Wintermarathon in Coburg 2012
Km 33, die Weichei-Scheide
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Km 33, die Weichei-Scheide
Initiator Thomas mit "der Frau im
Hintergrund".
Marathon... im
Januar?
Während sich die meisten Menschen in Deutschland noch "über ihren Stau am
mittleren Ring" (Zitat Mauerhannes) wundern, gibt es eine kleine, doch
stetig wachsende Schar von Unentwegten und Verrückten, die sich zu Beginn
eines jeden Jahres nach Coburg begeben, um dort zu laufen.
Sie stürmen, traben, laufen redend,
essend, trinkend, schnaufend, fluchend, lachend und auch ein wenig stolz auf
schlammigen Pfaden und durch winkelige Gassen, zuletzt über steile Hügel. Dass sie dabei in den meisten
Fällen mehr als 42 km zurücklegen, ist nicht wirklich wichtig. Wer nicht
mehr will, beendet eben den Lauf nach 33 km, wenn die Strecke kurz mal nahe
des Ausgangspunktes an der Rolf-Forkel-Halle in Lützelbuch vorbei führt.
Das Kino von Coburg!
Marathon im Januar?
Wenn ich mir mein Lauftagebuch der
letzten Wochen so ansehe, ist es purer Wahnsinn, dass ich mich heute auf die
Marathonstrecke begebe. Eigentlich bin ich seit meinem letzten Marathon im
Oktober (siehe:
Bottwartal - Das Projekt sub 3) nicht mehr
konzentriert gelaufen. Und wirklich förderlich waren die vielen
Langlaufkilometer der letzten Tage sicher auch nicht. Das heutige Vorhaben
gleicht eigentlich slso eher einer "Mission Impossible.
Nur Tom Cruise oder auch der Ultra-Habicht vor einer
"Mission Impossible"?*
Auch der "Querläufer" und der "Schleckliche Sven" gehen heute auf die
Strecke.
Wie wenn er meine Formkrise und
mein unangemeldetes Erscheinen auf seine Art bestrafen wollte, kommt nun
auch Organisator Jürgen und drückt mir eine Zeitentabelle in die Hand, ich
solle doch die "schnellste Gruppe" möglichst in 5:30 min. pro Kilometer ins
Ziel bringen. Auch das noch: Schlecht auf den Beinen, aber eine Gruppe "just
in time" ins Ziel bringen.
Nein, kein zweites "Nipplegate", doch heute
muss ich es Justin Timberlake gleichtun: Man erwartet mich "In Time".*
Jürgen (mit weißer Mütze) lastet mir wieder mal die Bürde "Pacemaker" auf.
10 Uhr, Zeit für den Start. Es gibt
wie immer das obligatorische Startphoto, wobei wir feststellen müssen, dass
die Brennweite der üblichen Kameras die Menge an Läufern mittlerweile gar
nicht mehr erfassen kann. So begnügen wir uns mit Ausschnitten und starten -
kurz nach 10 Uhr - auf die Strecke.
Nach dem obligatorischen Gruppenphoto
starten wir.
Ein bisschen Schnee liegt auf den Wiesen,
doch die Strecke ist im hervorragenden Zustand.
Jochen und Sven begleiten mich heute auf
einem Großteil meines Weges.
Zum Glück weist mein Tempoplan rund
5 Minuten Pause an den Verpflegungsstellen aus. So lange werden wir bei der
nasskalten Witterung nicht verweilen. Das lässt mir ein wenig
Tempospielraum, weshalb ich es langsam angehen lasse. Außerdem habe ich
einige lustige Wegbegleiter gefunden. Plappernd und scherzend traben wir von
Verpflegung zu Verpflegung.
Mein Begleiter vom
Metropolmarathon, Oliver vor unserem
Fernziel, der Festung.
Die einen verlassen mich, andere kommen hinzu.
Das garantiert nie ausgehenden Gesprächsstoff.
Auf der Hochfläche weht uns ein garstiger Wind um die Ohren.
So merke ich von meiner schlechten Verfassung zunächst
gar nichts. Im Gegenteil: Frohen Mutes tragen mich meine Füße von
Verpflegung zu Verpflegung.
Frohen Mutes bzw. "happy feet" dem Ziel entgegen: Jeder schritt zählt.*
Apfelschnitz und Affenschnitzel.
Hannes, gebückt, scheint zu ahnen, was es gibt.
* Alle Kinoplakate stammen vom aktuellen
Programm des Utopolis!
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