Querläufer - Ultra-Habicht
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Berglauf in "Deandn"

 
Jochen "Der Querläufer" "Usain" Brosig;
Ob er mit dieser Geste schon seinen Rang im Duell manifestieren will?

Der Querläufer auf dem Weg ins Trainingslager

Ein heißer Sommertag. 36 Grad im Schatten. Wird es die Klimaanlage schaffen? Das bedeutet viel trinken. Bestens hydriert war die Läuferfamilie unterwegs in den Urlaub nach Kärnten. „Urlaub? Das ist doch ein als Urlaub getarntes Trainingslager?“, schimpfte die Läuferfrau. „Aber nein.“, beschwichtigte ich. Doch natürlich hatte sie ein kleines bisschen Recht. Die Grundlagen am Berg mussten gelegt werden. Deutschland sucht den Churfranken. Der Ultra-Habicht hat mich herausgefordert.

Es war heiß. Gefühlte vier Liter hatte ich auf der Fahrt getrunken. Bis zum Irschenberg schaffte ich es mich zu beherrschen. Doch dann passierte es. Der Querläufer konnte seine Blase nicht mehr halten und steuerte die nächste Raststätte an. Über dem Bistro-Travel-Shop, früher Kassenhäuschen genannt, prangte eine Leuchtschrift. Aha, hier gibt es also auch einen Sanifair-Topf. Der nächste 50-Cent-Gutschein wanderte also zu den anderen Fünf ins Handschuhfach. Aber hier ist es 1000-mal besser als im Dixie am Start eines Marathons.

Kernige Trails in Kärnten!

In der Wellness-Oase für Reisende empfingen mich Vogelgezwitscher, Harfenklänge und das Rauschen eines Gebirgsbaches. Direkt an der Beauty-Station, ehemals Waschtisch, ging es zum Body-Cleaning für die Fernfahrer nach links zum „Spirit of Rainforest“. Das kenne ich eigentlich aus der Sauna. Eine Riesengießkanne aus der es ab und zu einmal tröpfelt. Apropos tröpfeln. Es machte sich noch ein anderes Bedürfnis bei mir bemerkbar. So führte mich mein Weg vorbei an den in unterschiedlichen Höhen platzierten Urinalen, wo jeder Mann gemäß seinen technischen Möglichkeiten sein Geschäft verrichten kann, zu den WC-Kabinen.

Gymnastik gehört immer mit zum Training!

Kaum hatte ich die Kabinentür geöffnet, konnte ich vor meinen Augen das Schauspiel der WC-Deckel-Reinigung betrachten. „Spirit After Cleaning“ mit einem „Smooth Operator“. Gerade als ich Platz genommen hatte, hörte das Vogelgezwitscher auf. Eine weibliche „Big Brother-Stimme“ flötete aus dem Hintergrund:

„Herzlich willkommen bei Sanifair. Ob sie zu unseren Stammgästen gehören oder als Reisender einen Zwischenstopp einlegen, unser Ziel ist ihr Wohlbefinden. Wir möchten, dass sie sich wie zu Hause fühlen. Unsere Sanitäranlagen werden ständig von unserem Servicepersonal gepflegt. Wir garantieren saubere Toiletten und bedenkenlose Nutzung. Es erwartet sie ein Top-Komfort und eine angenehme Atmosphäre. Bei Fragen wenden sie sich an unseren Servicetechniker. Die Notausgänge befinden sich zu ihrer Rechten und ihrer Linken. Ersatzrollen befinden sich hinter ihnen an der Wand. Bitte verlassen sie unsere Anlage so, wie sie sie vorgefunden haben. Wir wünschen einen angenehmen Aufenthalt!“

Gipfelglück!

„Welcome to Sanifair. No matter whether you come as a regular customer …“
„Bienvenue chez Sanifair...“

Eigentlich wollte ich nur in Ruhe einem Geschäft nachgehen. Vielleicht demnächst doch lieber im Dixie. Man muss zwar lange in der Schlange stehen, aber man wird wenigstens im Häuschen nicht angequatscht.

Das Trainingslager …. ähhh, der Urlaub war übrigens sehr erholsam.

Run happy and smile!
Euer Querläufer Jochen Brosig
Röttenbach, den 26. August 2012