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Swiss Alpine Marathon 2009 - Teil V

Der Weg nach Bergün
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Im Salto Mortale hinunter nach Dürrboden

In Bergün beginnt eigentlich erst das Rennen. Es geht hoch zur Keschhütte und das bedeutet: 1350 Höhenmeter auf 14 Kilometern. Drei Mal habe ich im Teamwettbewerb die Strecke in Angriff nehmen dürfen, mörderisch, den Aufstieg möglichst schnell hoch zu stürmen. Beim K78 kann man sich natürlich mehr Zeit lassen, hat aber schon 40 km in den Beinen und ist oben noch längst nicht am Ziel.


Das Ziel nach 1350 Meter Anstieg, die Keschhütte.

Beim Umkleiden treffe ich Dave. Ihn lernte ich vor einem Monat beim LGT Alpin Marathon in Liechtenstein kennen. Auf die Frage, wie es ihm geht, hebt er den Daumen, meint aber, er wäre schon ziemlich angeschlagen. Wir wünschen uns viel Glück, bevor ich mich weiter auf den Weg mache.


Dave ist in Bergün noch guter Dinge.

Bergün ist in diesem Jahr das absolute Stimmungsnest. Die begeisterten Zuschauer puschen für die kommenden anstrengenden Kilometer. Ich sauge die Stimmung in mich auf. Die Arme links und rechts ausgestreckt klatsche ich Dutzende Kinderhände ab.


Bergün ist absolutes Stimmungsnest, das Gefühl durch die Gasse zu laufen, unbeschreiblich

Hinter Bergün steigt der Weg zunächst nur sanft an, bis Chants. Erst danach beginnt es steil zu werden und das mächtig. Meine Taktik steht fest. Bis Chants versuche ich durchgängig im Laufschritt zu bleiben, ab Chants will ich im gemäßigten Tempo die Höhenmeter machen, um danach mit erhöhtem Tempo die restlichen Kilometer in Angriff zu nehmen.


eine motivierende Zeichnung auf der Straße nach Chants

Der Ortsausgang von Bergün markiert in etwa das "Bergfest".

Der Weg nach Chants ist mühselig, oft genau so steil, dass man sich nicht sicher ist, ob man im Laufschritt oder gehend besser voran kommt. Meine heutige Taktik, im Laufschritt voran zu kommen, geht allerdings gut auf. Ich komme gut voran, überhole regelmäßig, werde eher selten überholt. Ich laufe auch wieder auf Jobst auf, der zwischenzeitlich ordentlich Vorsprung hatte. Das motiviert, auch wenn er dann wieder Boden gut macht.


Das Tal nach Chants steigt immer stetig an, es ist nicht leicht, das passende Tempo zu finden.

Um 11:30 Uhr ist Start des K42. Kurz davor habe ich Bergün passiert, ich habe also ein paar Minuten Ruhe, bis irgendwann Läufer von hinten an mich heran- und dann vorbei fliegen. Bei den schnellen Leuten ist es noch klar, dass sie den Marathon absolvieren, aber irgendwann verliert sich der Geschwindigkeitsunterschied und ich kann nur noch schwer festzustellen, wer den K78 und wer den K42 läuft. Aber es spielt letztendlich keine Rolle, nur dass es enger wird auf den Wegen.


Es wird voller auf der Strecke, der "K42" gesellt sich zu uns und ich werde nun ständig überholt.

Die blauen Startnummern markieren den K42, die roten gehören dem "K78".

Noch überholen uns "die Blauen", doch der Tempounterschied nimmt immer mehr ab

Die Wasserstelle hinter Chants markiert den Übergang vom mäßig steigenden Fahrweg zum steilen Bergpfad hoch zur Keschhütte. Es tut gut, den Laufschritt nun endlich aufgeben zu können, doch leichter wird es dadurch auch nicht. Jeder Meter kostet hier Kraft.


Die "Wasserstelle" in Chants

Von hier ab geht es steil bis zum Gipfel. Nur wenige flachere Abschnitte geben Gelegenheit zum Erholen

doch der Schritt, den ich von hier aus einschlage, erlaubt es auch, die Gegend genauer zu betrachten. Und das lohnt sich auf alle Fälle. Es wäre schade, wenn man den Blick hier nur zu Boden richten würde.


Blick zurück

Kaum einer ist hier im Laufschritt unterwegs...

nur flachere Passagen erlauben ein höheres Tempo...

und so zieht sich ein schier unendlicher Bandwurm den Berg hoch.

Obwohl ich schon so oft hier war, bin ich immer noch fasziniert von den Bergen hier und blicke ständig nach Vorne, um den ersten möglichen Blick auf die Berghütte zu ergattern. Sonst zog sich das immer ungnädig lange dahin, heute kommt es mir vor, als wäre das Ziel dieses Anstiegs in diesem Jahr viel näher.


Immer rauher wird das Gelände

und es dauert, bis die Keschhütte das erste Mal in den Blick kommt.

Irgendwie immer in der Nähe, der Hubschrauber.

Doch der Weg zieht sich noch dahin.

Es geht über Stock und Stein und über diesen schäumenden Bach, zum glück auf einer Brücke

Und die Keschhütte will und will nicht wirklich näher kommen.

So bleibt der Blick beim Hubschrauber. Wir beobachten uns offensichtlich gegenseitig.

Oben!

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