In einem Softie steckt immer auch ein
Cowboy!
Start im Dunkeln
Wir rocken den Brocken
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Wenn die Hälfte
nicht die Hälfte ist
Von der Gewalt,
die alle Wesen bindet,
befreit der Mensch sich,
der sich überwindet.
Johann Wolfgang von Goethe

Fackeln weisen uns auf den ersten Kilometern den Weg.
Samstag-06-02-2010-06:00-Uhr:
Wir stehen am Start. Die Stirnlampen werfen einen unruhigen Schein in
die Runde. Hier korrigiert Einer den Sitz seiner YakTraks, dort nestelt
Einer am Rucksack. Doch dann schickt uns Markus endlich auf die Strecke. Das
Warten hat ein Ende. Schnell reihe ich mich in die schmale Läuferschlange, die
sich auf dem Trampelpfad durch den Wald zieht. Eine stimmungsvolle
Fackelbeleuchtung weist uns einige Kilometer den Weg.

Wir sind startbereit. Pünktlich schickt uns
Markus auf die Strecke.
Die ersten Kilometer bin ich gemeinsam
mit Armin unterwegs. Ich genieße den leichten Schritt auf dem unruhigen und
teilweise glatten Untergrund. Doch ein kurzes Stück auf Asphalt zeigt uns,
worauf es heute ankommt. Ein unkonzentrierter Augenblick und Armin rutscht
auf einer nicht erkennbaren Eisplatte aus.

Durch die dunkle Nacht
Mackenrode und Landolfshausen - und
damit auch die erste Verpflegungsstelle - liegt schnell hinter mir. Meistens
verbrate ich viel Zeit an den Versorgungsstellen, für heute habe ich mir
eine schnellere Taktik zurechtgelegt. Schnell laufen kann man sowieso nicht,
so kann ich das Essen auch auf die Strecke verlegen. Ich stopfe mir nur
die Tasche voll und schon gehts weiter.

Seeburg am gleichnamigen See
Als ich den Seeburger See erreiche, ist
es auch schon hell. Trotzdem verwackle ich meine ersten Bilder. Der
Hochnebel macht die Umgebung duster. Und ich muss mich massiv auf den Weg
konzentrieren. Es liegt nur wenig Schnee, die Wege sind spiegelglatt. Hier
haben die Läufer mit Spikes und anderen Hilfen eindeutig Vorteile. Ich
vertraue darauf, dass sich das Überziehen meiner Ketten trotzdem nicht lohnt
und wäge Zeitverlust und Mehraufwand an Kraft gegen den vorübergehenden
Nachteil ab.

Mit seiner Hilfe im rasenden Lauf über die
Eisplatten?

Noch immer brauche ich lange
Verschlusszeiten für meine Bilder.
An der Verpflegung in Seeburg decke ich
mich mit ein bisschen mehr ein. Bis Rhumequelle sind es über 16 km. Zudem
stehen die erste Steigungen an. Frühzeitig essen ist also angebracht.

Wir haben wieder ordentlich Tritt.

Es geht hoch zur Tillyeiche
Woher hat die
Tillyeiche ihren Namen? Johann t' Serclaes Tilly war im
Dreißigjährigen Krieg Feldherr der katholischen Liga. Während
ihn die protestantische Geschichtsschreibung als rohen Wüterich
darstellte, wird er von katholischer Seite entlastet. Doch seine
Eroberung Magdeburgs galt in früherer Zeit als Sinnbild für
Zerstörung und Grausamkeit. |

Die Reste der Tillyeiche
Mittlerweile habe ich Anschluss an die
"Verfolgergruppe" gefunden. In ihr laufen die Organisatoren Frank und
Markus. Ich schließe mich der Gruppe an. Zügig geht es an der Tillyeiche
vorbei und weiter vorwärts.

Eine größere Gruppe schließt sich zusammen.

In ihr die Organisatoren Frank und Markus (vorne)
Langsam gewinnen wir an Höhe. Der
Untergrund ist jetzt durchgängig schneebedeckt, mal tiefer, mal gut laufbar.
Und in der Ferne bilden sich im Nebel die Konturen der Höhenzüge des
Rotenberg ab.
Die Zeit des Warmlaufens ist nun definitiv vorbei. Jetzt gehts los. Doch vorher heißt es in Rhumspringe noch einmal Kraft tanken.

Der Höhenzug Rotenberg rückt näher, die
Challenge beginnt

Rhumspringe

Noch einmal heißt es Kraft tanken, es geht in die Berge.

Der Tisch ist reichlich gedeckt.

Weiter geht es.

Aus dem Karst des Rotenberg entspringt die Rhumequelle, Europas drittgrößte
Quelle.

Frank Kleinsorg
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