24 Stunden von Bayern 2012
Berge - Almen - Schlucht - Himmelsleiter
Die letzten 24 Stunden vor den 24
Stunden
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Berge - Almen - Schlucht - Himmelsleiter II
Start der
"Berge-Almen-Schlucht-Himmelsleiter
Die ersten Meter
Nachdem die ersten Wanderer an uns vorbei sind,
reihen auch wir uns in die lange Schlange ein. Die 24 Stunden von Bayern
sind gestartet. Und vor dem ersten gut 30 km langen Abschnitt haben wir
mächtig Respekt. Doch während ganz vorne viele ins Marschtempo der
Blaskapelle vor uns fallen, schlendern wir in den hinteren Reihen eher
gemütlich unsere ersten Meter dahin.
Angeführt von einer Blaskapelle verlassen
wir die Max-Aicher-Arena.
Gemütlich geht es vorwärts; jeder sucht noch seinen Rhythmus.
Deutlich umfangreicher als 444 Teilnehmer stark ist die Schlange, die sich
vom Wandermarktplatz aus ins Gelände schlängelt.
Die gelben und blauen Wegweiser sind für später, wir folgen den orangen
Markierungen.
Schlange Stehen beim
Anstieg
Die ersten Kilometer wollen wir
nutzen, um unseren Rhythmus zu finden. Gar nicht so einfach, denn noch sind
alle Teilnehmer eng beieinander. Es wird überholt, gebremst, nebeneinander
gelaufen und ausgetreten. Ein gleichmäßiges Tempo ist erst mal nur schwer
einzuhalten.
Nach wenigen Kilometern erklingen
die Töne einer Trompete durchs Tal. Inzells Bürgermeister Martin Hobmaier
begrüßt uns musikalisch. Dafür steht er mitten auf der Halbinsel eines
kleinen Weihers. Schade nur, dass so viele zu ihm hinüber eilen, ohne die
vielen Photographen hätte es ein viel stimmungsvolleres Bild ergeben.
Was wäre es für ein Bild ohne die vielen Wanderer geworden?
Kunst im See; Als römischer Legionär gekleideter Wanderer.
Schwer hat er zu tragen an galea (helm), lorica (Kettenhemd), scutum
(Schild) und pilum (Wurfspeer)... alles zusammen ca. 50 kg schwer.
Aussicht hinunter nach Inzell.
In der Ferne leuchtet hellblau der Chiemsee
Nach rund 5 Kilometern beginnt der
Anstieg hoch zur Kohleralm. Der Pfad wird schmal und steil und es beginnt
sich zu stauen. Langsamere Wanderer wollen nicht zur Seite treten,
Photographierende bleiben mitten am Weg stehen und blockieren die Strecke...
mit ein wenig mehr Disziplin und Rücksichtnahme ginge es hier wohl
einfacher.
Der Extremläufer
Den Anstieg zur Kohleralm
empfand ich mühsam. Vor allem, weil auf dem schmalen Pfad oft kein
Vorwärtskommen möglich war, und weil langsamere Wanderer oder gar
Photographierende den Aufstieg versperrten. Danach hat mir der Weg
gut gefallen, vor allem die Weißbachschlucht. Am Ende genossen wir
die letzten 4 km im Shuttlebus. Die Strecke war wohl doch
schwieriger als man bei der Zeitplanung vermutet hat und wir deshalb
in Sorge, Runde zwei und drei nur unter Zeitdruck laufen zu können.
Erst hat es mich ein wenig an der Ehre gekratzt, doch letztendlich
war es die richtige Entscheidung, denn danach konnten wir den Rest
der Strecke entspannt angehen und genießen.
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Der Genussmensch
Der Start und das
Loswandern ging so schnell, aber es war trotzdem schön, mit der
Inzeller Musikkapelle vorneweg, ein Stück begleitet zu werden.
Meine Nervosität ist nun
wie weggeblasen. Wenn ich so die anderen Wanderer sehe bzw.
beobachte, denke ich, wenn die sich dass zutrauen, geht das bei mir
auch und kann daher von Anfang an die Landschaft genießen.
An das Wandern mit so
vielen muss auch ich mich erst gewöhnen, da es nicht leicht ist, sein
eigenes Tempo zu laufen.
Aber ansonsten gefällt
es mir total gut, nur das Mittelstück der Strecke finde ich etwas
zäh. |
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Stau beim Anstieg hoch zur Kohleralm.
Wenn jetzt noch Tragtiere hier unterwegs wären.
Wir nutzen die Stehpausen fürs Photographieren.
Und es bleibt genug Zeit zum "Sightseeing"!
Gut Ding will Weile haben, denken
wir uns und gewinnen der Situation gleich etwas Positives ab. Zu schnell
angehen können wir die Wanderung jetzt schon mal nicht. Und Zeit zum Natur
betrachten bleibt auch noch zu Genüge. Und mit viel Geduld erreichen auch
wir irgendwann die Kohleralm, um uns sofort ein gemütliches Plätzchen für
eine längere Rast zu suchen.
Orientierungshilfen
Auf der Kohleralm gibts Brotzeit bei toller Aussicht.
Die sanften Hänge um die Hütte laden zum Verweilen.
Blick auf die noch schneebedeckten Gipfel.
Photosession der besonderen Art.
Doch es lohnt auch ein Blick ins Detail: Enzian!
Abstieg!
Die Alm leert sich schon fast, bis
auch wir uns wieder auf den Weg machen. Schon jetzt haben wir nur noch eine
ungenügende Orientierung, wo im Feld wir uns befinden.
Strahlend blauer Himmel. Zum Glück verläuft ein Großteil der Strecke im
Wald. So wird es längst nicht so heiß und unerträglich.
Es geht gleich schon wieder steil abwärts.
Wunderschön ist der Blick über die Höhen und Täler.
Doch auch der schwierige Abstieg fordert volle Aufmerksamkeit.
Hier noch mal die
offizielle Streckenbeschreibung:
Von der Max Aicher-Arena aus
wandern wir ein Stück "rund um den Falkenstein" und erreichen bereits nach
kurzer Zeit den malerisch gelegenen Falkensee. Ein kurzer Blick auf das
klare, ruhige Wasser am Fuße des Berges, durchatmen in der Stille und weiter
geht’s in Richtung Gamsknogl. Unterhalb des Gipfels, auf der in 1450 m Höhe
gelegenen Kohleralm bietet sich uns ein erster wunderbarer Blick auf die
Berchtesgadener Berge. Über die Zwieselalm gelangen wir weiter nach Bad
Reichenhall zum Listsee – von hier machen wir uns nach einer Rast auf zum
Thumsee – müde Beine werden in dem klaren, kalten Bergsee wieder ganz
schnell munter! Durch die Weißbachschlucht wandern wir entlang der ältesten
Pipeline der Welt, dem "Sole-Leitungs-Weg", wieder zurück zur Max Aicher
Arena.
Streckengrafik Etappe 1
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