Harzquerung 2013
Abwechslungsreiche Trails, Bachquerungen
und viel Wald!
schlicht, herzlich, liebevoll...
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Zäher Anstieg, letzter Gipfel...
Die Zillierbachtalsperre!
Die Zillierbachtalsperre
Die
Zillierbachtalsperre dient der
Trinkwasserversorgung der Region. 1936 fertig gestellt, hat sie eine
wechselvolle Geschichte hinter sich. Im 2. Weltkrieg getarnt und so vor
Bombenangriffen verschont, sollte sie dann wenige Tage vor dem Kriegsende
von der SS gesprengt werden. Nur eine beherzte Intervention mutiger Bürger
bei den herannahenden alliierten Truppen konnte die drohende Katastrophe für
Wernigerode verhindern.
Durch die Umbauarbeiten in den 90er
Jahren sind wir nun in der Lage, die Talsperre auf dem Damm zu überqueren.
Querung der Zillierbachtalsperre.
Der Stausee verschwindet im Nebel.
Eine Anstalt!
Geschafft! Wieder verschlingt uns das Dunkel des Waldes.
Verpflegung
Nach einer guten Stunde erst
erreiche ich den 1. Versorgungspunkt. Ein wenig spät, mehr als 10 km liegen
bereits hinter mir, doch die Strecke durch den Wald bietet für Fahrzeuge
auch nicht so viele Anlaufpunkte. Und da wir ja auch nicht aus Zucker sind,
geht es letztendlich in Ordnung. Wünsche offen lässt die Versorgung
allerdings nicht. Kalter oder warmer Tee, Cola, Bananen und anderes Obst,
Schmalzbrote, Schokolade... wir haben die freie Auswahl.
Ich nehme mir Zeit, lasse ein paar
Mitstreiter passieren und mache mich erst nach ausreichendem Genuss wieder
auf den Weg.
Einer der wenigen nötigen Streckenposten. Die Wegstrecke
ist perfekt markiert.
So sieht die Wegstrecke auf den besseren abschnitten aus.
Am flotten Lauf hindert mich die Strecke allerdings nur selten.
Verschnaufpause
Und weiter gehts!
Vom g*** Gefühl
angetrieben
Die Eindrücke wechseln nach der
ersten Verpflegung ein wenig. Wir queren die eine oder andere Lichtung, dazu
sind einige Bachläufe zu überbrücken, mal ohne Hilfe, mal mit. Unterschied
macht das keinen, denn der Sprung ans andere Ufer ist nicht schwieriger zu
bewältigen als die Balance auf den oft glatten und wackeligen Planken der
Brücken zu halten.
Trotzdem lege ich die Strecke
zwischen dem "1. Höhepunkt westlich von Elbingerode bei km 8 und dem 2.
Verpflegungspunkt bei km 20 in rund einer Stunde zurück. Die oft steilen,
doch meist kurzen Anstiege drücke ich locker weg, hier machen sich die rund
14.000 hm der letzen acht Wochen offensichtlich bezahlt.
Vor allem treibt mich der Spaß
voran. Es macht einfach Laune, sich in blitzschnellen Entscheidungen den
besten Weg durch den Morast zu suchen, in voller Speed die Wurzelwege
abwärts zu fliegen, um in der Senke mit tollkühnem Sprung über einen
Bachlauf zu segeln.
Auf Gras durch den lichten Hain!
Ohne großes Aufhebens ist die Strecke doch bestens markiert. Weiße Pfeile am
Boden, dazu zahlreiche kleine Schilder weisen den rechten Pfad.
Ungewohnte Lichtung
Eine der wenigen Metallbrücken.
Blick zurück aufs Verfolgerfeld.
Verpflegungspunkt 2 in Sichtweite.
Bei km 20 erreiche ich den 2. Verpflegungspunkt. Kurz
danach trennt sich die 25-km-Distanz von der Ultramarathonstrecke. Wie am 1.
Stand nehme ich mir auch hier Zeit für Brot, Banane und ausreichend
Getränke. Im Gegensatz zu vielen anderen Startern habe ich auf
Eigenverpflegung am Körper heute verzichtet. Ungeschickt wäre es aber
beileibe nicht gewesen.
Rund 10 km pro Verpflegungspunkt sind einzukalkulieren, Eigenverpflegung
deshalb ratsam. Ich muss hingegen wieder Zeit investieren.
Nach links müssen die Ultras, gerade aus führt der 25-km-Lauf.
Mit Schwung um die Kurve!
Doch den Schwung bremst abrupt dieser geröllige Wegabschnitt.
Doch danach folgt wieder einer dieser traumhaften, vom Wald gesäumten Trails.
Läuferherz, was willst Du mehr?
Die Anekdote vom Allerbach
Eigentlich wäre der Allerbach keine
Erwähnung wert gewesen, hätte sich nicht folgendes dort ereignet. Wir laufen
gerade in Dreierformation, ich an dritter Stelle. Wir links... rechts...
Sprung... und noch ein Sprung, dann ein Schrei und noch einer. .
Gerade sind wir dabei, eine richtig
morastige Stelle zu überqueren, als unser Frontmann mitten im tiefsten
Morast plötzlich auf einem Bein hüpfend stehen bleibt. Michael, knapp hinter
ihm, kann gerade noch ausweichen, hätte fast den im Morast steckenden Schuh
auch noch versenkt.
Ich bremse, bücke mich, ziehe am
Schuh... ziehe noch mal am Schuh... ziehe noch heftiger am Schuh... und mit
einem langen "Schmatz" löst sich der Schuh aus seiner Umklammerung.
Schade... irgendwie hätte es mich
schon gereizt, erst ein Bild vom versunkenen Laufschuh zu schießen, bevor
ich zur Rettung ansetzte.
Der gerettete Schuh findet an den Ort seiner Bestimmung zurück.
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