Brocken-Challenge 2014
Wenn der Entsafter nicht entsaftet
Locker-flockig nach Barbis
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Brocken

Am Jagdkopf: Nur noch 27 km!
Barbis in 3:55 Std.
Nach knapp 4 Stunden erreiche ich Barbis. Dort ist die Marathondistanz
absolviert, dort beginnt der Harz, dort verliert sich der Asphalt. Nicht
umsonst genießt Barbis als V-Punkt eine besondere Bedeutung.
Wie an jeder Versorgungsstelle
investiere ich auch hier Zeit und einige Positionen. Doch abgerechnet wird auf
dem Brocken. Ich schätze mich ungefähr auf Rang 20, das sieht gut aus und
lässt Spielraum nach Vorne. Noch immer habe ich Respekt vor der
angekündigten Vereisung. Irgendwann muss sie da sein.

Nach 42 km erreichen wir Barbis.

Dort ist die letzte VP vor dem Harz und dem berühmt-berüchtigten Entsafter.

Ich lasse mir wie immer Zeit und einige Verfolger an mir vorbei.

Nach ein paar Minuten mache auch ich mich auf den Weg.

Ab hier ist es ULTRA!
Die Challenge beginnt?
Während ich mich versorgt habe,
sind einige Mitläufer an mir vorbei gezogen. Es ist belebt auf der Strecke,
Gelegenheit, sein eigenes Tempo mit "der Konkurrenz" zu testen. Ab hier
verlässt uns endlich der Asphalt, ich habe Hoffnung, dass sich meine
Schuhwahl nun doch endlich bewährt und die Strecke an Schwierigkeit gewinnt.
Ich brauche Schnee und Matsch zum Pflügen, keine High-speed-Autobahnen.
Das Feld sortiert und zieht sich
wieder, einzig Thomas bleibt in der Nähe. Wir werden uns bis fast zum Ziel
ständig abwechseln, mal ist er vor mir, mal knapp hinter mir, ich mit
leichten Vorteilen in den Steigungen, er auf den Geraden. Sein Pech wird der
Schlussanstieg zum Brocken sein, wo ich auf den letzten wenigen Kilometern
dann 3 Minuten davon ziehe.
Thomas begleitet mich von nun an. Keiner von uns kann sich
entscheidend vom anderen absetzen.

Elbe-Weser-Wasserscheide
Von jetzt an geht es stetig bergan, auf breiten
Forstwegen und noch immer ohne nennenswert Schnee unter den Sohlen. Mit
entsprechend mehr Tempo geht es den Entsafter hoch, was es letztendlich
ebenso anstrengend macht wie die letzten Jahre auch. Nur dass die
Anstrengung heute merklich kürzere Zeit andauert. Trotzdem ist Durchhalten
angesagt, nur nicht nachlassen auf der stetig steiler werdenden Etappe; kurz vor dem Jagdkopf
erreiche ich Thomas und Gabi, die sich anfangs
von mir absetzen konnten.

Trüb und noch immer nicht weiß präsentiert sich die Strecke; einzig die
Schilder der BC geben der Umgebung Farbe.

Der Entsafter, auch ohne Schneeuntergrund ein mörderisches Stück Weg.

Erste harmlose Schneeränder.

Kurz vor dem Jagdkopf ist Bergfest; die Hälfte aller Höhenmeter sind
absolviert.

Empfang am Jagdkopf!

54 km sind geschafft, noch 26 km liegen vor uns. Entsafter Teil II steht an!
Hinter dem Jagdkopf endlich die ersehnten Schneefelder,
dünn nur und glatt meist, gelegentlich auch griffig. Jetzt kommt es auf die
richtige Spur an, um Kraft sparen zu können. Ich hole Thomas und Gabi ein, die sich am VP
wieder mal einen knappen Vorsprung verschafften.

Verfolger nahen, ich mache mich vom Acker.

Abgewaschene Schneefelder machen langsam zu schaffen.

Links hoch... leicht zu übersehen.

Langsam fordert der Untergrund.

VP Lausebuche, noch 17 km.

Nach der Lausebuche geht es über die Straße und hinein
in den Nationalpark. Ab hier gibt es keine Streckenbeschilderung mehr und
wir müssen uns auf unsere Orientierung verlassen. Das Rennen verläuft heute
auf der
kürzesten Route, jeder andere Weg bedeutet also Umweg und ggf. Zeitverlust.

Thomas an meinen Fersen.

Der Schnee wird kurzfristig wieder weniger. Noch immer lässt sich Gas geben.

Thomas wieder voraus, mein mittlerweile gewohnter Anblick.

"Läufer voraus!" Noch kaum zu erspähen, doch Motivation, nicht nachzulassen!
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