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LGT Alpin Marathon 2009

zurück zum Start
von Vaduz nach Triesenberg


Gut gefüllte Startlisten, dafür trübe Wetteraussichten waren im Vorfeld der Jubiläumsauflage des 10. LGT Alpin Marathons zu lesen. An nicht ganz der Hälfte dieser Veranstaltungen habe ich teilgenommen. Viel zu wenig, um wie 17 Starterinnen und Starter im Ziel in Malbun einen Sonderpreis zu erhalten. Denn diese 17 Läufer haben bislang keinen der 10 Marathons versäumt.


Das Schloss von Vaduz

17 bis 18 Grad und leichter Regen stand in den Online-Wettervorhersagen zu lesen, Regen, teils erst gegen Mittag, teils bereits am Morgen. Das Liechtensteiner "Vaterland" ging gar davon aus, dass es erst am Nachmittag regnet und hoffte, dass die Spitzengruppe trocken das Ziel erreicht. Ich befürchte eher die schlimmeren Varianten, wünsche mir Erwin und Thomas, zwei "begabte Wetterhexen", an meine Seite. Ein Sonnenrennen wie 2003 wird es wohl nicht werden, eher so wie 2004, als es schon mal vom Start weg bis ins Ziel ununterbrochen regnete.


Die Autodächer nass, die Wolken tief in den Tälern, das verheißt nichts Gutes für Heute

Ich erinnere mich zurück.

2003: Damals hatte fast jeder Zuschauer Wassereimer und Schwämme oder gar einen privaten kleinen Versorgungsstand für uns bereitgestellt, so heiß war es. Nach dem Lauf ging ich ins Freibad, wo mich dann ein heftiges Gewitter in die Flucht schlug.

2004: Mein Pannenlauf. Bei der morgentlichen Fahrt über den steilen Schellenberg blieb mein Fahrzeug stehen. Der wenige Sprit schwabte im Tank nach hinten und unterbrach die Benzinzufuhr. Während des ganzen Laufs plagten mich Kniebeschwerden und im Ziel hatte ich die Wechselschuhe vergessen, durfte nach dem Duschen wieder in die nasskalten Rennlatschen steigen.

Dieses Jahr konnte ich meine Badehose getrost zu Hause lassen, dafür packte ich eine umfangreiche Auswahl an Laufkleidung ein. Ich würde mich wohl erst kurz vor dem Start entscheiden, was zu tragen sinnvoll erscheint. Deshalb mache ich mich am Samstag auch frühzeitig auf den Weg, um noch einen Parkplatz direkt am Startgelände der Fa. Ospelt zu erhalten. Das Unternehmen ist bekannt für Fleisch- und Wurstwaren, die unter dem Namen "Malbuner" vertrieben werden. Malbun... das wird Ziel des heutigen Laufes sein.


Beeindruckend zwar, aber nicht der Blick, den ich mir erhoffte!

Auf der Fahrt regnet es leicht, kurz vor dem Start ist es trocken. Also entscheide ich mich für ein kurzes Shirt und darüber eine ärmellose Weste zum Schutz vor Regen und Wind. Jonathan Wyatt, mehrfacher Berglauf-Weltmeister, macht sich diese Gedanken offensichtlich nicht. Wie immer ist er im bekannten schwarzen (gelegentlich auch weißen) Singlet unterwegs. Entspannt wie immer lächelt er in jeden Photoapparat, "ein Star zum Anfassen" ohne jegliche Allüren, so habe ich ihn im vergangenen Herbst bei der Tour de Tirol, seinem Heimspiel, kennen gelernt.


Jonathan Wyatt bei seinen Startvorbereitungen

Doch schon gilt es, sich am Start zu formieren, die schnellen und ambitionierten Läufer wie immer in der ersten Reihe, der Rest hintendran.


Startaufstellung

gebückt neben Wyatt, Martin Schedler, der spätere 2.

Los gehts!


