Bauchgrummeln!
Vom Auf und Ab in Churfranken und in
meinem Bauch!
Gas geben
zurück zum Start
Leiden
Läuferwaden!
Während Swen energietechnisch
aufrüstet, laufe ich schon mal langsam weiter. Doch nur wenige Schritte und
eine Kurve weiter liegt bereits die nächste Rampe vor mir. 400 Meter nur
bergauf geht es in der nächsten Zeit, da ist Langsamkeit nicht freiwillig,
sondern zwangsläufig. Selbst die Staffelläufer - gerade frisch gestartet -
sind hier kaum schneller als ich.
Vorbei an Kirchen und Apfelbäumen
klettern wir steil aufwärts.
Es dauert lange, bis Swen mich wieder erreicht.
Schon 30 km.
Es dauert lange, bis Swen zu mir
aufschließt und dann sogar an mir vorbeizieht, während ich das eine oder
andere Photo mache. Doch bald darauf entscheidet er sich für eine Gehpause,
während ich in meinen kurzen Schritten weiter im Laufschritt bleibe und
wieder an ihm vorbei ziehe. Wir vereinbaren kurz, oben am Scheitel wieder
gegenseitig aufzuschließen. Viel Abstand kann ich jedoch nicht gewinnen und
am nächsten Verpflegungspunkt ist er bereits wieder bei mir.
Wer freut sich da nicht schon auf die
nächste Verpflegung?
Jutta und Michael sind dafür verantwortlich.
Michael und Jutta!
Auch Swen ist wieder bei mir.
Selbst wenn wir wollten, wir
könnten uns heute nicht gegenseitig abschütteln. Unser Tempo harmoniert und
wir haben Spaß am gemeinsamen Lauf.
Das Duell -
völlig irrelevant!
Das Duell mit
dem Querläufer habe ich auf dem 3. Teilabschnitt praktisch
völlig aus dem Gedächtnis verbannt. Swen ist ein unterhaltsamer
Begleiter und lenkt mich völlig ab. Das ist auch gut so, denn
mich 73 km nur auf Das Duell zu konzentrieren wäre mir echt zu
blöd.
Später, als es
mir schlechter geht, kommen auch die Gedanken an Jochen wieder.
Denn zu dem Zeitpunkt erwarte ich immer, dass er auf mich
aufläuft und überholt. doch es passiert zum Glück nichts.
Was wäre
passiert, wenn sich der Querläufer anstelle von Swen an meiner
Seite bewegt hätte? |
Immer wieder mal fällt der eine von
uns Beiden kurz zurück oder erläuft ein paar Meter Vorsprung, doch das ist
auch gut so. Es tut uns gut und es wäre auch nicht normal, wenn es auf dem
wechselhaften Gelände anders wäre. heute ist es wichtig, auf sich selbst zu
achten, seine Stärke bergauf und bergab richtig einzuschätzen und
gleichzeitig Schwächephasen auszugleichen, bzw. das eine oder andere "High"
zu nutzen.
Drei Helfer entlang der Strecke.
Zumindest die Männer in rot muss ich
heute nicht in Anspruch nehmen.
Halbzeit!
Halbzeit! Nicht mal jetzt werfe ich
einen blick auf die Uhr. Erst im Ziel werde ich erfahren, wie lange ich
unterwegs war. Aber heute zählt die Zeit nicht.
Das Wichtigste ist die Freude am
Laufen und die Gesundheit. Alles andere spielt keine Rolle. Selbst das Duell
ist letztendlich völlig unwichtig.
So
schön kann Laufen sein.
An diesen Teilabschnitt kann ich
mich noch gut erinnern. Ihn lief ich vor zwei Jahren mit Ullrich, der sich
dann aber noch deutlich von mir absetzte. Mir fallen die zahlreichen
Johannisbeersträucher wieder ein, die ich damals nicht kannte und erinner
mich, dass danach ein ziemlich garstiger Streckenabschnitt auf uns wartet.
Wird es mir heute ähnlich ergehen?
Wird sich Swen später von mir absetzen? Nicht auszuschließen. Denn er sieht
immer noch gut aus und erscheint mir heute das eine oder andere Mal wie ein
ungezähmtes Rennpferd, voll Energie und ungeduldig, das auch endlich zeigen
zu können.
Einer der seltenen weiten Ausblicke.
Johannisbeersträucher
Die Landschaft hier
gefällt mir. Hier entsteht auch das Photo, das ich an den Kopf der Seiten
dieses Berichts setze:
© christoph-herwig.de
Fast die Marathondistanz erreicht.
Aufgabenteilung: Swen verpflegt sich, ich mache Bilder! Mir ist sowieso
nicht so nach Essen heute.
Ein super Team!
Hatten wir vorhin ein
schwieriges Stück "Downhill", folgt nun der technisch schwierigste
Kletterteil. Swen schickt mich diesmal wieder voraus, denn ich möchte auch
diesmal im Laufschritt bleiben.
Bergauf mit Hindernissen. Swen
meistert es elegant im Sprung.
Kann ich hier noch gut
mit Swen mithalten, ist es wenig später damit vorbei. Langsam aber stetig
zieht Swen davon. Ohne mich jetzt herausreden zu wollen, doch mein Bauch
macht sich langsam wieder verstärkt bemerkbar. Es stört einfach, ohne mich
wirklich heftig zu behindern. Doch vor allem die Psyche leidet in einem
solchen Augenblick. Und so lasse ich meinen Partner (bis zu diesem
Zeitpunkt) neidlos ziehen.
Weinbau Möck(l)... ich muss grinsen!
Ich bin wieder am Main. Zwischen Weinbergen verläuft die Strecke hier immer
am Hang entlang.
Swen ist bereits weit enteilt, so genieße ich ungestört den Ausblick.
"Der hat sogar noch Zeit, Bilder zu machen!" Diese Sprüche höre ich jetzt
häufiger.
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