Mozart 100? Klar! Walkend! Echt?
"Rock me Amadeus!"
26 km in 4 Stunden
zurück zum Start
rasant - zünftig -historisch - steil
Auf der Strecke.
Schock am Morgen
Die Vorbereitungen laufen. Kleidung
bereitlegen, frühstücken, Stöcke bereitstellen. Doch da hapert es. Ein Riss
in Schaft meiner Teleskopstöcke hat gearbeitet und die Hülse vom
Verbindungsglied gelöst. Der Stock lässt sich zwar stecken, aber nicht mehr
fixieren.
Was tun? Einen neuen Stock kaufen?
Schwierig im kleinen Ort Hof bei Salzburg, in dem wir uns Quartier gefunden
haben? Reparatur? Aber wie? Der
Sekundenkleber unserer Vermieter hilft, ich kann den Riss zumindest
vorübergehend kleben und so weit fixieren, dass ich in der nötigen
Stocklänge verschrauben kann. Jetzt muss der Stock also nur noch 26 km
halten. Ich bin wieder guter Dinge.
Startvorbereitungen in Fuschl am See.
Ein Shuttlebus bringt uns
rechtzeitig nach Fuschl am See an die Startlinie. Auf dem Platz neben mir
ein höllisch aufgeregter Walker. Seine Nervosität beruht offenbar nicht nur
darauf, dass ihn ein dringendes Bedürfnis plagt.
Ich fühle mich vielmehr etwas
misstrauisch beäugt. Betrachtet mich der Mann als Konkurrent? Dabei kann er
da völlig beruhigt sein, beim Nordic-Walking fehlt es mir an jeglichem
Ehrgeiz, was Zeit oder gar Platzierung anbelangt.
Die ersten Athleten der Ultradistanzen
laufen durch; erst die Staffeln, dann die Elite des Scenic 55. 7:40 Std.
benötigt die schnellste Staffel über 100 km.
Da ist selbst nach der Hälfte der Distanz noch mächtig Zug im Schritt.
In Fuschl angekommen, bleibt Zeit für letzte
Vorbereitungen und die entscheidende Kleiderfrage. Denn noch ist es kühl und
zahlreiche Wolken ziehen über den See. Trotzdem entscheiden wir uns gegen
Jacken, die daraufhin in unserem Zielbeutel verschwinden.
Dann heißt es Platz machen. Die
ersten Läufer des 56 km langen Scenic 55 und des Staffelwettbewerbs ziehen
vorbei. Das Tempo ist atemberaubend schnell, wir Nordic Walker gucken
beeindruckt hinterher. Selbst die Elite des Scenic Light staunt. Das
Laufprojekt "run2gether" hat wieder einmal kenianische Läufer an den Start
geholt. Auch für diese sind Distanzen über 42 km außerhalb ihrer
Vorstellung. Dort zählen der klassische Marathon und die olympischen
Bahndistanzen, alles andere bestreitet man nur im Training.
Die kenianischen Läufer des Projekts "run2gether"!
Sie bestreiten die kurzen Distanzen über 25,8 km.
DJ!
Unser Start allerdings verzögert
sich um wenige Minuten. Der Durchlauf der Führungsgruppe über 100 km soll
noch vor uns auf die Singletrails am See.
Kurze Verzögerung bis zum Start.
Csaba Nemeth aus Ungarn erreicht Fuschl als Erster. Er gibt seine Führung
bis ins Ziel auch nicht mehr ab und erreicht dieses in 8:30 Std.
Start
Photographieren ist mit Stöcken an den Händen schwierig. Gerade beim
Start muss ich dazu höllisch aufpassen. Alle sind nervös, suchen ihre Position. Und nach
rund 400 Metern biegen wir von der Straße in einen schmalen Pfad zwischen 2
Gärten ab, Überholen ist dann erst mal unmöglich. Und hinten an stehen will
niemand.
Start: Die Läufer vorneweg, die Walker - wie immer in breiter Phalanx -
hinterdrein.
Das Ende des Feldes.
Nach rund 400 Metern verlassen wir den Ort.
Es wird enger.
Am See entlang verschwinden wir auf schmale Trails in den Wald.
Der Sinn
von Nordic-Walking-Wettkämpfen
Beim Mozart
100 wird - anders als bei den meisten Walking-Wettkämpfen,
gezeitet und klassiert. Dies führt dazu, dass in den vorderen
Reihen meist von "Nordic-Walking" nicht mehr die Rede sein kann.
25,8 km in 3:13 Std. zu bewältigen, bedeutet einen Schnitt von 8
km/h. Gehen könnte ich das auch, aber walken? Da wäre ich gerne
mal ein paar Kilometer dabei!
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Sobald wir den See hinter uns gelassen haben, werden die
Wege breiter. Wir können endlich auch nebeneinander gehen, ohne dabei die
ständig überholenden Läufer zu behindern.
Den Fuschlsee im Rücken laufen wir nun über offene Felder und Wiesen.
Überholen gelingt uns ständig, doch walkend 20 Meter aufzuholen, erfordert
Zeit und Geduld.
Im Mühlental.
Altes Mühlengebäude
Sieht harmloser aus als sie ist: "The wall!"
Aufi gehts!
Steil geht es hoch nach Hof. Die 100-km-Läufer müssen da zwei mal hinauf.
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