Wintermarathon in Coburg 2012
Laufautoren unter sich
Km 33, die Weichei-Scheide
zurück zum Start
Tu doch mal nix!
Die Laufautoren Jochen (li.) und Anton (re.)
mit Mirko.
Mit "ziemlich besten
Freunden" auf weichen Pfaden
Zu Jochen und mir gesellt sich noch Anton, Laufautor bei "marathon4you", mit
dem ich auch schon die eine oder andere gemeinsame Schlacht geschlagen habe
(siehe Tour de Tirol
2008 /
2009 ). Als Schicksalsgenossen begeben wir uns auf die kleine
zweite Runde, die jedes Jahr aufs Neue schwer fällt. Ich überlege: Sind wir
jetzt mehr als nur Leidensgenossen, nämlich Freunde? Oder sogar gute
Freunde? Oder gar "beste Freunde"? Nur weil wir Marathonläufer viel Zeit
haben, uns miteinander zu unterhalten und so auch viel Privates
auszutauschen (Schon viele erzählten mir in den knapp 4 Std. schon ihre
halbe Lebensgeschichte). Sicher entstehen während eines Marathonlaufes zum
Teil recht besondere Beziehungen, spontan fallen mir da die
"Neun Helden" vom
Mauerweglauf ein, doch "beste Freunde" geht mir da schon zu weit.
Vom "Mauerhannes" abgesehen, mit dem mich seit März 2010 wirklich Besonderes
verbindet. für den würde ich noch so einige Mauern einreisen.
"Ziemlich beste Freunde" findet man auch im
Kreis der Läufer.* Doch meistens entstehen nur Schicksalsgemeinschaften auf
Zeit.
Noch 8 km.
Jürgen hat uns vor dem Start eine
kleine Streckenänderung wegen Matsch und Überflutung angekündigt. Den
Abzweig finden wir wohl, doch danach geht es auf recht abenteuerlichen Wegen
durch den Wald. Ein paar Watstiefel wären jetzt ganz praktisch, unsere eher
sportliche Variante stößt nun doch an seine Grenzen.
"Der gestiefelte Kater"... auch unter uns Läufern macht
der Schuh oft den entscheidenden Unterschied zwischen "Autorität" und
"Mitläufer" aus. *
Auf abenteuerlichen Wegen geht es weiter.
Ein paar hohe Watstiefel wären jetzt angebracht.
O wie soll der
Nachtigallen
Seele denn ins Ohr dir fallen,
Wenn dir immer noch vor Ohren
Summet das Geschwätz von Thoren.
Friedrich Rückert
Dieser Gefahr bin ich bei meinen
beiden Begleitern heute nicht ausgesetzt. Unser Thema ergibt sich praktisch
von selbst. Jochen, der Querläufer, schreibt in loser Reihenfolge
Laufgeschichten für den
Fränkischen Tag. Seine Geschichten sind
kurz prägnant, witzig, mit Hintergrund und vor allem meist an keine
spezielle Veranstaltung gebunden. Anton hingegen schreibt für
marathon4you, eine professionelle Homepage, die praktisch über
jede Marathonveranstaltung in Deutschland berichtet. Und als Dritter im
Bunde der Ultra-Habicht, als Einzelkämpfer mit gelegentlicher Unterstützung
bemüht, Läufer zu informieren und zu unterhalten, unabhängig und neutral,
doch sicher nicht objektiv. Schnell vergeht die Zeit bis zur letzten
Verpflegung, wo ich tatsächlich noch exakt im vorgegebenen Tempo unterwegs
bin.
Jochen und ich gedenken einem genialen
Laufautor.
Währenddessen erinnert sich Anton seiner Verpflichtung als
Photoberichterstatter.
Obwohl es mittlerweile ordentlich zu regnen begonnen hat, machen sich noch
immer Unermüdliche auf den Weg zur Vollendung der Marathondistanz.
Jochen und mir fällt
Erwin "Lionheart" Bittel ein. Seine Berichte brauchen keine
Geschichte. Seine teils genialen Bilder, der mit den Bildern transportierte
Spaß und seine frechen Untertitel genügen einer perfekten
Laufberichterstattung. Und Erwin kennt Alle und alle kennen ihn.
Letzter Überlebender seiner Art.
Wir sind wohl noch ein paar Tage zu früh...
Auf der letzten Steigung über die
A73 müssen wir heftig kämpfen, nur ein Wohlgesinnter würde unseren Schritt
noch die Vorsilbe Lauf- verpassen, Thomas wohl eher damit beginnen, über den
"ökonomischen Nordic-Walking-Stil" zu philosophieren. doch dann ists
vollbracht. Schnell noch ein paar Tapfere angefeuert, die sich erst noch auf
die Schlussrunde begeben und dann sind wir auch schon da.
Der "Mannheimer" begrüßt seine
"Memminger"...
und begibt sich dann auf kürzestem Weg zur Massage.
In der Halle begrüße ich meine "Weicheier", die sich bei
km 33 abgesetzt haben und nun schon bei Bier und Bratwurst sitzen. Ein paar
freche Sprüche, wir lachen herzlich und ich starte meine Aufholjagd. Schnell
bin ich geduscht und massiert und sitze dann bei den Anderen am Tisch. So
schnell kann ein Vorsprung dahin schmelzen.
Mannheimer oder Memminger?
Der Querläufer bei der Massage.
Auch mein Mauerhannes liegt schon grinsend auf der Bank und lässt sich für 0
Knete** ordentlich kneten (**großzügige Spenden erlaubt).
Was bleibt? Der erste Marathon des Jahres, der Stolz,
auch dieses Jahr halbwegs gut durch die erste Winterhälfte gekommen zu sein
oder einfach nur die Erinnerung an einen schönen und heiteren Lauftag im
Fränkischen?
Der Ultra-Habicht
Und dann war da noch das Bild, von dem der Querläufer
sagte, ich dürfe auf keinen Fall verraten, wessen Läuferschenkel es zeigt.
Mach ich auch nicht... versprochen, Jochen!
(inkognito)
* Alle Kinoplakate stammen vom aktuellen
Programm des Utopolis!
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