In einem Softie steckt immer auch ein
Cowboy!
Einmal "Entsaften" bitte!
Wenn die Hälfte
nicht die Hälfte ist
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Unterwegs auf den
Loipen
"Ein Entsafter ist ein meist mechanisches
Gerät, mit dessen Hilfe sich aus Obst und Gemüse sowie aus Kräutern und
Gräsern Saft herstellen lässt."
(wikipedia)

Im Entsafter
Ein Entsafter kann aber auch ein
Wegstück sein, das einem jegliche Kräfte wie magisch aus dem Körper zieht.
Lang, monoton und immer leicht ansteigend kann es durchaus passieren, dass
man im Kampf gegen die Zeit oder den Gegner vor einem Kräfte lässt, die man
im weiteren Verlauf des Rennens noch dringend benötigt.

Verpflegungsstelle an der "Dreymanns Mühle" bei km 42,5.

An Dreymann Mühle tanken wir erst einmal
ordentlich auf. Das nächste Wegstück wird hart. Hier eine Minute verlieren
kann bis zur nächsten Verpflegungsstelle ein Gewinn von 5 Minuten werden.
Wie immer nehme ich von allem ein wenig und stecke mir noch was in die
Taschen. Auch meine Flasche wird gut gefüllt.

Flüssigkeit fassen für den Entsafter

Zugreifen!
Jürgen und ich machen sich wieder auf
den Weg. Guten Muts gehen wir den kommenden Kilometern entgegen. Doch
zunächst einmal wartet tiefer Schnee auf uns. Wir sind froh, nicht Erster zu
sein und spuren zu müssen.

Jürgen und ich ziehen weiter.

Als erstes geht es durch tiefen Schnee
Zum Glück ist das Stück nur kurz und wir
fassen schnell wieder festen Boden unter den Füßen. Dafür geht es bergan,
oberhalb von Bad Lauterberg vorbei, endlich hinein in den Harz.

Wieder festen Boden, dafür Steigungen
oberhalb von Bad Lauterberg.

Bad Lauterberg
Leider hält das geräumte Wegstück nur
kurz. Die nächsten Kilometer haben wir Tiefschnee zu bewältigen. Laufen ist
praktisch nicht möglich. Wir gehen zügig vorwärts. Als wir wieder geräumten
Weg erreichen, irritiert uns eine fehlleitende Markierung. Markus bleibt
zurück, um sie zu beseitigen.

Wir stapfen durch Tiefschnee

Wenig später bin ich mit Jürgen
alleine.

Denn eine verwirrende Wegmarkierung zwingt Markus zum Zurückbleiben.
Es geht leicht bergab. Dann erreichen
wir die Talsohle und zweigen nach links weg. Wir haben den Entsafter
erreicht. Gleich zu Beginn überholen uns drei Läufer. Der letzte der Drei,
Chris, schließt schimpfend auf, klagt darüber, fix und alle zu sein und
zieht mühelos an uns vorbei. Ich grinse.

Im "Entsafter" werden Jürgen und ich erst
einmal überholt.

Die Jungs verschwinden erst mal nach Vorne.

... und sind nicht mehr zu sehen.
Doch der Entsafter ist lange. Langsam
rücken Jürgen und ich wieder näher, schließen auf und überholen die drei
Konkurrenten wieder.

Unsere drei "Vorläufer rücken wieder in
greifbare Nähe.

Schnell sind wir vorbei und weg.

Der erste Schneebruch weist auf die Gefahren
des Winters hin.
Die erreichte Höhe ist deutlich spürbar.
Die Bäume sind hier dick mit Schnee bepackt. Nicht ganz ungefährlich, denn
die tonnenschweren Lasten auf den Bäumen können zu gefährlichem Schneebruch
führen.
Tonnenschwere Lasten auf den Bäumen...
malerisch, doch nicht ganz ungefährlich.
Der Jagdkopf ist erreicht. Hier ist
normalerweise eine kleine Verpflegung. Doch dieses Jahr ist alles anders.
Statt leckerem Tee wartet hier die lange Umleitung hinunter zum Oderstausee
auf uns.

Die Jagdkopfhütte, hinter hohen Schneebergen
Auf einer malerischen Straße geht es
hinunter zum Oderstausee. Auffallend ist: Kaum haben wir wenige Höhenmeter
verloren, sind auch die Bäume wieder vom Schnee befreit.

Auf malerischem Pfad hinunter zum Stausee.

Nach wenigen Höhenmetern hinunter
ist auch der Schnee weg von den Bäumen.

Der Oderstausee. Ihm müssen wir in der ganzen Länge folgen.
Dem Ufer des Stausees müssen wir über
mehrere Kilometer folgen. Seit der letzten Verpflegung sind mittlerweile
mehr als 2 Stunden vergangen.
So werden die an sich malerischen Kilometer
zur echten Herausforderung. Für mich sind diese Meter die echten Entsafter.

Für mich in diesem Jahr der Entsafter, die
Strecke entlang am Stausee.

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