Pfalztrail 2013
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Trockenschleudern
Gespenstisch: wo sind die Trolle und Elfen?
Nasse Füße...
endlich!
Gut 3 Stunden sind wir
nun schon unterwegs. Es geht über aufgeweichte Trails, mit Pfützen übersäte
Waldwege oder durch grasige Pfade. Die streifen ihre wässrige Last
genüsslich an meinen langen Laufstrümpfen ab, die sich dankbar langsam aber
sicher von oben nach unten vollsaugen. Nach rund 4 Stunden ist die
Feuchtigkeit dann endgültig in den Zehenspitzen angekommen.
Ich bin immer noch
gemeinsam mit Philipp unterwegs. Wir passieren den Verpflegungsstand
Lindemannsruh und erreichen nach 4:21 Std. und absolvierter Marathondistanz
den
Bismarckturm. Die 30 Höhenmeter zur
Aussichtsplattform erspare ich mir, denn mehr als Nebel ist heute von hier
oben auch nicht zu sehen. Bei schönem Wetter hat man aus gut 500 Metern Höhe
einen Blick in die 400 Meter tiefer liegende Oberrheinische Tiefebene.
Bismarcktürme
Bismarcktürme wurden weltweit fast 250 Stück erbaut. Angeregt
durch die Studentenschaft 1899 wurden diese Türme weniger zu
Aussichtszwecken erbaut, sondern vielmehr als Feuersäulen
errichtet, die zu Bismarcks Geburtstag und anderen Feiertagen
entflammt wurden.
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Philipp gibt meistens das Tempo vor. Ich
folge mit mehr oder weniger Abstand.
Die nassen Gräser und Äste streifen ihr Wasser beim Vorbeilaufen ab und
bescheren mir auf diese Weise letztendlich doch nasse Füße.
Vom 1903 fertig gestellten Bismarckturm blickt man hinunter bis in die
Rheinische Tiefebene.
Die Streckenmarkierung ist trotz der unwirtlichen Bedingungen perfekt.
Ein Ausflug in die
Büsche trennt mich endgültig von meinem Begleiter Philipp. Auch Peter
überholt mich. Mit ihm führe ich dann letztendlich bis ins Ziel intensive
Positionskämpfe Mal ist er vor mir, dann überhole ich ihn wieder. Wirklich
absetzen kann ich mich von ihm erst auf den letzten Kilometern ins Ziel.
Zum Schlagbaum
hinunter bringt uns ein schmaler Pfad am Hang entlang. Der Trail hat ständig
ein mehr oder minder starkes Gefälle nach rechts. Für geraume Zeit wäre ich
jetzt gerne
"Ascentus lateralis", der schräge
Hangnager. Während ich ungeschoren die Versorgungsstelle am Schlagbaum
erreiche, hatte Peter hinter mir wohl weniger Glück, was man seinen doch
recht heftig verschlammten Beinen ansieht. Während er sich von seiner Frau
und Tochter erst mal reinigen lässt, setze ich meinen Weg fort.
Verpflegung am Schlagbaum!
Peter hat zum Glück hier Support und kann den Schmutz von seinem Sturz
entfernen.
"Ich verschwinde wieder im mittlerweile
recht nebeligen Wald.
Zum Dach der
Tour
Die nächsten Kilometer
werden fast mystisch. Bemooste Natursteintreppen, Nebelschwaden, Burgruinen
und ausgewaschene Sandsteinreliefs entlang der Strecke tragen wesentlich
dazu bei. Ich bin alleine unterwegs, im Klassement im Niemandsland, kann mir
also mein Rennen entspannt einteilen. Und so nutze ich die Zeit, um endlich
mal das eine oder andere Bild zu machen. Denn es hat endlich aufgehört zu
Regnen und auch das Tröpfeln von den Bäumen ist mittlerweile auf ein
erträgliches Maß reduziert.
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