Bergauf-bergab ist das Markenzeichen des Gebirgsmarathons. Wer nicht über
alpine Erfahrung und gute Trittsicherheit verfügt, sollte den Lauf über
Sederer, Buralpkopf, Gündleskopf, Rindalphorn und Hochgrat nicht riskieren.
Steil und immer am Grat entlang, nicht zu
empfehlen bei fehlender Trittsicherheit.
Nicht weit hinter der Mittelbergalpe
verlässt der Marathon erstmalig die Fahrwege und schlägt sich ins Gelände.
Die Schritte werden zwangsläufig kürzer, ein Blick nach vorne zeigt: Das
Feld hat sich schon weit auseinander gezogen.
Noch erlauben breite Fahrwege ein zügiges
Tempo und einen Blick in die Ferne.
Ein Blick zurück.
Was den Mensch vom Rindvieh unterscheidet
ist das bunt bedruckte "Fell", doch vor allem die Fähigkeit, Viehscheiden zu
überwinden.
Nur noch wenige hundert Meter trennen
mich vom Gratweg. Das zahlreiche Vieh scheint das aber nicht zu kümmern.
Selbst die Jungtiere lassen sich von uns nicht aus der Ruhe bringen und
gehen ihren Geschäften nach.
Kurz vor Erreichen des Gratwegs.
Diese Kuh scheint das nicht zu
kümmern. Gelangweilt widmet sie sich anderen "Geschäften".
Geschafft! Von nun an haben wir fast
immer eine prächtige Aussicht nach Nord oder Süd, oft in beide Richtungen.
Nur noch selten wird uns der Blick durch Bäume verstellt.
Auf dem Gratweg.
Die schmalen Wege erfordern Rücksichtnahme
bei Gegenverkehr.
Von nun an wird der Weg zunehmend
alpiner. Kurze Balanceakte auf dem schmalen Grat oder Kraxeleien fordern die
volle Aufmerksamkeit. Diese Wegstellen machen den Gebirgsmarathon zu einem
der anspruchsvollsten Laufstrecken. Riskieren sollte man auf alle Fälle
nichts.
Ob über den schmalen Grat...
oder auf steilen Abschnitten, vom Anfang bis
Ende wird volle Konzentration verlangt.
Doch Zeit für den Genuss des
Panoramas muss sein.
Noch sind wir einsam unterwegs. Außer
uns Läufern und vereinzelten Wanderern bevölkern ausschließlich Kühe die
Höhen, doch plötzlich stoße ich tatsächlich auf einen Zuschauer. Seine
schlacksige Gestalt, dazu die blonden Haare sind unverkennbar. Michael Barz,
Spitzenläufer und noch vor Kurzem 2. beim Graubünden-Marathon gibt sich die
Ehre.
Läufer, Kühe, vereinzelte Wanderer und ein
Zuschauer genießen den Morgen
Während er sich entspannt dem
Bergpanorama und uns abgekämpften Läufern widmen kann, geht es für uns zügig
weiter. Steil bergab-bergauf ist angesagt. Der extrem steile Abstieg in die
Gündlesscharte steht auf dem Programm. Nach kurzer Erholungsphase folgt dann
der ebenso steile und schwierige Aufstieg am Rindalphorn.
Zeit für einen Rundblick sollte man sich nur
im Stehen nehmen. Die steilen Wege lassen keine Zeit für Ablenkungen.
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