Mehr "gezielte" Gesichter
Während ich zur Dusche eile, stehen
andere im Regen |
Die Kälte vertreibt mich aus dem Zielbereich. Durchnässt friere ich
gotterbärmlich und suche das Weite. Doch so schnell wie der Regen kam,
verschwindet er wieder. Noch im Duschzelt ziehe ich mir meine Regenjacke
über, doch bis ich nach Draußen komme, fällt kein Tropfen mehr.
Gewitter
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N
Es regnet Bindfäden (doch die Mädels mit den
Medaillen halten tapfer durch)
Ich ergreife die Flucht. Es regnet immer stärker und ich
friere wie ein Schneider. Höchste Zeit, dass ich mich um mich kümmere und
die warme Dusche aufsuche.
Sie ist besser eingepackt als ich (deshalb
muss sie hier bleiben).
Vaterglück! (...da bleibt kein Schmerz)
Während draußen ein Finisher nach dem anderen das Ziel
erreicht, verziehe ich mich noch schnell ins Massagezelt und lasse meine
Beine durchkneten. Neben mir photographiert eine Masseurin ihr Opfer, wegen
seiner extrem blauen Lippen. So etwas habe sie noch nie gesehen, meint sie
nur.
Durch ihre Hände gehen heute viele Waden
(auch meine).
Ich habe die Regenzeit gut genutzt. Mittlerweile
trocknet wieder alles und die Temperaturen steigen. So entspannt sich auch
die Situation im Zielbereich, wo jetzt die Läufer wieder mit ihren Getränken
beisammen stehen und plaudern können.
Es wird wieder geplaudert und es bleibt
Gelegenheit für ein Interview.
Kerstin, Olaf und Micha (Freunde des Laufclubs 21)
Alte "Rennsteig-Haudegen"
Ich warte... auf Erwin und Herbert, die sich auch nach
11 Stunden immer noch auf der Strecke befinden. Doch dann sehe ich den Mann
mit Hut kommen, im Schlepptau Freund Herbert und Dieter, einen echten
Rennsteigveteran und schon zum 31. Mal hier am Start. Auch sie haben es
geschafft und postieren sich im Ziel nicht nur für mich, sondern auch für
Dieters Enkeltochter, die bereits mit gezücktem Apparat auf ihren Opa
wartet.
Dieter, Erwin und Herbert
Was bleibt?
Für mich ein toller Lauf und die Erkenntnis: "Es geht
also noch!" Doch es bleibt noch wesentlich mehr. Für mich bleiben die
Gesichter des Rennsteigs in Erinnerung. Die Erschöpfung, aber auch Freude,
Begeisterung und Stolz in den Gesichtern lesen zu dürfen.
Danke an Alle, die diesem Bericht - meist
unfreiwillig - ein Gesicht gegeben haben.
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