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The North Face Ultra-Trail du Mont-Blanc
4. Die Anfahrt

Organisation
Training und mentale Vorbereitung
Wissenswertes zum UTMB
Die Anfahrt
Der Start
Der Lauf in die erste Nacht
Tag 2 -  von Courmayeur nach Champex-Lac
Champex-Lac
Nach Chamonix ins Ziel
Danksagung

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Wer Abenteuer sucht, findet nicht immer das Angenehme.
Don Quichote/Cervantes

Es ist Montag morgen, 5:45 Uhr. Ich liege wach in meinem romantischen Zimmer im altehrwürdigen Hotel Hotel La Prairie in Chamonix. vor knapp 19 Stunden habe ich mein großes Ziel erreicht, Finisher beim "Ultra-Trail du Mont-Blanc", seit drei Stunden liege ich wach im Bett und lese alter Berichte über den UTMB. Noch immer habe ich Mühe zu realisieren, was nur wenige Stunden hinter mir liegt. Und so finde ich auch nach 56 schlaflosen Stunden noch keine Ruhe.

Ein Gewitter zieht auf und bald beginnt es zu regnen. Heftig prasseln die Regentropfen auf das Hausdach. Mir wird klar, wie viel Glück ich hatte. Ein ähnlicher Wolkenbruch während des Laufs hätte unter Umständen das Aus bedeutet, zumindest aber ein Finish massiv erschwert.

So aber kann ich entspannt meine Eindrücke verarbeiten, die der nun folgende Bericht wohl leider nicht mal annähernd widerspiegeln kann.

Der Tag vor dem Start: Anreise und Abholung der Startunterlagen

Donnerstag morgen mache ich mich mit meinem Freund Klaus auf dem Weg nach Chamonix. Klaus will mich begleiten, zwar nicht als Läufer, aber dafür als Helfer vor dem Start, an den Versorgungsstellen und im Ziel. Ihm kommt eine nicht unerhebliche Aufgabe zu. Ich zähle auf ihn, wenn ich Hilfe brauche oder Ersatzkleidung, doch vor allem als Motivator, wenn ich in ein mentales Loch fallen sollte. Und das ist ganz sicher vorher zu sehen. Kaum einer kommt ohne Tiefpunkt durch die zu erwartenden Strapazen. Er soll mich davor bewahren, aufzugeben, wenn es nicht Not tut.

Gemütlich reisen wir über den Boden- und Genfersee an. Bei unserem Halt am Ufer des Lac Léman in schönen Montrieux genießen wir das mediterane Klima. Doch schon von dort fällt mein Blick auf die in der Ferne sichtbare Silhouette der französischen Alpen. Seltsam, war ich am Vorabend beim Packen noch fahrig und nervös, werde ich jetzt, wo ich meinem Ziel immer näher komme, zunehmend entspannt. Die Ruhe vor dem Sturm?


Montrieux am Genfer See
 
Blick zum Mont-Blanc-Massiv                                 im Rhonetal                                  

Am Pass Forclaz und bei der Fahrt durch Trient und Vallorcine berühren wir dann zum ersten Mal Orte der "Grand Tour du Mont-Blanc". Meine Gedanken kreisen in der Zukunft: "Werde ich es überhaupt so weit schaffen? Zum col de la Forclaz sind knapp 140 km zu bewältigen. Wenn überhaupt, wann werde ich da sein? Wie wird es mir bis dahin ergangen sein?

Haben mich in der Phase der Vorbereitung lange Zweifel begleitet, bin ich jetzt - so kurz vor dem Start - optimistisch und guter Dinge und festen Willens, mein Ziel auch zu erreichen. Die Konzentration eines ganzen Jahres ist fokusiert auf die kommenden 3 Tage. Ich bin mir sicher:

ICH WERDE NICHT SCHEITERN!

 
am Pass Forclaz

Von hier ist es nur noch ein Katzensprung nach Chamonix. Trotz des bevorstehenden Großereignisses ist es nicht schwer, auch ohne Reservierung noch eine Unterkunft zu bekommen. Schnell haben wir uns für eine Nacht einquartiert. Danach schnappe ich mir meinen Laufrucksack, befülle ihn mit der vorgeschriebenen Pflichtausrüstung (siehe Teil 1 meines Berichts) und ab gehts zum Clos du Savoy. Hier findet die sog. Ultra-Trail Show statt, bei uns würde man Läufermesse sagen, gleichzeitig Ort für die Einschreibung. Ich stelle mich in der langen Schlange an, habe Zeit, meine Mitstreiter zu beobachten. die durchwegs durchtrainierten Burschen und wenigen Frauen machen Eindruck. Jeder wirkt erfahren, die mitgeführte Ausrüstung optimiert und ausgeklügelt.

  
Während Begleiter Ausblick und Sonne genießen, stehen wir Läufer eine Stunde für die Anmeldung!

Das Anmeldeverfahren ist, obwohl die langen Schlangen nicht den Eindruck machen, gut organisiert und verläuft in mehreren Stationen:

1. Bezahlung des Laufchips (Leihgebühr, die man nach dem Lauf zurückerhält)
2. Kontrolle der Pflichtausrüstung
3. Ausgabe des Chips und der Startnummer
4. Verplombung des Chips am Handgelenk (ein zweiter Chip ist in der
    Startnummer integriert)
5. Ausgabe des Müllsäckchens und der farblich unterschiedlichen
    Effektenbeutel für Courmayeur und Champex-Lac
6. Ausgabe des Lauf-Shirts
7. Ausgabe des persönlichen Trinkbechers

Ich habe es geschafft. Nun steht meinem Start nichts mehr im Wege. Wir nutzen den Abend, um die Stimmung in der Stadt aufzunehmen. In den Gassen und Restaurants ist bereits das gewisse Prickeln zu spüren. Die bereits registrierten Läufer erkennen sich gegenseitig am Handgelenk. Ich gehöre dazu.

weiter zu Teil 5 (der Start)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"He attacks without warning!"

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