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The North Face Ultra-Trail du Mont-Blanc
7. Tag 2 - von Courmayeur nach Champex-Lac

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Tag 2 -  von Courmayeur nach Champex-Lac
Champex-Lac
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Die höchste Krone des Helden ist die Besonnenheit mitten in Stürmen der Gegenwart.
Jean Paul


Der Lac de Champex - mein Ziel bis zum Beginn der 2. Nacht!

Es ist Morgen und es ist kalt, kälter als die ganze letzte Zeit. Grund dafür ist zum einen die Inversionswetterlage, die uns in den höheren Lagen auch wärmere Luftschichten bescherte und die "Talmulde des sauberen Gletschers Lée" (Vallon de la Lée Blanche). Die talabschließende Moräne, sorgt für einen Kessel, aus der die sinkende kalte Gletscherluft nicht ausströmen kann.

Mitlerweile habe ich Italien erreicht, das bedeutet, ich habe den Col de la Seigne (2516 m), Grenzübergang zwischen Frankreich und Italien bereits überschritten. Die Nacht verlief gut, ich fühle mich frisch, keineswegs müde. Zudem freue ich mich auf Courmayeur, wo mich neben frischer Kleidung auch ein üppiges Essen und vor allem Klaus erwartet. Damit das erste große Zwischenziel nicht zu leicht erreicht wird und um die kalten Glieder aufzuwärmen, müssen wir noch den Arète du Mont-Favre überwinden. Vom Grat auf 2435 m geht es dann 1250 Meter abwärts, zuletzt über die steile Skiabfahrt nach Courmayeur. Ja, jede kleine Freude muss man sich hier mit Schmerzen erkaufen.



 
frühmorgens vom Col de la Seigne nach Courmayeur
   

In Courmayeur haben wir dann nach 77 km genau 4273 Meter bergauf und 4118 Meter bergab absolviert, also noch nicht mal die Hälfte. Nach 15 Stunden und 8 Minuten erreiche ich als 936. den bekannten italienischen Skiort. Neben Nudeln zum Frühstück gibts hier den ersten Klamottenwechsel. Es wird warm werden, kurze Hose und Shirt genügen, außerdem wechsle ich meine Schuhe, das gleiche Modell zwar, allerdings eine halbe Nummer größer, das ist angenehm.

Und Klaus ist da, hilft mir, so gut es geht, motiviert, auch wenn ich derzeit keine Probleme habe. Wir verabreden uns erneut zum Abend in Champez-Lac. Und schon gehts weiter.

 
Hinab nach Courmayeur, nur noch wenige Meter
 
an langen Schlangen sind die Effektenbeutel aufgereiht
 
Beutel abgeben und schon gehts weiter

Ich nehme dem Ort den mühsamen Anmarsch übel. Prompt rächt sich die Stadt, denn kaum jemand nimmt Notiz von uns. Vermutlich hat man alle Begeisterung bereits am Vortag versprüht, als hier um 11:00 Uhr der Startschuss des kleinen Bruders der "Grand Tour", der CCC (Courmayeur-Champex-Chamonix) gestartet wurde, mit 98 km und 5549 Höhenmetern Aufstieg, als "kleiner Bruder" trotzdem ein ausgewachsener Riese!

 
 
Eindrücke aus Courmayeur: John musste später entkräftet aufgeben, mailte er mir!

Mehr als 800 Höhenmeter auf nicht mal 5 km Strecke, das ist diesmal der Preis fürs Frühstück und die Erholung in Courmayeur. Dann ist das schön gelegene Refuge Bertone erreicht.


Das wunderschön gelegene Refuge Bertone, 800 Meter über Courmayeur!

Nun kommt einer der schönsten Teile des Trails, entlang des Val Ferrets nach Arnuva, abwechslungsreich, nicht zu schwer und mit einem herrlichen Ausblick. So könnte es ewig weiter gehen, immer auf knapp über 2000 m am Hang entlang.



 
Impressionen auf dem Weg vom Refugio Bertone nach Arnuva!


   

Ich habe mich schon daran gewöhnt. Kaum fühle ich mich zu wohl, komme ich an "die Kasse", diesmal in Form des Anstiegs auf den Grand Col Ferret:

Steil - 4,5 km - knapp 800 m - und voll in der Sonne!!!

 
 
Anstieg zum Grand Col Ferret
 

Ab jetzt beginnt für mich absolutes Neuland. Km 100 sind erreicht und weiter bin ich bisher noch nie gelaufen. 21 Stunden am Stück war ich sowieso noch nie auf den Beinen. Und Ausruhen ist nicht. 1100 Höhenmeter Gefälle bis zur nächsten Verpflegungsstelle, meine Oberschenkel sind begeistert. Und diesmal gehts zum ersten Mal an die Substanz. Hinzu kommt ein Hungerast, der mich schwächt. Ich bin froh, als ich La Fouly erreiche.


Abstieg vom Grand Col Ferret; 100 km sind jetzt zurückgelegt

 
      La Fouly                                                   Praz de Fort

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"He attacks without warning!"

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