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The North Face Ultra-Trail du Mont-Blanc
6. Der Lauf in die erste Nacht

Organisation
Training und mentale Vorbereitung
Wissenswertes zum UTMB
Die Anfahrt
Der Start
Der Lauf in die erste Nacht
Tag 2 -  von Courmayeur nach Champex-Lac
Champex-Lac
Nach Chamonix ins Ziel
Danksagung

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Nur der darf wahrhaft an sich glauben, der gelegentlich auch an sich zweifeln kann.
Peter Sirius


Das Licht des Abendrots färbt das Mont-Blanc-Massiv
 
Die ersten Stunden erfordern Ruhe und Gelassenheit. Noch ist das Feld dicht gedrängt, durch die mitgetragenen Stöcke nicht ganz ungefährlich. Manch einer vergisst beim wild gestikulierenden Schwung, was er mit sich führt. Meine Stöcke habe ich sicher verstaut, sie hängen noch am Rucksack.
 
 
 
Das wird so bleiben, bis wir nach Les Houchez den ersten Anstieg zu bewältigen haben. Ich für mich bin in mich selbst versunken, konzentriert, bleibe gelassen. Das ist gut. Wer jetzt schon klotzt, kleckert mit Gewissheit irgendwann!
 
Chaos an der ersten Versorgungsstelle und dann beginnt der richtige Trail. Mit dem Croix de la Charme zeigt die "Grand Tour" zum ersten Mal die Zähne, auch wenn der Berg noch keine echte Prüfung darstellt. 800 Höhenmeter auf 6,7 km zeigt das Routebook, gut zum warm werden. Mittlerweile ist es Abend geworden. Das Mont-Blanc-Massiv verabschiedet sich im leuchtenden Rot von uns, die Dämmerung bricht herein. In der Ferne leuchten die letzten weißen Spitzen. Schon jetzt hat sich die lange Reise amortisiert. Das hatte ich mir erhofft und deshalb bin ich bereit, mich hier zu quälen.
 

Sonnenuntergang am Col de Voza
 
 
Schnell nehmen die Höhen das Licht aus den Tälern. Unsere erste Nacht bricht herein. Gleichzeitig wird es schlagartig kühler, Zeit, Kleidung für die lange Nacht anzuziehen.
 

Stau an der ersten Kontrollstelle, ins Licht getaucht durch einen Leuchtballon
 
Am nächsten Morgen möchte ich in Courmayeur sein. Dann hätte ich 77 km hinter mich gebracht. Doch dazwischen liegen noch ein paar markante Punkte, mit St. Gervais auf 807 Metern über dem Meeresspiegel, der tiefste Ort im Rennverlauf und nur 23 km und 1850 Steigungsmeter später Croix de Bonhomme auf 2479 m. Doch härter ist der Abstieg nach Les Chapieux. Auf 5,3 km Länge geht es im Schnitt fast 20 % insg. 900 Meter bergab, eine ernste Belastungsprobe für die Oberschenkel.
 

Volksfeststimmung in Les Contamines; Die Jungs schrubbten ihren Blues wie wir die Kilometer! Man beachte die Ausrichtung der Stühle!
 
Noch immer ruhig und bedächtig nehme ich die Anstiege, kraftsparend die Abstiege. Stetig überhole ich Läufer. Trotzdem nehme ich intensiv meine Umgebung wahr, den überschäumenden Empfang in den Orten und an den Verpflegungsstellen genauso wie das prächtige Firmament, an dem nach und nach die Sterne aufgehen. Wir haben eine glasklare Nacht , unzählige Lichter der Stirnlampen schlängeln sich bandwurmartig übers Gebirge, doch noch mehr beeindrucken die Sterne. Unglaublich, wie viele sich zeigen. Ich bin fasziniert und gebannt.
 
Nahezu ebenso beeindruckend sind die zahlreichen Menschen, egal ob Helfer oder nur Zuschauer:  "Bon courage" - "Merci" Jeder von uns erhält seine persönliche Anfeuerung. Ehrliche Hochachtung ist zu spüren...
 
"BON COURAGE"
 
Ich werde es noch gut gebrauchen, mein Glück, meinen Mut, meine Beherztheit, Allen ist das bewusst. Viele werfen einen Blick auf die Startnummer, auf der Name und eine Nationalitätenflagge abgebildet sind:
 
"Viel Glück, Didier" - "Merci! - Merci beaucoup!"
 

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"He attacks without warning!"

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