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Rennsteig nonstop 2013
Einsteins Reise

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Einsteins Abenteuer beginnt


Ein Stein

Ich bin Einstein. Mich kannte niemand, dafür lag ich zu unscheinbar auf dem Grund der Saale. Seit ewigen Zeiten lag ich dort, gelegentlich spülte mich Hochwasser ein wenig fort und ich fand mich dann in neuer Umgebung wieder. Wirklich turbulent war mein Leben bislang also nicht... "war" wohlgemerkt!

Ein lauer Spätnachmittag wars, die Sonne stand schon tief über den Baumwipfel des Talrandes um Blankenstein. Da kommt plötzlich Bewegung in die sonst stillen Fluten. Hände senken sich ins Wasser, tasten den Grund ab. Es muss eine größere Gruppe sein, 10, 20 50, nein gar über 100 Hände durchwühlen das Ufer.

Viele Hände greifen um mich, aber offensichtlich hat mich noch niemand entdeckt. doch jetzt, ein Schatten direkt über mir, eine Hand streicht über mich, greift mich und holt mich an Land und in die Luft. Die habe ich schon seit mehreren tausend Jahren nicht mehr gespürt. Ein Erdrutsch spülte mich vor vielen Jahren noch als großer Felsblock ins Wasser. Doch seitdem bin ich kleiner geworden, Stück für Stück ist von mit abgebrochen und ich drohte zu Sand zermahlen zu werden.


4 Rucksäcke sind gepackt. Man merkt, ich habe Größeres vor.

Was viele meiden, steht bei mir in der Vorbereitung auf der Speisekarte, Gluten pur! (ein Versuch, der zumindest lecker schmeckt)

Aber natürlich werden auch die Speicher gefüllt; Gnocchis als leckere alternative zu Nudeln.

Im 8 km langen Tunnel unterquere ich den Rennsteig.

Wenn ich hier darüber laufe, werde ich noch 65 km vor mir haben.

Zeltaufbau bei der "Konkurrenz"!

Meine Freunde aus dem Harz hingegen sind schon fertig.

HURTig schon beim Zeltaufbau, das Harzer-Ultra-Running-Team!
(I hope, they don`t HURT at the race)

Fußpflegeakrobatik am Zeltplatz (damit die Schuhe wenigstens nicht von innen dreckig werden)

Daran muss ich denken, als mich mein Finder neugierig betrachtet. Sorgfältig fühlt er meine Kanten, prüft mein Gewicht. Bin ich zu schwer? Doch offenbar zufrieden mit seiner Wahl steckt er mich sorgfältig in seine Hosentasche. 

Sofort spüre ich den Puls meines neuen Freundes, er schlägt heftig, aufgeregt scheint er zu sein, als er vom Ufer fort eilt. Erst ist Stille! Dann höre ich eine Stimme, schwer ist sie zu verstehen, aber sie erzählt vom weißen "R", dem unbedingt zu folgen sei, dass Gefahr bestehe, vom Weg abzuweichen, vor allem in der Nacht, weil es mittlerweile viele "R" in unterschiedlichsten Farben gebe. Meinen neuen Freund scheint das zu bewegen, denn sein Pulsschlag wird unruhig. Ständig nestelt er an seiner Kleidung, ich werde von der rechten in die linke Hosentasche geschoben, wieder zurück und lande letztendlich doch links.

Wieder wird es still, erneut scheint etwas zu passieren. Die Hand umgreift mich und mein Freund spricht zu mir: "Ich bin zwar nur ein kleines Licht hier in diesem Rennen, aber ich verspreche dir, ich bringe dich sicher und so schnell ich kann über den Rennsteig. Vertrau mir!"

Die Teilnehmer

136 Wagemutige haben gemeldet, rund 110 stehen Freitag Abend um 18 Uhr auch am Start in Blankenstein. Beim genaueren Studium der Liste fühle ich mich plötzlich ziemlich klein. Hier ein Auszug:

  • Heike Bergmann und Michael Vanicek - 24 Std. Nationalteam bei der WM 2013 in Steenbergen

  • Rène Strosny - 23. der Trail WC 2013 und Finisher Transeuropalauf

  • Peter Flock - Sieger 100 Meilen Berlin und WiBolt (320 km) 2013

  • Marcus Baldauf - Sieger Thüringen Ultra 2012 und 2013

  • Mr. Spartathlon - Hubert Karl - Finisher Kirschblütenlauf

  • Gerhard Börner - Trailpionier der 1. Stunde, PTL-Finisher, Jurasteig-Veranstalter (230 km)

  • Peter Kaminsky - Sieger KoBoLT 2012; 2. Hexenstieg Ultra (216 km)

  • Udo Ziehm - Finisher Hexenstieg Ultra 2012

  • Jens Vieler, Markus Flick - Finisher Spartathlon

  • Gerald Baudek, Heike Pawzik - Finisher Kirschblütenlauf (250 km)

  • Armin Wolf - Jurasteig Finisher 2012 (230 km)

  • ...

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich habe nur die erfasst, von denen ich in etwa wusste, was sie auf dem Kerbholz haben, die stillen Talente bleiben unerwähnt... verzeiht mir!


Ein Rennen? Kann das sein? Ich gerate ins Jagdfieber. Heißt es doch allgemein, dass Steine wie ich rund eine Woche unterwegs sind auf ihrem Weg vom Beginn bis zum Ende des Rennsteigs.

Die Strecke

Auf der uns ausgehändigten Karte ist der Rennsteig in 6 sinnvolle Tagesetappen zwischen 21 und 32 km eingeteilt. Die Gesamtwanderzeit wird mit ca. 43 Stunden angegeben. In der Thüringer Allgemeinen Zeitung stand wenige Tage vor dem Start, dass beim Nonstop-Lauf mit einer Siegerzeit von rund 15 Stunden, also einem Drittel der Zeit zu rechnen sei. Urkundlich erwähnt wurde der "Rynnestig" erstmalig 1330.

169,3 km sind es laut Plan, 2700 pos. Höhenmeter lt. Veranstalter, über 3200 hm lt. gpsies.

 


Kurz vor halb-drei Uhr!

Warten auf die Busfahrt nach Blankenstein.

In Blankenstein herrscht betriebsame Hektik.

Erinnerungsphotos werden geschossen.

Armin und Edgar, zwei gut befreundete Weggefährten.

Auch die Radbegleiter machen sich fertig. Wer einen "sattelfesten" Begleiter hat, ist heute eindeutig im Vorteil.

 Kampf gegen die Naturgewalten!

In rot: Hubert Karl - 16-facher Finisher des Spartathlons; rechts Marcus Baldauf - Mitfavorit und Sieger des Thüringen-Ultras.

Ein wenig hölzern wirkend, Geheimfavorit August Trinius.

Die Selbitzbrücke markiert das Ende des Rennseigs.

Wo der Rennsteig endet, beginnt der Frankenweg.

Der führt an meiner alten Heimat vorbei nach Süden.

Der Rennsteig: von Blankenstein bei Hof nach Hörschel bei Eisenach!

Marcus und Thomas bildeten mit mir das Podest beim Borderland-Ultra.

 

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"Weg ist zwischen dem letzten und dem nächsten Schritt!"

© Ultra-Habicht


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