25 km und allein auf weiter Flur...
Wie schnell sich so ein Feld doch auseinander
zieht! |
Beim Weg hoch zum Inselsberg gibt es schon keinen nennenswerten Pulk mehr.
Schon jetzt bin ich phasenweise alleine und darüber doch überrascht. Vor
allem muss ich mich künftig bemühen, bei jedem Überholmanöver auch die
Kamera zu zücken, sonst bleibt mein Beutezug heute erfolglos.
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Gewitter
Anstiege verringern das Tempo und machen
photographieren einfacher (aber des Photographen Hand zittert).
Die ersten steileren Rampen beruhigen das Feld und
bringen es auch wieder ein Stück zusammen. Zudem ergibt sich nach einer
Getränkestation meistens eine kleine Gruppe, die sich dann aber auch schnell
wieder sprengt. Ich überlege, ob ich verzerrte Gesichter im harten Kampf auch zeigen
darf. Oder geht das zu weit?
Ärmellos und doch die Brille oben; heute
herrschen perfekte Bedingungen (und bringen den Läufer zum Lachen).
Hin und wieder wärmt sie uns doch (dann ist die Brille eben unten)
Entlaufen und wieder eingefangen (so treiben wir das Spielchen eine ganze
Weile).
Der Inselsberg ist erreicht.
2010
hatten wir Nebel und
2009 hatten wir auch Nebel! Heute haben wir
Sonne... und Gegenlicht. Ich verzichte auf ein Bild vom Turm!
2010 (li.) und 2009 (re.) erlebte ich den
Inselsberg im Nebel. 2011 ist es sonnig.
Der Höhengewinn zum Inselsberg hinterlässt bei dem einen
oder anderen Läufer bereits Spuren. Mich nervt eher der Weg bergab. Die
Treppe, der Asphalt mit doch ordentlich Gefälle. Hier pass ich extrem auf,
selbst wenn ich mich in den letzten beiden Jahren zu einem recht
ordentlichen Bergab-Läufer entwickelt habe.
Während er (oben) noch gut Lachen hat, wirkt
er (unten) schon leicht gezeichnet (und würdigt mich keines Blickes).
Hatte ich mir vor ein paar Minuten noch Gedanken über
den Trend bei den Frisuren gemacht, überholt mich jetzt ein Fachmann.
Schnellster Friseur Deutschlands steht auf seinem Hemd. "Hauptsache die
Haare liegen richtig," begrüße ich ihn. Bis zum Ende des Rennens sehen
wir uns immer mal wieder, feuern uns gegenseitig an und freuen uns.
Silvio wagt sich zum ersten Mal an den
Supermarathon (nach super Platzierungen beim Marathon in den Vorjahren)
Ich verliere den Friseurmeister bis ins Ziel fast nie aus den Augen (und man
trägt oben lang und hinten kurz)!
Einen "echten Kerl" überhole ich wenig später.
Trägerhemd, Bart und auf dem Kopf ein original Buff vom Rennsteig, das
gefällt mir.
Ein echter Kerl! (Frage mich, ob er der
Strecke, dem inneren Schweinehund oder doch mir die Zunge zeigt?)
Und ich bin wieder allein! (die beiden Wanderer vor mir zählen nicht)
Erst nach der Verpflegungsstelle habe ich die nächste Begegnung. (Warum
kommt nach einer Verpflegung eigentlich immer eine Rampe?)
Mann mit Mütze (freundlich blickend)
... immer noch freundlich (doch auch schon erschöpft wirkend)
Ein Wanderer (weil die Läufer jetzt immer seltener werden)
Wären nicht ab und an noch Wanderer auf der Strecke, ich
würde mich bislang schon recht einsam fühlen. Unglaublich, dass sich ein
Feld mit über 2000 Läufern so auseinander ziehen kann. doch am Ende liegen
zwischen dem Ersten (5:30) und dem Letzten (12:39) mehr als 7 Stunden
Zeitdifferenz.
Eine intellektuelle Brille und Denkerstirn
(vielleicht guckt der Mann deshalb so skeptisch zu mir hinüber).
Was hat er wohl über mich gedacht? (...)
An Frank fliege ich förmlich vorbei (kein Wunder, wenn er telefoniert)*.
Rechter Hand das Telefon, linker Hand den Trinkbecher,
Laufen erfordert mittlerweile Multitasking*. Dabei reduziere ich mich heute
bewusst. Kurz vor der Verpflegung falle ich aus dem Laufschritt, greife in
Ruhe zur Verpflegung und nehme diese stehend oder langsam gehend zu mir.
Laufen und Trinken ist heute nicht.
Dazu der vermeintliche Übeltäter:
Servus Dieter,
Und übrigens hast Du mich gerade beim "Schnäuzen" erwischt und nicht beim
Telefonieren - das fehlt noch ein Handy beim SM - das geht wirklich zu weit
:)
Beste Grüße
Frank
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Einsam (bis ich die Beiden da vorne
eingeholt habe... oder haben mir die Zwei die Kante gegeben?).
Stylische Mütze zum Schweißband (und mächtig konzentriert wirkend)
Falk hingegen ist aufgeschlossener (selbst mit Trinkbecher).
Auch Hans-Albert blickt mir versteckt hinter großen Gläsern hinterher (trotz
meiner Ruhe bei der Verpflegung schnapp ich mir da doch den Einen oder
Anderen).
da ich gerade wieder mächtig am Überholen bin, macht es
doch mal Sinn, kurz auf die Zeiten zu schauen.
Kilometer |
Zeit bei konstantem Tempo |
reales Tempo |
72,7 km |
6:30:00 |
|
37,5 km |
3:21:10 |
3:16:43 |
54,7 km |
4:53:26 |
4:52:18 |
Eigentlich siehts ja noch gut aus. Obwohl ich zwischen
km 37,5 und 54,7 doch ein wenig Boden verloren habe, liege ich noch vor der
konstanten Richtzeit. Allerdings ist mir klar, dass ich auf den nächsten
Kilometern Gas geben muss, denn bis zum höchsten Punkt liegen noch rund 340 teils recht giftige Höhenmeter. Längst
erstürme ich die nicht mehr so dynamisch wie noch zu Beginn.
Beim ersten Bild noch überrascht, dann neugierig (mit Blick in die Kamera).
Die Haare fallen windschnittig nach Hinten (bei diesem Staffelläufer?
...obwohl es gar keine offizielle Staffelwertung gibt).
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