Bereits in Triesenberg bin ich vollkommen
durchnässt. Auch die Schuhe halten die Nässe kaum mehr ab. Doch noch bin ich
davon wenig beeindruckt. Die Beine sind gut, die Strecke zwar nass, aber ich
kann meinen Lauf trotzdem genießen.
Die Aussichten bleiben trüb, die Wege nass;
auf dem Weg zum Sassförkle.
Wir Alle kämpfen uns weiter. Knapp
800 Läufer waren 2 Tage vor dem Start für den Marathon gemeldet. Trotz
trüber Aussichten gab es noch einige Nachmeldungen. Und immerhin 712
Läuferinnen und Läufer werden heute das Ziel erreichen, eine stolze Quote.
Egal ob im Wald oder auf offenen
Wegen, es wird für mich immer schwieriger, Bilder zu machen. Die Kamera ist
nass, beschlägt, ich habe Mühe, die Linse trocken zu halten. Zudem nimmt der
Regen viel Licht.
Ein kurzes Stück ohne Steigung gibt
uns Verschnaufpause. Allerdings verhindert das fehlende Gefälle auch das
Ablaufen des Wassers, die Pfützen sind kaum mehr zu umgehen.
Die wenigen ebenen Abschnitte geben zwar
eine Verschnaufpause, sind dafür aber besonders nass.
Der Eindruck täuscht, der Schirm gehört
einem kaum zu erkennenden Zuschauer.
Unermüdlich geht es weiter
aufwärts. Doch ein Ende ist in Sicht. Ziemlich genau auf halber
Gesamtstrecke ist der erste Anstieg geschafft. Ein kurzes Verschnaufen und
ein Griff zur Verpflegung, von nun an gehts bergab.
Nicht mehr weit und nach 21 km ist der erste
Anstieg geschafft!
Während sich die Zuschauer zurückziehen
können, geht es den Verpflegungsposten kaum besser als uns!
Ein Schluck und wir "stürzen uns " in die
Tiefe!
Der Abstieg nach Steg erweist sich
als heftig. Ich mache mir Gedanken, wer wohl schneller ist, der in den
Fuhren talwärts schießende Wasserstrom oder wir Läufer. Dies zu untersuchen
ist schwierig, die ganze Konzentration gilt der Wegwahl, immer vorsichtig
darauf bedacht, im Matsch nicht auszurutschen.
Der Weg bergab ist nicht einfach, rutschig
und nass.
Der Rennsteig vor wenigen Wochen
glich einem sterilen Operationstisch im Vergleich zu den Pfaden hier. Ein
wohl vor Kurzem stattgefundener Kuhtrieb tut sein Übriges. Hier hilft nur
"Augen zu und durch!"
Hier ist kein Ausweichen mehr möglich, es
gilt nur "Augen zu und durch!"
Jetzt ist es bis Steg nicht mehr
weit. Nach 25 Kilometern ist hier das Ziel für die Halbmarathon+. Wer nicht
mehr weiter will oder am Zeitlimit scheitert steig in Steg aus dem Rennen
aus. Etwa 40 Läuferinnen und Läufer machen davon (ggf. zwangsweise)
Gebrauch.
Wir erreichen Steg
Aufgeben und Aussteigen geht nicht, bei den
vielen Zuschauern, die hier im Regen stehen und uns anfeuern.
Von Steg aus kann man erst mal 6
Kilometer Tempo machen, bevor dann der zweite heftige Anstieg des Tages auf
uns wartet. Lets go!
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