandern! Kaum geht es bergan, verfallen wir in den Gehschritt, auch die eine oder andere Gehpause in der Ebene wird eingelegt. Vom Power des ersten Streckendrittels ist nichts mehr zu spüren.

Der brutale Anstieg auf den Inselsberg, keine Geh, sondern eine Stehpause! "Guck, da hat einer überzogen!" meint ein vorwitziger Beobachter. Adrenalin steigt... wir nutzen es lieber zum Weitermarsch statt zu Aggressionen!

Die Supermarathon-Strecke rückwärts

Viele kennen den Rennsteig zwischen Eisenach und Schmiedefeld. "Die ersten 25 km bis zum Inselsberg geht es nur bergan", höre ich immer wieder. Irrtum! Lauft die entgegen gesetzte Richtung und ihr werdet es merken. Das Gefälle fällt nur nicht so sehr ins Gewicht.



Das "Rondell"; Wer kennt es nicht vom Rennsteig-Supermarathon?

Die B 247!

Blick zurück zum Grenzadler

Der Rostbratwurststand hat heute geschlossen. Mein Appetit wäre hier auch nicht sehr groß gewesen.

Der "bekannte" Rennsteig, unspektakulär auf breiten Fahrwegen verlaufend.

Für ein paar Minuten ist Robert mein Begleiter.

Hindernisse zwingen zum Ausweichen in den Wald.

Dann muss ich Robert ziehen lassen.

die Aussichtstürme sind neu. Man merkt, dass ich 2011 das letzte Mal hier war.

VP 6 - Neue Ausspanne!

Hier gibts kaiserschmarrn, besser als "beim Schubeck", wird mir gesagt. Ich selbst kann leider nicht mal kosten.

Dreiherrenstein am Hangweg.

Die bekannte "Ebertswiese" liegt jetzt schon hinter mir.

An der Grenzwiese.

Der nette Herr bietet "Sonderverpflegung" in seinem Fahrzeug an.

Im Hintergrund ist schon der Turm des Inselsberg zu erkennen.

VP 7 - Großer Inselsberg. Hier liegen noch mal Dropbags. Von hier aus sind es noch rund 34 km bzw. 2 Teiletappen a 19 und 14 km.

Das Team am Großen Inselsberg war spitze... wie alle anderen vorher auch!

Fernmeldeturm!

Inselsberg - Verpflegungsstop - und dann ins Ziel

Wir wechseln die Schuhe. Ein interessierter Zuschauer fragt, ob das was nütze. "Es gehe einfach darum, den müden Füßen wieder neue Impulse zu setzen, an anderen Stellen, das tut gut. Zudem ist der neue Schuh ein wenig leichter als die bisherigen. Psychologie.

Wirklich helfen tut das auf den verbleibenden 34 Kilometern auch nicht. Der Kopf meines Freundes arbeitet. "Noch ein Verpflegungspunkt, danach geht es ins Ziel... erst mal den erreichen, dann weiter denken... auf gehts!" So murmelt er ständig vor sich hin. Die Chancen sehen langsam gut aus, das Ziel zu erreichen. Mein Weg von der Saale bis zur Werra scheint tatsächlich auf einen Rutsch zu klappen. Auch wenn es Anstrengung pur ist, nicht nur körperlich, sondern vor allem geistige Arbeit.

Erst die Konzentration auf den Trail bei Nacht, jetzt die ständige Motivationsarbeit zum Durchhalten. Das kostet Substanz. Und immer dem weißen "R" folgen, also nicht träumen, auch wenn es auf den breiten Fahrwegen, die wir mittlerweile laufen, nicht mehr so problematisch ist.

doch ganz ohne Verlaufen kommen wir nicht über die Strecke. Kurz vor dem Verpflegungspunkt "Hohe Sonne" zweigt der Rennsteig links vom Hauptweg ab. Wir erklimmen den Hirschstein, doch für die Aussicht dort ist kein Auge mehr offen. Zu sehr drängt es uns weiter, immer nur weiter und weiter...

Dafür empfängt uns die "Hohe Sonne" mit Lautsprecher und herzlichem Hallo!Achter sind wir, wird berichtet, naja, bald Neunter, den von Hinten fliegt Andreas heran... mit Radbegleitung. Und genau 10 Kilometer vor dem Ziel werden wir überholt. Von da an beginnt eine lange Wanderung. Nur gelegentlich starten wir den Versuch zum Laufschritt, doch die ständigen Steigungen - wenn auch nur kurz - und die fehlende Kraft lassen meinen Freund immer wieder zurück in den Gehschritt verfallen.

5 Kilometer... noch 3 Kilometer... der allerletzte Berg... noch 1,4 Kilometer... Hörschel in Sicht... Tränen der Erschöpfung, der Freude und des Stolzes rollen meinem Freund über die Wangen, tropfen stetig zu Boden. Es ist vollbracht. Auf den letzten Metern holt er mich aus meiner Hosentasche, drückt mich fest in seiner Faust. "Wir habens geschafft, mein Freund!" flüstert er! - Ja, wir haben es geschafft.

Der Rennsteig ist bezwungen!


noch 27,1 km!

Als ich VP 8 - Hohe Sonne verlasse, stürmt gerade Andreas - völlig verstaut - heran!

"Wilde Sau", ein Malteserkreuz aus dem Jahr 1483!

Nur noch 9,8 km!

Der letzte Berg!

Wunderschön, doch ich bin zu müde zum Genießen.

Der letzte Kilometer naht!

Noch ein klein wenig Aussicht. doch wer mag die jetzt noch in Ruhe genießen?

Das Ziel ist erreicht!
 

Wenig später steht mein Freund am Ufer der Werrra: "Danke, dass Du mich ausgesucht hast" - "Danke, dass Du mir Kraft gegeben hast!

Mit sanftem Schwung gleite ich in die Fluten; meine Reise ist zu Ende!


Die Reise ist zu Ende! Mein Stein kehrt ins Wasser zurück. Er war mir 168 km weit ein treuer Begleiter, hat mit mir gelitten und gekämpft, gelacht und auf den letzten Metern geheult.

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"Weg ist zwischen dem letzten und dem nächsten Schritt!"

© Ultra-Habicht


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