Am Start nervös und explosiv wie Rennpferde, die Spitzenläufer

Das weitere Feld hingegen startet gelassen und eher bedächtig

Ohne Nass von oben starten wir in die ersten flachen Kilometer Richtung Süden. Den ersten Kilometer lege ich in 2 Minuten zurück, wie so oft habe ich beim Start vergessen, die Stoppuhr zu starten, dies erst einige Minuten später nachgeholt. Zum Sortieren des Feldes geht es zunächst 2 Kilometer die Straße entlang, danach biegen wir rechts ab Richtung Rheindamm, auf dem es praktisch eben und fast schnurgerade bis nach Vaduz geht.


Das Vorderfeld hat sich unerwartet früh schon auseinandergezogen!

Die Spitze des Feldes kann ich schon nicht mehr entdecken, dafür eine kleine Läuferin mit wehendem langen Haar. Nichts wie hinterher. Wie vermutet ist es meine Schweizer Lauffreundin Denise, auf schnellen Sohlen unterwegs. Ich gebe mir die Strecke bis zum Rheindamm für ein Pläuschchen mit ihr. Sie meint, das Tempo wäre wohl zu hoch, gibt aber natürlich nicht nach... Understatement. Mir ist klar, dass sie heute ein schnelles Rennen hinlegen wird. Der Rheindamm ist erreicht, wir verabreden uns schnell noch im Zielbereich und mit einem nett gemeinten "Du Hirsch!" flitzt Denise von dannen. Den Hirsch habe ich mir eingehandelt, weil ich mein Mobiltelefon in der Unterkunft vergessen habe, so müssen wir hoffen, dass wir uns in der Menge im Ziel nicht verfehlen. Ich bin dabei jedoch gelassen. Die ersten 10 des Klassements werden geehrt, ich weiß also, wo ich sie treffen werde.


Auf dem Rheindamm gen Süden. Leider spielt das Wetter nicht mit.

War es am Start noch trocken, setzt jetzt wieder Regen ein. Er wird uns - mal stärker, mal weniger heftig - bis ins Ziel begleiten. Zwei Läufer unterhalten sich über den Ultra-Trail du Mont-Blanc und den Chiemgau Ultra. Ich klinke mich kurz ins Gespräch, aber auch rasch wieder aus. Nein, den Lauf heute werde ich nicht verquasseln wir vor drei Wochen den Rennsteiglauf

In der Ferne ist zunächst das Schloss von Vaduz zu erkennen, später entdecke ich die Lichtmasten des Stadions. Ich weiß, dort verlassen wir den ebenen Damm, noch ein Kilometer durch die Stadt und dann beginnt das eigentliche Rennen.


Zunächst das Schloss, dann das Stadion in der Ferne, Wahrzeichen und markante Punkte im Stadtbild von Vaduz

Da Liechtenstein in der WM-Qualifikation vor nicht allzu langer Zeit gegen Deutschland spielte, ist mir das schmucke kleine Stadion wohlbekannt. Mir fällt ein, auch heute findet ein Qualifikationsspiel der Gruppe 6 mit Liechtensteiner Beteiligung statt, allerdings auswärts in Finnland, ein bekannt unangenehmer Gegner.


Am Stadion von Vaduz

Wir verlassen den Rheindamm, biegen ab Richtung Innenstadt

9 leichte Kilometer sind absolviert. Wobei, so leicht sind sie gar nicht, denn es gilt sich für das richtige zu entscheiden. Nicht zu schnell, um keine später wichtigen "Körner" zu vergeuden, aber auch keine Zeit vertrödeln. Meine verliefen nur "suboptimal", ein lang gezogener Spurt hinter Denise her, dagegen auch schon etliche Photostopps. Doch das wenige Licht lässt photographieren aus dem Lauf nicht zu, die Bilder erweisen sich später alle als verwackelt.


Die ersten 9 Kilometer sind schnell geschafft.

Die beiden fröhlichen Staffs wünschten sich ein gemeinsames Bild. Fast hätte Veronique dieses verhindert.

Langsam aber sicher bereits ich mich mental auf den bevorstehenden Tempo- und Rhythmuswechsel vor. 1 Kilometer noch und dann gilts. 

                                     

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