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LGT Alpin Marathon 2009 - Teil V

von Steg zum Sassförkle
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eine sonnige Zugabe


Sassförkle ist überwunden, es geht leicht bergab. doch wer glaubt, er wäre schon im Ziel, sieht sich bei der Ankunft in Malbun getäuscht. Wenige Meter vom Ziel entfernt führt die Strecke auf die schöne Höhenrunde um den Malbuner Talkessel. Und die liegt einige Höhenmeter über dem Ziel. Es heißt also noch mal krabbeln.


Man kann die Grillwurst fast riechen, wenn man an der Kapelle Malbun erreicht. Doch vor der Belohnung liegen noch 5 harte Kilometer.

Vom Sassfürkle aus kann man es laufen lassen. Eher gemäßigtes Gefälle führt hinunter nach Malbun. Ich nehme wieder Schwung auf, schnappe mir diejenigen wieder, die der Verpflegung nicht so intensiv zusprachen und mich da passierten.


Km 35 bis 37 gehts bergab nach Malbun, das Ziel ist jetzt in greifbarer Nähe, doch längst nicht erreicht.

Am Kirchle in Malbun warten wie immer zahlreiche Zuschauer und Begleiter. Ich versuche, das eine oder andere Photo zu machen, vergeblich.

Km 37: Ich habe eiskalte Waschfrauenfinger!

Meine Finger sind erstens kalt und zweitens so aufgeweicht, dass ich keinen Druckpunkt mehr auf dem Auslöser verspüre. Jedes Auslösen ist mehr oder minder nur noch Zufall. Zudem laufen Sucher und Linse zunehmend an. Schade!

Dafür verkündet der Sprecher im Tal gerade den Einlauf von Denise, ein Blick auf die Uhr beweist mir, sie hat ein klasse Rennen hingelegt. Das gibt auch mir ordentlich Schwung für die letzten Kilometer.


Malbun liegt im Talkessel, malerisch (heute sind es eher Wasserfarben).

Jedes gelungene Photo ist Glückssache. Alles ist beschlagen und meine Finger finden den Auslöser nicht mehr.

Meine Finger sind zwar klamm, meine Beine hingegen noch topfit. Ich fliege wie selten zuvor ums Tal. hefte mich an den Läufer in der orangenen Regenjacke vor mir. Probleme macht nur der allerletzte Anstieg. Eine kurze Gehpause und dann geht es wirklich nur noch bergab. Ich bin nicht mehr zu bremsen, schenke jedem Streckenposten meine Dankesworte. die machen heute einen harten Job... Danke!


Im Gegensatz zu den Fingern sind meine Beine noch in Ordnung.

Ich fliege auch über die letzten kurzen Rampen,...

dafür verzittere ich die letzten Bilder. Selbst das Zielphoto misslingt und verschwimmt im Regen.

Ich bin im Ziel. Ich habe es geschafft! Der Regen und die Kälte trieb mich vorwärts und so bleibe ich noch deutlich unter 4 Std. und 30 Min., nahe an meiner Zeit aus dem Jahr 2005.

Wir bekommen freundliche Unterstützung beim Entfernen des Chips. Mit den klammen Fingern wäre heute wohl so mancher dabei gescheitert. Doch dafür erhält dann jeder sein Finishergeschenk. Die gibt es hier immer noch erst im Ziel. So darf jeder stolz auf sein Shirt und das tolle Präsent - wie immer ein Kristall von Swarowski - sein.


Im Ziel!

Das Entfernen des Chips übernimmt ein freundlicher Helfer.

Beim LGT gibts noch echte Finishershirts und -präsente!

Ich nehme mir nur kurz Zeit für zwei drei Bilder von hinter mir ankommenden Läufern, dann zwingt mich die Gesundheit unter die Dusche. Das Duschzelt war übrigens in der Nacht im Sturm eingestürzt. Trotzdem bekam ich meine heiße Dusche, ein Dank den unermüdlichen Helfern.


Auch im Ziel regnet es unaufhörlich. Die liebevoll angebrachten Flaggen aller teilnehmenden Nationen gehen unbeachtet im Regen unter.

Zwei schnelle Bilder vom Zieleinlauf,...

dann, den Effektenbeutel geschnappt,...

an den verlockenden Grillwürsten vorbei zur Dusche!

Von der Dusche gehst schnellen Schritts ins Veranstaltungszelt. Meine Zähne schlagen schlotternd aufeinander, mir gelüstet es nach einem "Stoßdämpfer" in Form eines Kuchens, dazu einen wärmenden Kaffee. Mir kommt ein strahlender Martin Schedler entgegen. Eigentlich wollte er nur ein gutes Rennen laufen, eine Empfehlung für die Berglauf-WM im Herbst abgeben, vielleicht eine Top10-Platzierung erringen. Stolz verkündet er Platz 2 hinter Jonathan Wyatt, berichtet von einem genialen Lauf, von seinen Gels, die er durchfroren und nass kaum geöffnet bekam und ist begreiflicherweise nicht zu bremsen. Ich freu mich aufrichtig mit ihm. Er ist noch jung, mit Potential, ein Diamant, den es zu schleifen gilt.


Martin strahlt über seinen Platz 2

Ich bin rechtzeitig zur Siegerehrung, die gerade eben beginnt. Martin muss also los, auch ich versuche, im Gedränge der "Profiphotographen" einen günstigen Platz zu erwischen.


Siegerschecks, Blumen, Präsente, Gratulanten und Photographen

Vor allem aber strahlende Sieger (von links)
Youngster Martin Schedler - Seriensieger Jonathan Wyatt - Oldie Thomas Engeli

Bei den Damen geht es entspannter zu: Die Dritte Claudia Landolt fehlt bei der Ehrung leider. doch die anwesenden siegreichen und hübschen Frauen stehen den Männern im Strahlen in nichts nach:


Tanja Amiet gewinnt mit knapp 3 Minuten Vorsprung vor Liz Hawker

Liz (links) hatte hingegen nur 10 Sekunden vor der leider hier fehlenden Dritten, Claudia Landholt

Jonathan Wyatt verfehlte seinen Streckenrekord und die 3-Std.-Marke, siegte jedoch mit deutlichem Vorsprung. Martin Schedlers Zeit von 3:11 Std. ist angesichtes der Bedingungen aller Ehren wert. Er distanzierte den Sieger aus dem Jahr 2003, Thomas Engeli ebenfalls klar um 10 Minuten.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei lieferten sich Liz Hawker und Claudia Landholt. Die Beiden trennten am Ende nur 10 Sekunden, rund drei Minuten hinter der Siegerin Tanja Amiet.


Die Vierte, Denise Zimmermann, und Jonathan Wyatt beim fröhlichen Plausch.

Jonathan, ein Star zum Anfassen, ist immer für ein gemeinsames Bild zu haben!

Was bleibt vom Jubiläumslauf?

Dem Veranstalter die Erkenntnis, dass er sich auch bei widrigen Bedingungen auf seine Starter und vor allem auf das unermüdliche Publikum verlassen kann.

Den Finishern die Gewissheit, dass sie/er gestärkt in die nächsten Rennen gehen kann. Denn wer sich heute durchgebissen hat, den kann nurmehr wenig schrecken.

Schade, der 10. LGT Alpin Marathon hätte einen schöneren Rahmen verdient gehabt. Doch nach Regen folgt bekanntlich Sonnenschein. 2011 wird eine prächtige Veranstaltung werden!

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